Kapitel 17

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Vollgefressen und ziemlich begeistert von dem Hockeyspiel standen wir vor den Umkleiden und warteten darauf, dass Chris herauskam. Na gut, dass Chris und Nikolas herauskamen, denn leider würde er wieder bei uns mitfahren. 

Verschwitzt und grinsend kamen die beiden nach einer halben Ewigkeit endlich heraus, woraufhin Bonny sich freudestrahlend um den Hals von ihrem Freund schmiss, der sofort ihre Hüfte umschlang und sie herumwirbelte. 

"Glückwunsch zu dem Sieg!"

Siegesreich plusterte Nikolas seine Brust, während die Fans von ihnen, die ebenfalls dort gewartet haben, um ein wenig mit ihnen zu reden, ihnen auf die Schulter klopften. 

"Ich habe dir doch gesagt, dass viele Leute kommen werden", Nikolas zog mit einem Seitenblick auf mich einen Mundwinkel hoch. "Niemand will so ein legendäres Spiel verpassen", prahlte er und die Meute herum raunten zustimmend auf. Ich musste zugeben, dass sie echt gut gespielt hatten und ich war auch ziemlich überrascht von dem Tor in den letzten Spielsekunden gewesen, welches ziemlich cool gewesen war. Das hatte sogar ich, der unsportlichste Mensch auf Erden und überhaupt kein Eishockeyprofi, bemerkt. In einem Moment raste Nikolas über das Eis, nur um in dem anderen schon siegesreich die Arme zu heben. Es sah beeindruckend aus, wie er schon fast am Tor vorbeigefahren war, nur um dann hinterlistig durch die kleine Spalte, die der Goalie unbewacht ließ, den Puck durchzuschießen. 

Alle waren aufgesprungen, hatten jubelnd ihre Schale mit dem Zeichen von den Wilden Tigern gewedelt. Hatten sich gegenseitig in den Armen gelegen und sind herumgehüpft und haben gegenseitig gesungen. Man musste aufpassen, von keinen herumwedelnden Händen getroffen zu werden. Zuerst war ich eingeschüchtert gewesen, aber nachdem Bonny mich auf die Beine riss, um den Sieg für sie zu feiern, bemerkte ich, wie aufregend das alles war. Was für eine gute Stimmung herrschte und wie glücklich man sich in dem Moment fühlte. 

Ich lächelte leicht, bis aus der Umkleidekabine nebenan ziemlich angepisst ein paar Spieler aus der gegnerischen Mannschaft herauskamen. Sie waren sauer, dass sie das Spiel mit einem 5 zu 4 knapp verloren hatten. 

"Na, Haramis. Webster. Eure beiden kleinen Freundinnen dabei?", spuckte ein blonder Typ aus. Wahrscheinlich der Anführer, denn die anderen, die sich hinter ihm versammelt haben, lachten dumm.

"Sehen schon echt niedlich aus, oder was meint ihr?", ein boshaftes Grinsen huschte über sein Gesicht, als er sich an seine Gefolge wandte. "Außer die rothaarige. Die sieht mir zu sehr nach Pippi Langstrupf aus. Und die Sommersprossen sind auch echt abstoßend", sagte er und ging einen Schritt auf mich zu, um an einer Locke zu ziehen. 

"Lass sie ihn Ruhe, Smith!", schritt Nikolas ein und stellte sich dicht vor den Typen, den er deutlich überragte. Das schreckte den Typen aber nicht ab, was wahrscheinlich an den Schoßhündchen hinter ihm lag. 

"Wie süß, Haramis versucht seine kleine Freundin zu beschützen", gab er von sich und schubste ihn zurück. Die Menge von Fans raunte auf, schritt aber nicht ein.

Und da reichte es mir. Ich tat, dumm wie ich war, einen großen Schritt auf ihn zu, packte den oberflächlichen Typen an seinem Ohr und zischte mit wütend zusammengezogenen Augenbrauen: "Wenn du noch ein Mal deinen verdammten Mund aufmachst, hetzte ich deine Mutter auf deinen Hals. Mal sehen was sie davon hält, dass ihr Sohn andere Leute dumm anmacht. Und jetzt verschwinde, bevor ich dir einen Tritt in den Arsch gebe, bei dem du hier rausfliegst wie ein Vogel!"

Der Typ musterte mich belustig von oben bis unten und blieb ein paar Augenblicke zu lange an meinen Brüsten hängen, was mich ziemlich anekelte. Trotz des Pullovers fühlte ich mich ziemlich unwohl und verschränkte meine Arme vor der Brust. Auf einmal streckte er seine Hand aus und wollte mir ins Gesicht langen. Eine Hand schob mich nach hinten und Nikolas stellte sich breitbeinig vor mich, bevor er mich berühren konnte. 

"Bist du taub? Du sollst dich von hier verpissen!", sagte er bedrohlich und verschränkte die Arme vor der Brust. Seine Augenbrauen waren zusammengezogen.

"Wir sehen uns nicht das letzte Mal", sagte der komische Typ und grinste dreckig, woraufhin ich die Augen verdrehte.

"Und tschüss", sagte Bonny nun und wedelte mit ihrer Hand vor seinem Gesicht herum, woraufhin er sich mit seinen Schoßhündchen zurückzog.

Daraufhin nahm ich Nikolas erstmal seine Wasserflasche weg und nahm einen großen Schluck.

"Wo ist der Alkohol, wenn man ihn mal braucht", murmelte ich der Flasche zu, ehe ich mich immer noch flüsternd an Bonny wandte: "Bin ich wirklich so hässlich?" 

Ein wenig war ich verletzt von den Worten, von diesem Smith, wie Nikolas ihn genannt hatte. 



Infinitely in LoveWhere stories live. Discover now