Infinitely in Love

Kapitel 5

"Und dann haben auf ein Mal alle angefangen zu lachen", berichte ich gerade meiner besten Freundin Bonny von der peinlichen Situation als ich ins falsche Klassenzimmer gelaufen war, während wir an der langen Schlange für das Mensaessen anstanden.

Frustriert warf ich meine Arme in die Luft. Dabei vergaß ich, dass ich ein rotes Tablett in den Händen hielt und als ich meine Arme wieder fallen ließ, haute ich einem kleinem Jungen aus Versehen das Tablett an den Kopf.

Ein dumpfes Geräusch ertönte, welches erstaunlich hohl klang. Ich stierte ihn kurz an, wand mich dann aber wieder Bonny zu. Diese zog mich am Ellenbogen weiter, da sich die Meute etwas nach vorne bewegt hatte.

"Das wird schon wieder", versuchte sie mich zu trösten.

"Bestimmt erinnert sich nach ein paar Tagen niemand mehr an diese peinlic-", sie wurde von einem Arm unterbrochen, der sich um ihre Schulter schlang.

"Hallo Schatz", wurde sie begrüßt und der blonde Junge drückte ihr einen Kuss auf die Wange, woraufhin sich ihre Wangen rot verfärbten.

Meine Augen fielen mir fast aus dem Kopf, den erstens sah der Typ fast genauso aus wie Chris Hemsworth und damit sehr heiß und zweitens sahen er und Bonny ziemlich vertraut aus, als würden sie sich schon kennen.

"Nava, darf ich dir vorstellen, Jackson, mein Freund, von dem ich dir eigentlich noch erzählen wollte", verlegen strich sie sich eine dunkle Haarsträhne aus dem Gesicht, während ich die beiden nur stumm anglotzte.

Warum wusste ich nichts davon, fragte ich mich, aber dann fing ich an zu quietschen und warf mich Bonny in die Arme, die ihren Jackson deshalb zwar loslassen musste, aber leise lachte.

"Ich kann es nicht fassen, du bist endlich groß geworden", murmelte ich stolz in ihre lange Haarmähne und drückte sie fest an mich.

Nach einer Weile, in der sie mir unbeholfen den Rücken tätschelte, lösten wir uns wieder.

"Warte! Bist du nicht das "Hä"-Mädchen?", fragte Chris mich belustigt.

"Ich weiß nicht was du meinst", tat ich, als würde ich nicht wissen über was er spricht.

"Aber erzähl, wo hast du so einen Typen wie Chris gefunden? Ich will auch so einen Freund! Aber bitte mit dunklen Haaren! Nichts für ungut Chris, du siehst trotzdem sehr gut aus."

"Jackson", verbesserte mich Bonny lächelnd. Sie sah glücklich aus. Ihre Augen strahlten hell, wenn sie ihn anblickte und ein verliebter Ausdruck trat auf ihr Gesicht.

"Was?", fragte ich verwirrt.

"Er heißt Jackson."

"Achso, ja, aber er sieht aus wie Chris Hemsworth, deshalb", erklärte ich ihr.

Plötzlich fiel mir noch etwas sehr wichtiges ein und ich wandte mich mit strengem Gesicht, welches ihm Angst einjagen sollte, an Chris. 

"Ich muss meinen Job als beste Freundin richtig machen, deshalb drohe ich dir, wenn du ihr das Herz brichst, dann  breche ich dir deine Hände, mit denen du sie angefasst hast, dein Hals, mit welchem du ihr hinterher gesehen hast und deinen Mund, mit dem du sie geküsst hast! Und dann trete ich dir in eine bestimmte Stelle, damit du niemals mehr Kinder kriegen kannst und für immer daran denken muss, was passiert, wenn man meiner besten Freundin das Herz bricht!"

"Einen Mund kann man nicht brechen", flüsterte Bonny mir in mein Ohr.

"Dann breche ich ihm halt den Kiefer", knurrte ich gefährlich.

"Achso, und wenn du denkst, dass du an ihrer ersten Stelle stehst, dann muss ich dich enttäuschen! Wenn wir beide an einer Klippe hängen würden und Bonny nur eine Person retten müsste, wäre das nicht du, sondern ich!", setzte ich noch einen drauf.

Chris hob seine Arme und schien ernsthaft beeindruckt von meiner kleinen Rede zu sein. Siegesreich lächelte ich.

"Und jetzt herzlich Willkommen in der Familie", grinste ich und klopfte ihm auf die Schulter.

Genau im richtigen Moment kamen wir an den Anfang der Schlange und wir konnten endlich etwas zum Essen nehmen.

Glücklich lief ich mit meinem vollen Tablett an einen freien Tisch und ließ mich auf die Bank fallen, dann biss ich in mein Sandwich.

Mit vollem Mund sagte ich: "Unf jefz erzählft ihr mir fie ihr euch kennengefern hapft!", und war dabei sehr stolz darauf, dass mir nichts aus dem Mund fiel.