H - Küsst du mich jetzt?

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Louis' Wohnung war sehr sauber, doch unordentlich. Normalerweise würde mich so etwas stören, bei Gemma störte es mich beispielsweise sehr und ich räumte meist hinter ihr her. Doch bei Louis war es für mich kein Problem. Es interessierte mich nicht und ich fühlte mich dennoch wohl bei ihm. Er ging mit mir ins Wohnzimmer und da auf der Couch lag eine kleine Katze, die mich neugierig ansah. Einen Moment blieb ich stehen, Katzen waren mir irgendwie nicht geheuer.

„Daisy tut nichts, also keine Sorge." sagte Louis und grinste mich amüsiert an, ehe er zu Daisy ging und sie kurz hinter dem Ohr kraulte. „Da bin ich wieder." murmelte er und sah zu mir. „Du hast aber keine Angst vor Katzen, oder?" hakte er nach und grinste weiter.
Ich musste lachen und schüttelte den Kopf. „Nein, keine Angst. Ein Grundmisstrauen eher, würde ich sagen."
Louis nickte verstehend. „Ja, weil diese Tiere unberechenbar sind, meistens. Verstehe ich. Nur Daisy hier..." Er kraulte die Katze weiter, die ununterbrochen schnurrte und sich an Louis schmiegte. „...die ist ehrlich. Sie will einfach nur essen und kuscheln."

Ich beobachtete ihn und nickte leicht, er löste sich von der Katze und kam auf mich zu. „Also, worauf hast du Lust?" fragte er mich, während er mir lächelnd in die Augen sah. „Wollen wir was trinken und einen Film oder so anmachen?" stellte ich die Gegenfrage, worauf Louis nickte, und in die Küche ging, wo er uns zwei Vodka Red Bull zubereitete. Ich musste leicht lachen, denn ich würde kein weiteres Glas mehr schaffen, ohne am Ende völlig besoffen zu sein. Wenigstens ein bisschen Kontenance wollte ich mir behalten, damit ich nichts Falsches oder Unüberlegtes sagen würde. Zum Beispiel sowas wie, wer genau in meinen Visionen vorkam. Fragend sah er mich an, als er mir das Glas reichte. Ich schmunzelte. "Nach dem Drink bin ich vermutlich betrunken..." murmelte ich, woraufhin Louis sein glockenklares Lachen wieder ertönen ließ und mir ein warmes Gefühl in meinem Bauch bescherte. 
"Das macht nichts. Dann schläfst du eben ein." 

Er ließ sich auf die Couch fallen und klopfte neben sich auf den Stoff, also ließ ich mich neben ihm nieder und drehte meinen Körper leicht zu ihm, stützte den Kopf in meiner Hand ab und sah ihn an. "Ist es bei dir immer so unordentlich?" 
Louis sah mich schmollend an. "So schlimm ist es doch gar nicht!" verteidigte er sich. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf. "Nein, gar nicht!" erwiderte ich, der ironische Unterton war eindeutig hörbar, woraufhin Louis nur noch mehr schmollte. Ich musste lachen, als ich sein Gesicht so begutachtete, denn er sah so unglaublich niedlich aus. "Entschuldige..." sagte ich deshalb versöhnlich, er blickte mir in die Augen, nickte leicht. Louis' Katze Daisy erschien zwischen uns, sah mich an und dann kuschelte sie sich zu meiner großen Überraschung auf meinem Schoß ein und rollte sich zusammen.

Mit aufgerissenen Augen sah ich zur Katze, dann zu Louis, als ich sein Kichern hörte. "Daisy scheint dich zu mögen." sagte er lächelnd und ich nickte leicht. "Scheint wohl so..." 
Er presste die Lippen aufeinander, sah mich beinahe schon schüchtern an. "Sie hat einen guten Geschmack." flüsterte er, was in meinem Kopf ein Kribbeln auslöste, während ich ihn überrascht anstarrte. Er wurde rot und nippte an seinem Getränk. Anscheinend war er schon ziemlich betrunken, es musste ihm rausgerutscht sein. "Louis, kann ich dir was erzählen?" fragte ich ihn leise und er nickte. "Na klar." sagte er lächelnd und lehnte den Kopf gegen die Couchlehne und sah hoch zu mir. Sein Blick war offen und beinahe unschuldig, er schien aufmerksam darauf zu warten, was ich als Nächstes sagen würde.
In diesem Moment war ich tatsächlich bereit, ihm mein Geheimnis zu sagen, doch sein Blick und die Art wie er zu mir herauf sah, all das löste in mir so viele Gefühle aus, dass ich es doch nicht konnte. Ich sah für eine Sekunde auf seine Lippen, was er bemerkte denn sein Kopf schoss in die Höhe und er sah mir in die Augen. "Küsst du mich jetzt?" fragte er, seine Stimme war kaum mehr als ein Hauchen. 

