𝐅𝐚𝐥𝐬𝐞 𝐭𝐫𝐮𝐭𝐡𝐬

𝐂 𝐇 𝐀 𝐏 𝐓 𝐄 𝐑 29| 𝐙𝐰𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐜𝐡𝐦𝐞𝐫𝐳

𝐉𝐚𝐦𝐞𝐬 (𝐃𝐨𝐧𝐧𝐞𝐫𝐬𝐭𝐚𝐠)

Das Auto ist voll besetzt. Anfangs sollte nur Elaine mit zu dem Rennen kommen, doch Logan hat in der Gruppe gefragt, ob noch jemanden kommen will. Ich war selbst überrascht, als ich die Nachricht gelesen habe, da er vorhin noch abgeneigt davon klang, dass Elaine mitkommt. Nun sitzen hinten Sierra und Beatrix, während ich der Fahrer bin und Elaine auf dem Beifahrersitz sitzt. Avery ist nicht mitgekommen. Den Grund wollte mir keiner sagen, es sei denn, sie wissen es selber nicht.

Die Fahrt vergeht schweigend. Als ich eine scharfe Kurve abbiege und eine enge Straße entlangfahre. Kommen wir schließlich auf einem riesigen Platz zum Stehen. Ich parke das Auto am Rand, während ich das Spektakel betrachte. Zwei getunte Luxusautos stehen an einer Startlinie und alles ist mit Lichtern erhellt. Ich steige aus, verstaue den Schlüssel sicher und warte, bis die anderen ebenfalls ausgestiegen sind. Logans Drohung muss mir keine Sorgen bereiten. Erstens sind wir pünktlich und zweitens kann er mir nichts anhaben.

„Das ist-"

„-krass."

Beendet Sierra den Satz von Elaine. Für mich ist es nichts, was ich nicht schon gesehen habe. Des Öfteren fanden diese Rennen statt und der Ablauf ist immer gleich. Die Regeln ändern sich nie, obwohl manche sie nie einhalten werden. Du brichst eine Regel und es wird Konsequenzen für dich und vielleicht sogar dein Team geben. Es wird immer um etwas gewettet. Der Einsatz ist hoch und niemand, will den Preis wirklich zahlen. Entweder es wird nur um Geld gewettet oder es kommen Luxuswagen, Privatjets und andere Luxusartikel ins Spiel. Ich öffne die Fahrertür und holte dunkelblaue Bänder aus einem Handschubfach.

„Die müsst ihr tragen. Sobald ihr dieses Band tragt, kann euch niemand etwas antun. Jedenfalls nicht, ohne sich gleich gegen das gesamte Team zu stellen."

Sie nicken nur leicht. Ich gehe auf Elaine zu und binde ihr das Band um ihr Handgelenk. Ich senke meine Lippen an ihr Ohr, während ich mit dem Daumen über ihren Nacken fahre.

„Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas zustößt. Selbst wenn du das Band nicht trägst, bist du in Sicherheit, mio cuore."

Mein Atem streift ihre Haut.

„Ich wusste es!"

Schreit Sierra aus dem Nichts. Verwirrt nehme ich Abstand von Elaine und drehe mich zu Sierra. Sie hat das Band ebenfalls um ihr Handgelenk gewickelt. Ihre Augen liegen leuchtend auf uns, weshalb ich sie mit zugekniffenen Augen mustere.

„Ihr hasst euch nicht. Das habt ihr nie. Ihr liebt euch, das ist es, was euch Angst gemacht habt. Deshalb wart ihr so unausstehlich zueinander, obwohl es schon die ganze Zeit über Spannung zwischen euch gab."

Ich blinzele nur perplex, von ihrer Aussage.

„Mein Gott bin ich blind. Er hatte recht."

„Wer hatte recht?"

Mischt Beatrix in die Unterhaltung ein.

„Logan."

„Ihr beide also?"

Beatrix stößt Sierra mit der Schulter an. Sie zwinkert mit dem Auge, weswegen Elaine anfängt zu lachen. Es ist amüsant, zu sehen wie sie zusammen miteinander umgehen. Ich habe Beatrix nie für einen offenen Menschen gehalten. Sie hat sich immer im Hintergrund aufgehalten und ist nur in den Vordergrund gerückt, wenn sie ihre spitzen Kommentare geäußert hat. Sierra verzieht angewidert das Gesicht. Sie wirft mir einen verständnislosen Blick zu, woraufhin ich die Schultern in die Höhe ziehe.

„Niemals."

Elaine tritt vor mich und drückt ihre Lippen auf meine. Überrascht von ihrem Kuss erwidere ich ihn nicht sofort. Meine Hand legt sich automatisch an ihre Wange und mit der anderen ziehe ich sie am Nacken näher zu mir. Ich dringe mit der Zunge ihren Mund, um den Kuss zu vertiefen.