𝑪 𝑯 𝑨 𝑷 𝑻 𝑬 𝑹 16| 𝐃𝐞́𝐣𝐚̀-𝐯𝐮

178 19 1
                                    

𝑺𝒂𝒈𝒆 (𝑫𝒊𝒆𝒏𝒔𝒕𝒂𝒈𝒏𝒂𝒄𝒉𝒎𝒊𝒕𝒕𝒂𝒈)

Mit einem Skizzenblock und Stiften in der Hand, sitze ich in der hintersten Ecke des Cafés. Der letzte Unterrichtsblock ist entfallen und ich bin ohne Umwege zu meinem Lieblingsort gelaufen. In meinen Viertel ist alles recht gut zu Fuß zu erreichen. Das „The Living Room Café" haben Lucien und ich vor 2 Jahren durch Zufall entdeckt. Er hat eine unstillbare Kaffeelust und als wir nach einer Weile suchen dieses Café entdeckt haben, waren wir beide glücklich. Ich, weil Lucien langsam schlechte Laune bekommen hat und mir die Nerven geraubt hat. Er, weil seine Kaffesucht Stoff bekommen hat. Seitdem bin ich fast täglich hier, die Atmosphäre ist wundervoll und die Speisen sind so lecker, dass mir allein bei dem Gedanken das Wasser im Mund zusammenläuft. Auf meinem Stammplatz zeichne ich stundenlang, mache Hausaufgaben oder bereite Präsentation vor.

Ich will gerade nach meinem Latte greifen, als meine Augen verdeckt werden und ich nur noch schwarzsehe. Ich zucke heftig zusammen und will gerade meinen Ellenbogen in die Rippe der Person schlagen, als mir ein bekannter Geruch in die Nase steigt.

War ja klar.

„Lucien?"

Er nimmt seine Hände von meinen Augen und setzt sich mir gegenüber. Ich muss ein paarmal blinzeln, um mich an die Helligkeit zu gewöhnen.

„Was hat mich verraten?"

„Dein Parfüm."

„Dann sollte ich mir wohl oder übel ein neues zu legen."

Wir beide lachen über seinen Vorsatz und ein Barista kommt auf uns zu. Lucien bestellt sich einen Kaffee - Überraschung - und einen Erdbeermuffin. Ich habe mein Croissant noch nicht verspeist und meine Latte ist auch noch bis zur Hälfte gefüllt, also lehne ich dankend ab. Lucien und ich haben vorhin geschrieben und ich habe ihm erzählt, dass ich später hierhin gehe.

„Hast du deinen Aufsatz fertig?"

Ohne mich anzusehen, kramt er seinen Laptop aus der Tasche und hängt seine Jacke über den Stuhl.

„Ja, ich bin gestern fertig geworden. Ich wollte morgen nochmal drüber schauen und wenn nötig ein wenig überarbeiten."

„Klingt gut. Ich bin noch dabei das Ende zu schreiben."

Er klappt seinen Laptop auf und schaut konzentriert darauf, währenddessen widme ich mich wieder dem Zeichnen. Kurze Zeit später klingelt mein Handy und als ich den Namen auf dem Display lese, schaue ich mich erst um und nehme dann den Anruf an.

„Ja?"

„Ciao Sage, ich habe Neuigkeiten. Ein Mann namens Diego ist bereit uns Informationen über das Geschäft deines Vaters zu geben. Er war damals auch involviert und ist kurz danach ausgestiegen."

„Das hört sich gut an. Organisierst du das Treffen?"

„Sage..willst du wirklich dabei sein? Wir wissen nicht, wer genau das ist und was er bereit ist zu tun."

„Ich habe nichts zu verlieren."

Lucien schaut mich über seinen Laptop verwirrt an und ich sehe unendlich viele Fragezeichnen über seinen Kopf. Alendro seufzt ins Telefon und scheint nachzudenken, da er nichts weitersagt. Ja, wir kennen diesen Mann nicht, aber wenn er uns das geben kann, was wir brauchen, müssen wir diese Chance ergreifen. Koste es, was es wolle.

„Hör zu. Ich weiß, dass wir auf Bomben laufen, eine falsche Bewegung und wir fliegen in die Luft. Das darf uns aber nicht abschrecken, wenn wir uns jetzt zurückziehen, wird Padre weiterhin damit durchkommen und meine Familie in Gefahr bringen."

𝐅𝐚𝐥𝐬𝐞 𝐭𝐫𝐮𝐭𝐡𝐬Where stories live. Discover now