Kapitel 13

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Nach dem Nachsitzen lag ich entspannt am Rand meines Bettes und spielte Clash Royale auf meinem Handy, während meine Katze Yuma sich direkt in der Mitte platziert hatte und elegant ihr graues Fell leckte. Sie war wütend auf mich, weil ich ihr heute am Morgen vergessen hatte, etwas zu essen zu geben. Das bekam ich jetzt auch deutlich zu spüren, als sie aufstand, damenhaft auf mich zu stolzierte und dann zu Rache ihre Krallen in mein Bein jagte. 

Mein Handy, welches ich davor über mein Gesicht gehalten hatte, fiel mir vor Schreck aus der Hand und landete auf meiner Nase, die sich danach etwas platt und gebrochen anfühlte. Ich warf mein Handy auf den Boden, denn gerade war mir alles egal, weil Yuma begann mich als Kratzbaum auszunutzen. Schnell entfernte ich ihre Krallen aus meiner Hose und setzte sie zur Strafe vom Bett, wo sie beleidigt sitzen blieb. 

Plötzlich begann es zu klingeln. Sofort stand ich auf den Beinen und begann mein Handy in der Richtung zu suchen, in die ich es geschmissen hatte. Nach einigen Sekunden der Panik, weil ich es nirgendwo fand, zog ich es aus einem Stapel Comicheften und presste es erleichtert an meine Brust. Ich hatte mein Baby wieder! Dann erst nahm ich ab und schwieg.

"Du musst mit einem "Was ist los?" abnehmen, damit ich erstens weiß, dass du noch lebst und zweitens, damit ich dir direkt erzählen kann, was mir auf dem Herzen liegt", erklang die viel zu laute und aufgeregte Stimme von Bonny.

"Was ist los", nuschelte ich brav und wartete auf die Antwort. 

"Wir werden heute auf ein Eishockeyspiel gehen!", quietschte sie nach einigen Spannungssekunden. 

"Ohne mich", sagte ich und wollte schon wieder auflegen, aber meine beste Freundin kannte mich gut genug, denn sie konnte mich noch rechtzeitig stoppen.

"Es gibt Essen! Also leg jetzt nicht auf! Außerdem bin ich so nett und zeige dir die Welt, weil du sonst ständig in deinem Zimmer rumhockst wie ein Assi", versuchte sie mich umzustimmen.

"Wenn meinst du mit "wir"?", fragte ich skeptisch, denn letztes Mal waren noch Chris und Nikolas überraschender Weise aufgekreuzt. 

"Du und ich", sagte sie. 

"Okay, gebongt!", seufzte ich und legte schnell auf, bevor sie doch noch was anderes sagen konnte. Kurz darauf klingelte das Handy wieder. Zögernd nahm ich ab.

"Ja?", fragte ich. 

"Du dumme Nudel! Du weißt nicht mal wann und wo!", beschimpfte Bonny mich durch die Telefonleitung, woraufhin ich schnell wieder auflegte. Aber mein Handy begann fast zu explodieren, als Bonny anfing, mir über WhatsApp Beleidigungen zu schicken, weshalb ich sie doch wieder an rief.

"Ich hol dich am Abend um fünf Uhr ab. Nur zu deiner Info: Wir sind für Jacksons Mannschaft, also nehme ich dir ein Trikot mit", sagte sie und legte dann selber auf, bevor ich "Chris?", fragen konnte. 

Ich hoffte nur, dass die Kürbiskuh mich nicht angelogen hatte und wirklich nur ich und sie beim Spiel waren. 

Ich flankte mich wieder auf mein Bett, packte eine Tüte Chips aus meinem Nachttisch aus und begann es mir in den Mund zu stopfen und währenddessen weiter auf meinem Handy zu tippen. Und ich kann euch ziemlich stolz sagen, dass ich die Gegner in Clash Royale ganze fünf Male besiegte und bei zwei Malen machte ich sogar alle drei Türme kaputt. 

Yuma hatte sich wahrscheinlich nach einiger Weile beruhigt, denn irgendwann gesellte sie sich auf meinen Bauch, wo sie zwar ordentlich durchgerüttelt wurde, als ich fett über die Gegner lachte, aber wenigstens konnte sie ein bisschen schlafen und ein paar meiner Chips klauen. 

Im Endeffekt war ich doch eine gute Katzenmutter, auch wenn ich ein Mal vergessen hatte, ihr das Essen zu geben. Und ich wusste, dass sie mir nie lange böse sein konnte. Weil ich eben ein toller Mensch war, der von allen gemocht wurde. Stolz stopfte ich noch eine handvoll Chips in meinen Mund und schloss entspann meine Augen. 

Bis Bonny mich abholt, würden noch ein paar Stunden vergehen und ich konnte sie sehr gut mit schlafen ausnutzen. 


Infinitely in LoveWhere stories live. Discover now