𝑪 𝑯 𝑨 𝑷 𝑻 𝑬 𝑹 11| 𝑺𝒄𝒉𝒎𝒆𝒓𝒛𝒆𝒏𝒅𝒆 𝑽𝒆𝒓𝒈𝒂𝒏𝒈𝒆𝒏𝒉𝒆𝒊𝒕

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𝑬𝒍𝒂𝒊𝒏𝒆

Beatrix zieht mich schnell in die Wohnung und Sierra verschließt die Tür. Beide sehen mich ernst an und atmen genervt aus.

„Ich bin wirklich froh, dass es dir schon besser geht, aber dein Kreislauf ist noch nicht stabil und wir wissen nicht, ob es Nebenwirkungen vom Kammerflimmern gab. Die Wunde an deinem Arm sollte keine Probleme machen. Du bist noch nicht in der Verfassung die Kurse besuchen zu gehen."

Sprudelt es aus Sierras Mund.

„Du hast das gestern alles nicht mitbekommen. Es war schlimm. Vielleicht eine Minute länger und du wärst tot. Sollen wir dir das ins Gehirn pflanzen."

Bei den Worten von Beatrix wird mir flau im Magen und ein Kloß bildet sich in meiner Kehle. Sie haben Recht.

„Ich will doch nur nicht meinen ersten Tag verpassen."

„Sei froh, dass du den erleben kannst."

Sierra sieht mich kopfschüttelnd an und Beatrix verschränkt ihre Arme vor der Brust.

„Also haben wir das geklärt?"

Ich nicke den beiden stumm zu. Sie verabschieden sich noch von mir und ich muss ihnen tausendmal versprechen, dass ich anrufe, wenn etwas ist. Avery ist vorhin schon mit der S-Bahn gefahren, weshalb sie sich diese Diskussion ersparen konnte. Ich weiß nicht warum, aber Tränen sammeln sich in meinen Augen und ich wähle die Nummer meiner Schwester. Sie hat mir vorhin stolz geschrieben, dass sie die ersten zwei Blöcke Entfall hat. Soll ich ihr von dem ganzen erzählen? Ich will - nein muss mit jemanden darüber reden. Aber Sage würde sich zu viele Gedanken darüber machen. Ich will nicht, dass sie sich um mich sorgt und auch meine Eltern sollen keinesfalls da in erfahren.

„Hey Elaine."

„Na Schwesterherz. Wie geht es dir?"

„Ganz gut. Es stehen einige Arbeiten in der Schule an, aber ansonsten läuft alles. Dir?"

„Mir geht es gut."

Lüge ich sie an und verfluchen mich innerlich dafür.

Wenn sie wüsste.

„Ich muss dir was sagen..."

„Raus damit."

„Als ich bei Madre ankam, habe ich sie mit einem anderen Mann erwischt."

„Wie bitte?"

„Ja. Sie - naja haben in der Küche rumgemacht.  Sie hat mich gesehen und ich meinte zu ihr, dass ich keine Erklärungen oder Sonstiges haben will. Ich habe ihr gesagt, dass sie woanders weiter machen sollen, aber nicht hier."

„Dann sind sie gegangen?"

„Jap."

Unsere Eltern sind zwar schon seit längerem geschieden und soweit ich mich erinnern kann, noch nie ein Traumpaar gewesen, trotzdem schmerzt es bei dieser Nachricht.

„Wie geht's dir damit?"

„Weiß nicht. Ich war unter Schock und auch enttäuscht aber es interessiert mich eher weniger. Solange ich das nie wieder sehen muss, wird das schon."

„Gut."

Ich kann mich kaum auf das Gespräch konzentrieren. Mir schwirren ganz andere Gedanken um Kopf. Während Sage etwas von der Schule erzählt und dass Lucien sie in den Pool geschubst hat, denke ich über gestern nach. Ich bin nach unten gegangen. Ich wusste, dass Kane da sein wird, aber er war nicht er selbst. Seine aggressiven Züge hatte er schon immer, aber das gestern war mehr als das. Es ging um mehr. Es war tiefgründiger, als würde er versuchen mich in seine eigene Hölle zu zerren. Er hat mich angeschrien, mich gegen die Wand gedrückt, meine Handgelenke fest gegen das Fundament gepresst und ist mir immer nähergekommen.

𝐅𝐚𝐥𝐬𝐞 𝐭𝐫𝐮𝐭𝐡𝐬Where stories live. Discover now