𝐂 𝐇 𝐀 𝐏 𝐓 𝐄 𝐑 40 |𝐔𝐧𝐬𝐞𝐫 𝐀𝐛𝐠𝐫𝐮𝐧𝐝

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𝐉𝐚𝐦𝐞𝐬 (𝐅𝐫𝐞𝐢𝐭𝐚𝐠)

Sie rennt. Sie rennt, weil ich ihr das Herz gebrochen habe. Ich sollte sie in meinen Armen halten. Ich sollte für sie da sein. Stattdessen bin ich ein asozialer Wichser, der sie allein lässt. Ich lasse sie an dem Tiefpunkt ihres Lebens allein. Ich schaue ihr nach. Beobachte jeden ihrer schnellen Schritte. Wie sie sich mehr und mehr von mir entfernt. Physisch und psychisch.

Unsere Herzen schlugen einst zusammen. Derselbe Takt, dieselben Gedanken. Jetzt sind sie zerrissen. Kaputt. Ich ließ sie gehen und werde sie nie wieder haben. Ich habe sie gebrochen und das werde ich mir niemals verzeihen können.

Ich sah es in ihren Augen. Sah, wie sie zusammenbrach. Wie sie sich verschließen wollte. Die Tränen schimmerten in ihren braunen Augen. Ihre Augen leer und voller Qual.

Ich stehe mitten auf dem Parkplatz. Meine Beine wie festgewachsen. Mein Körper taub. Ich will ihr hinterherrennen, doch ich darf nicht. Ich will sie küssen, aber ich kann nicht. Ich will ihre Augen zum Leuchten bringen, jedoch ist mir das Untersagt. Also bleibe ich stehen. Lasse sie rennen. Mir bleibt nichts anderes übrig. Eine Träne rollt meine Wange entlang und ich verfluche mich dafür. Ich weine nicht, das bin nicht ich.

Reiß dich zusammen.

Wiederhole ich in meinen Gedanken. Schnell wische ich die Wassertropfen von meinen Wangen und laufe in meine Wohnung. Währenddessen blende ich alles um mich herum aus. Alles, was ich höre, ist das Rauschen in meinen Ohren. Alles, was sich sehe, ist ihr Gesicht. Alles, was ich spüre, ist wie das Blut in mir gefriert.

Ich öffne die Tür zu meiner Wohnung und trete hinein. Die Tür knalle ich geräuschvoll hinter mir zu. Auf meinem Handy erscheint eine Nachricht von meinem padre.

Dein Auto ist in der Werkstatt."

Ich ignoriere es. Ein Routinecheckup musste durchgeführt werden und mein Vater hat angeboten das Auto in die Werkstatt zu bringen. Ich liebe mein Auto, aber zurzeit ist es mir scheißegal. Ich habe die Liebe meines Lebens verloren, das ist ein größerer Verlust.

In dem Küchenschrank stehen einige Alkoholflaschen. Normalerweise trinke ich nicht viel, aber jetzt ist es das Einzige, was mir helfen kann. Meine Gedanken betäuben. Den Schmerz in meiner Brust lindern. Ich greife nach der Whiskey Flasche und mache mir nicht die Mühe die Flüssigkeit in ein Glas zu gießen. Stattdessen drehe ich den Deckel auf, setze den Alkohol an meine Lippen und genieße das Brennen, während ich einen großen Schluck des Whiskeys nehme.

So geht das minutenlang. Ich stehe in der Küche und kippe mir immer mehr Alkohol runter. Als ich anfange zu taumeln, stolpere ich in das Wohnzimmer. Das Sofa ist unglaublich bequem. Meine Sicht wird unscharf, während der Alkohol durch mein Blut fließt. Die Flasche ist bis zur Hälfte geleert und ich spüre Gleichgültigkeit.

Meine Gedanken sind ausgeschaltet und mein Körper kraftlos. Irgendwann falle ich in einen tiefen Schlaf. Ich träume von einer Welt in der Elaine und ich zusammen sein können. Ist es ein Albtraum oder der schönste Traum? Ich weiß es nicht. Es wärmt mir das Herz, doch es zerreißt gleichermaßen. Ich bin verloren. Verloren in der Vorstellung, weil mir die Realität zu schrecklich ist.

Der nächste Tag

„Steh auf!"

Jemand schreit mich an. Mein Kopf pocht und die Lautstärke macht es nur noch schlimmer. Ich murmele etwas Unverständliches.

„James!"

Eine weibliche Stimme bringt mich dazu hochzuschrecken. Meine Augen schnellen hoch, doch ich sehe sie nicht. Es ist nicht Elaine die in meinem Zimmer steht, sondern Logan und Sierra. Ich rolle mit den Augen. Genervt will ich mich wieder hinlegen, doch Logan komm mir zuvor und greift nach meinen Schultern. Er mustert mich, sieht sich um und entdeckt die Whiskey Flasche auf dem Boden. Seine Augen treffen meine, während er mich verwundert fixiert.

𝐅𝐚𝐥𝐬𝐞 𝐭𝐫𝐮𝐭𝐡𝐬Donde viven las historias. Descúbrelo ahora