Kapitel 33

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"Falls ihr euch fragt, warum ich euch hergebeten habt, so seid unbesorgt. Ich erwarte nichts von euch außer eurer Gesellschaft und euren Rat", versicherte mir der König oder auch Declan.

Ich wusste nicht, ob seine Aussage mich beruhigte oder enttäuschte. Aber ich war froh über seine Ehrlichkeit und lächelte ebenfalls.

"Dann nennt mich Mariko", erwiderte ich.
"Falls ihr mich hergebeten habt, um zu erfahren, wie ich mich entschieden habe, dann wird euch meine Antwort gefallen. Ich werde euch bei der Suche nach den Legenden der Magie helfen."

Für einen Moment schwand sein Lächeln und es wirkte fast als wäre er unglücklich über diese Entscheidung. Doch dann verschwand dieser Gesichtsausdruck.

Er nickte.
"Dann werde ich die nötigen Vorbereitungen treffen, damit es los gehen kann, sobald euer Bein vollständig geheilt ist. Aber eigentlich habe ich euch hergebeten, um etwas anderes mit euch zu besprechen, Mariko."

Meinen Namen aus seinem Mund zu hören, löste ein seltsames Kribbeln in meinem Bauch aus.

"Kann ich euch Ambrosia anbieten?", fragte er höflich und deutete auf den Krug mit den Bechern, welcher auf dem Tisch stand.

"Gerne", erwiderte ich.

Declan beugte sich vor und nahm den Krug in die Hand. Dabei rutschte der Ärmel seines Hemdes nach oben. Wie gebannt starrte ich auf seine Armmuskeln, die beim Eingießen wunderbar zur Geltung kamen. Es war wirklich schade, dass er Magie hatte, welche ich fürchtete und durch seine Stellung als König unerreichbar für mich war. Wenn er ein einfacher Soldat gewesen wäre, hätte ich nichts dagegen gehabt mit ihm ins Bett zu gehen. Denn wenn mich nicht alles täuschte, gab es doch eine gewisse Anziehung auf beiden Seiten.

"Habt ihr schon einmal Ambrosia getrunken?", fragte mich Declan und reichte mir den Becher.

Ich nahm ihn, wobei meine Finger kurz seine streiften. Declan wartete bis ich den Becher richtig festhielt und ließ dann los.

"Nein, dies ist tatsächlich das erste mal, dass ich es probiere", antwortete ich als mir seine Frage wieder einfiel.

"Dann rate ich euch nicht zu viel auf einmal zu trinken. Es kann ziemlich stark wirken, wenn man zu viel davon trinkt", informierte er mich mit einem Lächeln.

Ich schnaubte.
"Es ist das erste mal, dass ich Ambrosia trinke. Das bedeutet nicht, dass ich noch nie etwas getrunken hätte. So schlimm wird es schon nicht sein", behauptete ich und roch an dem geheimnisvollen Getränk.

Ambrosia war unglaublich teuer, da die Pflanze aus der es gewonnen wurde nur selten blühte und ihre Beeren schwer zu finden waren. Angeblich sollte es kein köstlicheres und zugleich stärkeres Getränk geben, was einem die Sinne vernebeln konnte.

Mir gegenüber zuckte Declan mit den Schultern.
"Ich wollte euch zumindest gewarnt haben."

Er nahm seinen Becher und hielt ihn mir zum Anstoßen hin.

"Auf euer Wohl, Mariko"

Ich stieß gegen seinen Becher.

"Und auf eures und das eurer Familie", erwiderte ich, da ich Prinzessin Jade mit einschließen wollte.

Der König trank einen Schluck und ich tat es ihm gleich. Ein süßer und zugleich herber Geschmack explodierte in meinem Mund. Noch nie hatte mir etwas besser geschmeckt. Der fruchtige Geschmack mit der trockenen Note füllte meinen Mund und meine Geschmacksnerven bemühten sich das ungewohnte Aroma zu verarbeiten und einzuordnen. Ein Stöhnen entwich mir so gut schmeckte es. Peinlich berührt schaute ich zu Declan, welcher mich mit einem so intensiven Blick beobachtete, dass mir das Blut in die Wangen schoss.

Legenden der Magie - Gefährliche MachtWhere stories live. Discover now