35.Aus dem Herzen

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Allison

Mir wurde etwas Kaltes von Draco ans Gesicht gehalten.
„Dein Auge ist jetzt schon stark geschwollen.", sagte er mir, während er einzelne Haarsträhnen aus meinem Gesicht strich.
„Es geht schon.", murmelte ich und lehnte mich ein Stück auf dem schwarzen Ledersofa nach hinten.
Nachdem die meisten im Gemeinschaftsraum in ihre Zimmer verschwunden sind, wollten mich Draco und Severus in den Krankenflügel bringen, wogegen ich mich aber strikt wehrte.

Wir haben solange diskutiert, bis sie beide nachgegeben hatten.
Obwohl ich wusste, dass sie das nur getan haben, damit ich mich nicht weiter unnötig anstrengte.
Also landeten wir in Severus Snapes Wohnzimmer, auch wenn ich gemeint hatte, dass es mir soweit gut ging.

Meine blutende Nase lief immer noch.
Meine Hand war immer noch ganz blau.
Meine Arme taten immer noch weh.
Mein Gesicht brannte immer noch.

Aber das machte mir schlussendlich nichts aus, weil ich nur ein einziges Bild im Kopf hatte: Severus Snape und ich, wie wir zusammen Whiskey trinken.
„Allison?", ich blickte in zwei schwarze Augen.
Dabei bemerkte ich, dass ich nichtmal wusste, wie ich ihn ansprechen sollte. Die letzte Nacht hatte unsere Beziehung zueinander um 180 Grad gedreht.
„Hmm?"

Er sah mich mitfühlend an. Ich konnte echt nicht gut aussehen.
„Ich verbinde jetzt deine Hand.", sagte er sanft.
Ich nickte nur beiläufig.
Währenddessen schaute ich zu seinem Bücherregal und überlegte, wie ich am besten von hier verschwinden konnte.

Ich wollte nicht bleiben.
Nicht, wenn ich ihn nicht ansehen konnte.

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Severus

Sie sah mich bewusst nicht an. Das wusste ich.
Es zerbrach mir beinahe das Herz.

Draco hatte denselben Ausdruck wie ich auf dem Gesicht: voller Sorge und Mitleid.
Was ist passiert? Warum hat Zabini sie auf den verdammten Boden gedrückt und fixiert, sodass sie sich nicht bewegen konnte??
Nachdem ich ihre Hand versorgt hatte, sah ich wieder zurück zu ihrem Gesicht, welches schrecklich aussah. Ich konnte ihren Anblick kaum ertragen. Mir schmerzte alles. Als hätte sie den Schmerz direkt auf mich übertragen.
Ich versuchte meine Wut zu zügeln. Das brachte hier jetzt wirklich keinem was. Trotzdem würde ich am liebsten zu Zabini stürmen und ihn..Stop.

„Was ist passiert?", fragte ich.
Sie sagte nichts und sah automatisch zu Draco.
Es ging hierbei also eigentlich um ihn..
„Draco?", ich schaute jetzt ihn an.
Er rückte ein Stück nach hinten.
„Es ging um eine private Sache mit Pansy und mir-", fing er verlegen an.
Doch Allison grätschte plötzlich dazwischen.
„Sie ist dir mit ihm fremdgegangen.. Das ist- Er ist dein bester Freund!", sie sah ihn ernst an.
„Aber das heißt nicht, dass du meine Probleme lösen musst."
Seine Schwester wollte etwas erwidern, doch dazu kam sie nicht.

„Nein, Allison. Ich wusste, dass er dich schon mehr als einmal schlecht behandelt hat und habe ihn trotzdem nie darauf angesprochen. Was bin ich für ein Bruder, dass ich das zugelassen habe?", er sah sie eindringlich an.
„Ich kenne ihn viel länger als dich, doch das gibt ihm noch lange kein Recht dazu. Ich habe einfach versucht über diese Dinge hinwegzusehen. Aber wofür? Welchen Preis zahle ich um ihm diese Dinge durchgehen zu lassen? Ich verabscheue ihn für das, was er getan hat. Und heute ist endgültig der Schlussstrich gezogen worden. Für beide.", er rutschte näher an Allison heran um seine Arme beschützend um sie zu schlingen. Es tat ihm eindeutig leid. Alles, was er je falsch gemacht hat.

Es gab mir ein gutes Gefühl, zu sehen, wie stark er sie liebte. Wie er sie als seine Schwester schätzte.
Ich hörte ein Klopfen an der Tür. Alle hielten augenblicklich inne. Wer sollte das sein?
Die Klinke wurde ohne Aufforderung heruntergedrückt, doch bis auf Allison, bewegte sich von uns dreien keiner.
Sie sprang auf, als würde sie jemanden erwarten.
Sprintend hörte ich sie die Treppe hinunterlaufen. Endlich folgten Draco und ich ihr.

Severus Snape&Allison Malfoy- Die kalten HerzenWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu