𝐂 𝐇 𝐀 𝐏 𝐓 𝐄 𝐑 23 |𝐄𝐢𝐧𝐞 𝐊𝐮𝐠𝐞𝐥 𝐢𝐦 𝐊𝐨𝐩𝐟

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𝐄𝐥𝐚𝐢𝐧𝐞 (𝐒𝐚𝐦𝐬𝐭𝐚𝐠𝐧𝐚𝐜𝐡𝐭)

Die Musik hallt in meinem Kopf und ich tippe nervös mit dem Finger auf mein Bein. James hat seine linke Hand am Lenkrad und mit der Rechten greift er nach meiner Hand. Er verschränkt unsere Finger ineinander und streicht sanft über meine Handfläche. Sein Blick liegt konzentriert auf der Straße. Er wechselt die Spur, als das Navi sagt, dass wir links abbiegen müssen. Die Ampel leuchtet rot und wir halten an. James dreht sich zu mir und schaut mich eindringlich an.

„Was auch immer passiert ist, wir schaffen das."

Ich schlucke schwer und erneut macht sich das ungute Gefühl in meinem Bauch bemerkbar. Ich nicke und sein Blick schnellt auf die Straße, als die Ampel grün wird. Ich kenne die Gegend hier in und auswendig und schaue interessiert aus dem Fenster.

Sie haben ihr Ziel erreicht.

Erklingt es aus dem Navi und James nimmt sein Handy in die Hand und schaltet es aus. Ich reiße die Tür auf und lasse den Range Rover hinter mir. Ich höre die Autotür zuknallen und im nächsten Moment steht James neben mir. Wir laufen in das Gebäude und ich wähle Nummer sieben, als wir im Fahrstuhl stehen. Ich atme tief durch, während James meinen Arm entlang streicht.

„Soll ich mit reinkommen?"

Meine Mutter wird mich häuten, wenn sie sieht, dass ich James mit in ihr Apartment hole. Allerdings will ich, dass er mitkommt, weswegen ich ihn anschaue und nicke. Der Fahrstuhl hält und ich stecke den Schlüssel ins Schloss. Die Tür wird von innen aufgerissen und vor mir steht Sage mit verwischter Mascara. Sie legt ihre Arme um mich und ihr Körper bebt, während sie laut schluchzt. Sage zieht sich zurück und legt ihre Hände an meine Schultern.

„Dreh nicht durch."

„Was meinst du?"

„Egal was du jetzt sehen wirst, du wirst nicht durchdrehen. Verstanden?"

„Sage..was ist passiert verdammt?!"

„Du hast getrunken."

Stellt sie mit ernster Miene fest. Ihr Blick huscht zu James, während sie die Braunen verwundert zusammenzieht.

„Sag nichts."

Weise ich sie an und schiebe mich an sie vorbei. Durch die Aufregung und das Wasser bin ich nicht mehr so betrunken, wie im Club. Ich laufe durch den Flur und finde mich im Wohnzimmer wieder. Ich schaue zu Boden.

Und.Meine.Welt.Bricht.Zusammen

Wie erstarrt stehe ich vor dem leblosen Körper meiner Mutter. Ihre Stirn ziert ein Loch, aus welchem das Blut fließt. Sie wird von einem riesigen Blutfleck umgeben, in dem sich das Licht des Mondes spiegelt.

Ich schnappe laut nach Luft und meine Sicht verzerrt sich. Ich halte meine Hand vor den Mund und versuche das laute Piepen in meinen Kopf zu ignorieren. Ich falle zu Boden und lande schmerzhaft auf meinen Knien, mitten in dem Blut meiner toten Mutter. Sie ist blass und mehrere Verletzungen machen sich auf ihrem Hals sichtbar. Das Loch in ihrer Stirn stammt von einer Waffe.

Ein gezielter Kopfschuss.

Ein verzweifelter Schrei verlässt meine Kehle und die Tränen strömen aus meinen Augen, wie das Blut aus dem Kopf meiner Mutter. Zwei starke Arme legen sich um meinen Oberkörper, während ich vor der Leiche kniee. 

„Cuore mio."

Flüstert James in mein Ohr. Ich versuche ihn abzuschütteln und fixiere weiterhin Kathy. Der Geruch von Blut betäubt meine Sinne. Ohne nachzudenken, ramme ich meine Faust in den Boden und genieße den Schmerz. James nimmt mein Handgelenk in seine Hand und hält es mit starkem Griff fest.

𝐅𝐚𝐥𝐬𝐞 𝐭𝐫𝐮𝐭𝐡𝐬Where stories live. Discover now