Kulisse

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Lev PoV

Mein Herz klopfte ganz aufgeregt, als ich den Wagen auf die Autobahn lenkte und mit einem Seitenblick Yaku beobachtete, der erstaunt aus dem Fenster schaute.

„Ich war ewig nicht mehr außerhalb der Stadt unterwegs. Wohin entführst du mich denn?", fragte er und ließ den Blick weiterhin über die vorbeiziehenden Landschaften gleiten. Ich freute mich so über seine Aufregung, dass sich der Ausflug für mich schon allein dafür gelohnt hatte.

„Nicht weit. Aber es bleibt eine Überraschung", antwortete ich grinsend und lenkte meinen Blick wieder auf die Straße. Nur wenig später nahm ich die Ausfahrt und fuhr eine lange Landstraße entlang, die sich der langsam untergehenden Abendsonne entgegen streckte. Yaku ließ das Fenster hinunter und atmete die frische Luft gierig in seine Lungen ein.

„Ist das Meer hier in der Nähe?", wandte er sich überrascht an mich und ich nickte. Seine Augen weiteten sich und er schaute wieder fröhlich aus dem Fenster, sodass mir bei seinem Anblick ganz warm wurde. Ich bog in eine weitere Seitenstraße ab, die auf einem verlassenen Parkplatz endete.

„Gerade noch rechtzeitig", rief ich und beeilte mich mit dem Aussteigen, um um das Auto zu gehen und Yaku bei der Hand zu nehmen. „Komm, es ist gleich da vorn", sagte ich und zog ihn mit mir.

Yaku stolperte ein wenig über die rauen Steine, doch bald erreichten wir den Rand des Platzes wohinter sich eine raue und steile Küstenklippe erstreckte. Die Sonne stand gerade noch so tiefrot über dem Horizont und tauchte nur Sekunden später in das Meer ein, welches im Licht der Abendsonne golden glitzerte.

Eine leichte Brise wehte und ich drehte den Kopf zu Yaku, der mit offenen, verblüfften Mund dastand und auf den Horizont blickte. „Wahnsinn", murmelte er und ich spürte, wie seine Finger sich fester um meine Hand schlossen.

„Nicht zu kitschig?", fragte ich unsicher und nun hob sich sein Blick zu mir. Der Ausdruck in seinem Gesicht war nichts als Staunen und er schüttelte energisch den Kopf. „Bist du verrückt? Ich weiß nicht, wie lang ich schon nicht mehr so einen schönen Sonnenuntergang gesehen habe, geschweige denn überhaupt mal einen bewusst wahrgenommen habe", sagte er und seine Augen glitzerten aufgeregt, bevor er den Blick wieder auf das Meer richtete.

Erleichtert atmete ich aus und strich mit dem Daumen sanft über seine Hand. Nichts war zu hören außer das stetige Rauschen des Meeres und der sanfte Wind, der zwischen die Blätter der Bäume hinter uns blies und sie rascheln ließ.

„Lev?", murmelte Yaku neben mir so leise, dass er von den Geräuschen der Natur fast verschluckt wurde. Ich drehte meinen Kopf und auch er schaute mich wieder an, indem er auch meine andere Hand in seine nahm.

„Das ist unglaublich schön hier. Danke, dass du mich hierher mitgenommen hast", sagte er und in seiner Stimme schwang nichts weiter als Zuneigung mit. Ich lächelte ihn schüchtern an und nahm sein Gesicht in meine Hände, sodass meine Daumen stetig über seine Wangen streichelten konnten.

Das hier wäre der perfekte Moment gewesen, um noch einmal zu fragen, ob die beiden ein Paar seien. Es wäre die perfekte Liebeserklärung vor einer kitschig romantischen Kulisse gewesen. Ich atmete tief an und nickte ihn an, während mein Mund halb offen stand, die Frage schon auf meiner Zunge.

Doch die Worte wollten mir einfach nicht über die Lippen kommen. So sehr ich mich auch anstrengte, die bittere Angst vor einer erneuten Zurückweisung Yakus schloss sich wie eine Faust in meiner Brust und ich begnügte mich mit einem warmen Lächeln, welches ich ihm schenkte.

Ich beugte mich nach unten, um ihm im gleichen Moment entgegen zu kommen, in dem er sich zu mir nach oben streckte. Unsere Lippen trafen auf einander und berührten sich zuerst schüchtern, dann mit etwas mehr Nachdruck. Yaku öffnete leicht seinen Mund und gewährte mir Einlass mit meiner Zunge, die sofort sein Reich erkundete.

Ich spürte es an meinen eigenen Lippen vibrieren, als Yaku ein leichtes Stöhnen entwich und seine Finger sich sanft um meinen Nacken schlossen. Ich spürte, wie sich auch der Rest seines Körpers gegen meinen eigenen presste und ich ließ meine eigenen Hände nach unten wandern, wo ich fester zupackte und ihn auf meine Hüften hob.

Yaku lachte auf, klammerte sich an mir fest, während ich ihn die wenigen Meter zum Auto zurück trug und ihn auf der Motorhaube des SUVs absetzte, wo ich mich zwischen seine gespreizten Beine stellte und neckisch meinen halb harten Schritt gegen seinen presste.

Er stöhnte erneut auf, krallte sich in meine Schultern und rieb seine Mitte drängend gegen meine. „Fuck", fluchte er leise und verschloss wieder unsere Lippen, als seine Finger sich gleichzeitig ihren Weg unter mein Shirt bahnten. Ich zischte auf, als er einen meiner Nippel zwischen seine Finger nahm und vorsichtig daran zupfte während ich mich ungeduldig an seiner Hose zu schaffen machte.

„Was hast du vor?", fragte er erstickt und ich hielt einen Moment inne, um ihn wieder tief in die Augen zu sehen. In ihnen loderte ein Feuer und sein Blick brannte förmlich auf mir. Er fragte nicht nach dem offensichtlichen, sondern was ich mit ihm anstellen wollte.

Mein Blick lag ebenso fordernd auf ihm und ich strich ihm sanft über die Innenseite seiner Oberschenkel. „Wir sind hier ganz allein. Ich kann mit dir anstellen, was du möchtest", raunte ich ihm zu und seine Augen weiteten sich vor Spannung. Seine Finger kraulten meinen Nacken und zogen mich wieder näher zu ihm heran.

„Dann will ich...", und er beugte sich verschwörerisch nach vorn, während seine Lippen mein Ohrläppchen berührten und mir einen angenehmen Schauer über den Rücken jagten, „dass du mir hier und jetzt vor dieser verdammt kitschigen Kulisse einen bläst."

Er lehnte sich zurück und stützte sich herausfordernd nach hinten ab, während er sein Bein auf der Motorhaube aufstellte. Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf und zog ihn wieder an mich. „Dein Wunsch ist mir an diesem gottverlassenen Stückchen Erde zu Befehl", raunte ich ihm liebevoll zu und öffnete den Knopf seiner Hose.

Wie sehr wir uns doch getäuscht hatten...

Stay with me || Lev x YakuWhere stories live. Discover now