Six Feet Under

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Es hatte so viele Anzeichen gegeben – doch ich hatte keinen einzigen Gedanken an die Gefahr verschwendet, welche im Inneren der vier Wände gelauert hatte.

Nie hätte ich erwartet, dass es so schnell gehen würde.

Doch es war mein eigenes Verschulden gewesen.

Als ich die Haustür öffnete, herrschte eine eisige Stille im Inneren des Hauses – es war so still gewesen, dass es mir eine Gänsehaut auf den Rücken gejagt hatte.

Man hätte eine Feder zu Boden fallen hören können.

Für einen kurzen Moment hatte ich überlegt, ob die Familie heute irgendeinen wichtigen Termin hatte, doch diesen Gedanken widerlegte ich schnell wieder – es war Mitte der Woche gewesen.

„Hallo?", rief ich in den Flur, doch bekam keine Antwort.

Was hatte ich auch erwartet? Sie grüßten mir nicht, ich war nur der kleine Eindringling.

Ich streifte meine Schuhe ab und stellte sie ins Schuhregal, bevor ich meine Jacke in die Garderobe hing. Der Kleiderbügel quietschte leise und ich konnte schwören, ein leises Poltern aus der Küche zu hören, doch ich konzentrierte mich nicht darauf.

Es war ein langer Tag gewesen und der Besuch des ACPO in der Schule hatte meine Nerven auf den Höhepunkt gebracht – ich war einfach nur paranoid.

Mit leisen Schritten schlich ich die Treppe hinauf, bis ich mein Zimmer erreichte. Ich horchte noch einmal, bevor ich die Tür öffnete und ins Innere verschwand. Mit einer geübten Handbewegung drehte ich den Schlüssel zweimal im Schloss, bis es klickte, bevor ich leise ausatmete.

Als ich mich in Richtung Bett wandte, hielt ich inne.

Auf meiner Matratze lag etwas... warte, es war die Socke!

Ich hatte sie heute Morgen wohl in meiner Panik übersehen, sie hatte anscheinend die ganze Zeit auf meinem Bett gelegen.

Verdammt, diese ganze Geschichte ging mir langsam auf meine mentale Gesundheit – vielleicht bildete ich es mir auch einfach nur ein, dass sie meine Fährte witterten.

Wenn ich selbst nicht wusste, wie es zu den Morden kam, konnten sie es doch auch nicht wissen, oder?

Ganz bestimmt – ich war mir einfach nur zu unsicher.

Mit einem Seufzen ließ ich mich aufs Bett fallen, bevor ich für einen kurzen Moment die Augen schloss.

Ich war so müde – meine gesamte Energie war verbraucht.

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Ein Brennen in meinen Schultern ließ mich blinzeln.

Schlurf

Schlurf

Schlurf

Meine Knöchel taten weh, sie protestierten gegen den Druck, welcher auf sie verübt wurde.

Meine Füße konnte ich kaum noch spüren, es war, als wäre die Blutzirkulation in diesen Teil meines Körpers komplett abgeschnitten worden.

Schlurf

Schlurf

Schlurf

Ich versuchte, meine Augen zu öffnen, doch ich konnte nichts erkennen. Mein Sichtfeld war geschwärzt, ich vermutete, dass meine Augen verbunden worden waren.

Was passierte gerade mit mir?

Ich versuchte, meinen Arm zu heben, doch meine Gliedmaße wollte sich einfach nicht bewegen.

Golden Blood | Eyeless JackOnde as histórias ganham vida. Descobre agora