"Willst du das denn?" fragte ich ihn leise. Louis nickte, zwischen uns baute sich eine angenehme Spannung auf und ich biss mir leicht auf die Lippe, ehe ich mich nach vorn beugte und meine Lippen auf seine legte. Louis erwiderte sofort, beugte sich mir entgegen und unser Kuss wurde schnell intensiver. Ich legte die Hand an seine Wange, er beugte sich mehr zu mir und dann löste er sich und stupste Daisy an, die ihn müde ansah. "Geh runter, Daisy." sagte er sanft und schob sie von meinem Stoß. Unzufrieden streckte die Katze sich und ließ sich am anderen Ende der Couch nieder, warf Louis einen strafenden Blick zu, was uns beide leise lachen ließ.
Louis sah wieder zu mir, dann setzte er sich einfach so auf meinen Schoß und sah mich an, während sich seine Hände auf meinen Nacken legten. Sanft strich ich ihm über seine Seiten, dann küssten wir uns wieder und als sich sein Mund ein wenig öffnete, fuhr ich mit meiner Zunge hinein, spielte mit seiner und intensivierte den Kuss von Sekunde zu Sekunde. Louis drückte sich immer wieder leicht an mich, keiner von uns dachte daran, die Berührungen zwischen uns zu stoppen. 

Irgendwann stoppten wir doch, worüber ich nicht unbedingt glücklich war, Louis zog den Kopf zurück und sah mich verträumt an. "Damit habe ich nicht gerechnet heute..." flüsterte er und schmunzelnd strich ich ihm durch die Haare. "Ich auch nicht. Glaub mir, das war nicht geplant." antwortete ich ihm, woraufhin er leise lachte und seinen Kopf auf meiner Schulter ablegte. Ich streichelte ihm über den Rücken und schloss die Augen einen Moment. "Kann ich bei dir im Bett schlafen?" flüsterte ich unsicher. Ich war auch zufrieden mit einem Gästebett oder der Couch, doch ich kam einfach nicht los von Louis, ich wollte nicht weg von ihm. Sein Kopf schoss nach oben und er sah mich aus vor Alkohol benebelten Augen an. "Willst du meinen Zustand ausnutzen?" fragte er mich und mit einem Mal lallte er sogar leicht. Ich schüttelte sofort den Kopf. "Niemals..." sagte ich, sah ihn ernst an. "Ich möchte einfach nicht alleine schlafen. Ich mag deine Nähe..." 

Er schenkte mir ein zuckersüßes Lächeln und stand auf, hielt mir seine Hand hin und sah mich auffordernd an. Ich nahm seine Hand in meine, sein Versuch mich hochzuziehen klappte natürlich nicht, also stand ich auf und er torkelte einen Schritt zurück.
"Wann bist du so betrunken geworden?" fragte ich ihn amüsiert, während er mich in sein Schlafzimmer zog. Das Bett war nicht gemacht und ich seufzte innerlich, doch beschloss, es zu ignorieren. Er war zu süß, zu hübsch. Das Bett war egal. 
Er drehte sich zu mir und zog sich den Hoodie aus zusammen mit dem darunter befindlichen Shirt. Ich kam nicht umhin, seinen Körper zu mustern und schluckte leicht, seine Tattoos waren mir unter dem übergroßen Hoodie nicht aufgefallen, ebenso nicht seine sportliche Figur. 

"Willst du dich nicht auch ausziehen?" fragte Louis und ließ sich aufs Bett fallen. "Mit der Hose musst du mir helfen. Das krieg ich nicht hin, zu eng." sagte er, ich legte den Kopf schief. "Ich soll dir helfen?" fragte ich.
Er nickte bestätigend. Ich ging zu ihm, stellte mich zwischen seine Beine und knöpfte ihm vorsichtig die Hose auf. Louis sah hoch zu mir und leckte sich über die Lippen, kurz fing ich seinen Blick auf, ehe ich ihm die Hose auszog und sie faltete, dann auf den Boden legte und mich wieder zu ihm drehte. 
Er sah mich grinsend an. "Hast du grad meine Hose gefaltet?" 
Ich nickte und Louis fing an herzlich zu lachen. Ich schmunzelte kopfschüttelnd, dann zog ich mich ebenfalls auf und meinem Gegenüber verging das Lachen und es wich einem ungläubigen Blick, der über meinen Körper wanderte. 

"Dein Ernst?" hauchte er leise, woraufhin ich lachte und mich auf das Bett legte, Louis legte sich neben mich und zog die Bettdecke über uns. "Also du nutzt mich jetzt auch nicht aus, oder? Du guckst mich an als wäre ich ein Stück Fleisch." sagte ich, woraufhin Louis nach Luft schnappte. "Es tut mir leid!" rief er aus, sah mich erschrocken an. 
Schmunzelnd zog ich ihn an mich und der Braunhaarige kuschelte sich sofort an mich. Ich atmete tief durch und schloss die Augen. Ich fühlte mich unglaublich wohl neben ihm, mehr als ich es mir eingestehen wollte. 
Es dauerte nicht lange, dann schlief Louis tief und fest und ich sah an die Decke, streichelte ihn sanft mit den Fingerspitzen. Ich fragte mich unwillkürlich, ob ich heute Nacht nicht von ihm träumen würde. Immerhin lag er neben mir, es war also unnötig, oder nicht? Eine Bewegung auf dem Bett ließ mich alarmiert hochsehen, doch es war Daisy, die mich kurz musterte und sich dann an meine Füße legte und sich einkringelte. Lächelnd schloss ich meine Augen wieder und brauchte nicht lange, bis ich ebenso einschlief, mit Louis in meinen Armen.

Fateful Dreams | Larry StylinsonWhere stories live. Discover now