H - Kitschige Pärchensachen

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Am nächsten Abend führte ich Louis in ein echtes Restaurant zu einem Abendessen. So etwas hatten wir noch nicht gemacht, wobei es sich für mich eigentlich für ein richtiges Date gehörte. Ein Pub oder eine Bar war mir auf jeden Fall lieber, man konnte sich ungezwungener verhalten, dennoch war es unromantisch. 
Deshalb hatte ich ihn in ein italienisches Restaurant im Zentrum ausgeführt, in dem ich schon einmal war und somit wusste, dass es auch wirklich schmeckte. La Bella war gemütlich eingerichtet und die Kerzen auf den Tischen tauchten alles in ein romantisches Licht. 

Wir ließen uns an dem Tisch nieder, zu dem uns der Kellner führte und ich lächelte Louis an, der sich mit leuchtenden Augen in der gemütlichen Kneipe umsah. "Es ist schön hier. Jetzt weiß ich, wieso du mich gezwungen hast, ein Hemd anzuziehen." bemerkte er und zupfte an dem weißen Hemd herum, dass er sich angezogen hatte. Die Ärmel hatte er hochgekrempelt, damit es noch leger genug aussah, er trug eine schwarze Skinny Jeans dazu und Vans. Natürlich, was auch sonst. Ich musste lachen. "Ich wollte sichergehen, dass du nicht im Hoodie hier sitzt." antwortete ich ihm grinsend.
Louis nickte und nahm sich die Karte. "Und schon kritisierst du mich, dabei sind wir gerade erst eine Woche zusammen...Was soll noch werden?" fragte er wie beiläufig, grinste mich aber schelmisch an und zwinkerte dann. Ich grinste leicht und schüttelte den Kopf. "Ich kritisiere dich nicht. Du bist perfekt wie du bist, Lou." 
Er wurde leicht rot und lächelte mehr, schüttelte leicht den Kopf. 

"Was denkst du, möchtest du trinken? Wein oder Bier?" fragte er mich und studierte die Getränkekarte ein wenig zu ausgiebig. "Ich bin für Wein." antwortete ich ihm und Louis warf mir einen undefinierbaren Blick zu, dann schaute ich mir die Weinkarte an. "Und zu essen?" 
"Dich?" 
Sein Blick schoss wieder zu mir und er wurde noch röter, schüttelte wieder den Kopf und sah erneut auf die Karte. "Dann hätten wir Pizza bestellen sollen. Die hättest du von meinem Körper Essen können." antwortete er schlicht, ließ mich leise aufseufzen. "Das ist nicht fair. Kannst du dein dreckiges Mundwerk einstellen? Ich werde scharf..." sagte ich, Louis lachte. "Wieso sollte es uns nicht beiden so gehen?" antwortete er frech. 
"Lou?" fragte ich. 
Er sah mich an und lächelte. "Ja, Harry?" 
"Wolltest du überhaupt ein Dinnerdate?" fragte ich ihn unsicher, denn im Moment schien der Wuschelkopf nur eine Sache im Sinn zu haben - Sex mit mir. 

Sofort sah er mich entschuldigend an. "Na klar...entschuldige, wenn es nicht so rüber kommt. Ich will all die kitschigen Pärchensachen machen mit dir. Alles..." sprach er leise und ich nahm seine Hand in meine auf dem Tisch, beugte mich leicht vor und sah ihm in die Augen. "Kitschige Pärchensachen?" 
Er nickte sofort. "Eislaufen, Restaurantdates, Spaziergänge im Mondschein, alles eben." antwortete er schulterzuckend, brachte mich wiederholt zum Lachen. Louis war unheimlich niedlich, weil er so unbekümmert und lieb war. Vermutlich hätte ich mit ihm Fastfood auf einer Parkbank verspeisen können und er hätte es toll gefunden.
"Mir reicht auch McDonalds im Park, Hauptsache du bist da." sagte er, brachte mich erneut zum Lachen. "Genau das habe ich gerade gedacht." 

Er grinste und sah mich an. "Also? Dinner und dann Sex?" fragte er, kopfschüttelnd musterte ich ihn und strich lächelnd mit dem Daumen über seinen Handrücken. "Du bist unersättlich..." 
Louis nickte stolz, legte den Kopf schief. "Wie gesagt, du hast angefangen." 

Eine halbe Stunde später hatten wir unser Essen vor uns stehen und stießen mit unseren Weingläsern auf den Abend und auf uns an. Louis nahm einen großen Schluck und dann fingen wir an zu essen, während er vor sich hin plapperte und mir von seinen heutigen Patienten erzählte und welche Diagnosen sich herausgestellt hatten. Ich konnte ihm stundenlang zuhören, wenn er darüber redete, denn seine Augen leuchteten und man sah ihm einfach an, dass er seinen Beruf liebte. Es war nicht das erste Mal, dass ich den Wunsch hegte, eine Aufgabe zu finden, die nicht das Soldatendasein beinhaltete. Ich wollte zurück in den Einsatz, ja, aber ich wollte das nicht mein Leben lang tun. Irgendwann würde auch für mich der Punkt kommen, an dem ich zu alt dafür war, ab dem Zeitpunkt würde es zu gefährlich für mich sein. 
Und mit Louis an meiner Seite hatte sich meine Ansicht verändert. Vielleicht war für mich so etwas wie ein ruhiges Familienleben ja doch drin. Ich beobachtete ihn fasziniert, während er wild gestikulierte und lachend über die witzigen Momente des heutigen Tages sprach. 

Fateful Dreams | Larry StylinsonWhere stories live. Discover now