18. Alexy

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Ich war froh, dass die Ohrfeigen seines Vaters keine Spuren in seinem Gesicht hinterlassen hatten. Die Lehrer hingen einem sofort an der Backe, wenn man mal ein blaues Auge hatte.
Als wir bei ihm zuhause ankamen, konnte ich nur noch daran denken, dass wir einen ganzen Nachmittag allein waren.
Ich hatte seit Samstag an nichts anderes denken können als an das, was wir die Nacht vorher zusammen hatten. Vielleicht lässt mich das jetzt so rüberkommen, als hätte ich nur Sex im Kopf, aber die Berührung seiner Hände, seine weichen Lippen, sein Körper... all das hatte einen Hunger in mir ausgelöst, denn ich schon lange... nein, eigentlich noch nie erlebt habe.
Ich wollte einfach immer mehr davon. Es sollte nie aufhören.
Also griff ich einfach nach seiner Hand, als er unentschlossen und irgendwie schüchtern in der Küche stand und versuchte, Konversation zu machen. Als ob ich jetzt Zeit mit Essen verschwenden wollte.
Ich warf die Tür seines Zimmers ins Schloss und schubste ihn auf sein Bett.
Sein Zimmer duftete so sehr nach ihm, dass ich tief einatmete.
Ohne meinen Blick von ihm zu nehmen, zog ich meine Jacke und die Schuhe aus. Er lehnte sich zurück und ich zog seine schweren Stiefel von den Füßen. Mit kitzelnden Fingern wanderte ich von seinen Knien über seinen Bauch zu seiner Brust, bis ich an seiner Wange angekommen war und ihn endlich küssen konnte.
Er seufzte, als hätte er die Luft angehalten und krallte sich in meinen Haaren fest. Sanft zog er meine Kopfhörer ab und legte sie zusammen mit meinem Mp3-Player beiseite und verschränkte seine Finger in meinem Nacken.
„Alexy..." nuschelte er und rollte sich schwungvoll über mich. Ich kicherte. Ich lag gern unten, das war so gemütlich.
Das Feuer brannte innerhalb weniger Sekunden in mir und ich wollte ihn haben. Jede Faser.

Ich krallte meine Finger in sein Sweatshirt und riss es ihm förmlich über den Kopf, während seine Finger unter mein T-Shirt wanderten und meine Haut massierten.
Ich keuchte leise, als er begann, mich auszuziehen und zitterte unter seinen Fingern. Er bedeckte meine Haut mit sanften, saugenden Küssen und zog mir die Hose über die Beine. Obwohl es mir nicht peinlich war, errötete ich, als ich merkte, dass ich bereits einen Ständer hatte.
Obwohl er mich noch gar nicht wirklich berührt hatte.
Er kicherte leise, ignorierte das kleine Problem allerdings anfangs noch. Mein Körper hatte scheinbar noch zuviel Haut, um die er sich kümmern musste.
Ich wand mich unter ihm und verfolgte seine Berührungen mit den Augen.
„Alles klar?" murmelte er und ich nickte. Ich zog ihn zu mir hoch und küsste ihn wieder. Unsere Zungen tanzten miteinander und mein ganzer Körper kribbelte. Ich stemmte mich hoch und begann nun meinerseits, seine fast makellose Haut zu liebkosen. Er roch so verdammt gut und ließ sich seufzend nach hinten fallen. Ich lehnte mich über ihn und knöpfte seine Hose auf.
Er stöhnte leise auf, als meine Hand in seine Unterhose glitt und ich spürte, dass er in der selben Verfassung war wie ich.
„A... Alexy...." Er biss die Zähne aufeinander und warf den Kopf hin und her, als ich seinen Bauchnabel küsste und meine Hand an ihm bewegte.
„Gut?"
Als Antwort bekam ich ein erneutes, diesmal etwas lauteres Stöhnen zu hören und er zuckte verdächtig.
Ich schmunzelte.
Kein Wunder... Kentin war noch Jungfrau, als wir letzten Freitag das erste Mal miteinander schliefen. Seine Erfahrung war demnach sehr begrenzt. Eine Tatsache, die mir gefiel.
Er war noch so rein... so unschuldig. Was nicht hieß, dass er nicht talentiert war. Wir hatten eine Menge Spaß in dieser Nacht.
Ich senkte meinen Kopf und nahm ihn in den Mund. Kentin keuchte auf und krallte seine schönen Finger in seine Bettdecke.
„Ah... ich kann nicht mehr... hör auf... sonst ist es gleich vorbei..." jammerte er und ich ließ von ihm ab. Ich ließ meine Zunge über seine Haut wandern und legte mich neben ihn. Hungrig drang seine Zunge wieder in meinen Mund ein, als er sich halb auf mich rollte und seine Hände über meinen Körper wanderten. Unsere Hände bereiteten einander größtes Vergnügen und ich sah bereits Sternchen, als ich ihn an meinem Hals aufkeuchen hörte.
„Ich kann nicht mehr." murmelte er und ich nickte.
Mir ging es ebenso. Ich setzte mich auf und drückte seine Schultern wieder in das Polster. Sein Gesicht nahm einen überraschten Ausdruck an, als ich mich auf seinen Schoß setzte.
Seine Augen schlossen und seine Lippen öffneten sich mit einem leisen Brummen.
„Oh... wow..." Seine Wangen röteten sich und er sah so süß aus, dass ich ihn küssen musste. Er hielt mich fest und begann, sich zu bewegen.
Es dauerte nicht lang, bis das sanfte Spielen nicht mehr ausreichte und Kentin einen deutlich härteren Rhythmus vorlegte. Ich biss mir auf die Lippen und krallte meine Nägel in seine Schultern.
Kentin sah mich fast die ganze Zeit an und irgendwann setzte er sich auf und umklammerte meinen Brustkorb.
Ich keuchte, als seine Zunge mein Schlüsselbein streichelte und Gänsehautschauer rannen über meinen Rücken.
„Fühlst du dich wohl?" Er flüsterte an meinem Hals und ich presste mich an ihn.
„Ja... ja... so gut..." Ich hörte selbst, dass ich jammerte, aber mein Kopf war voller Watte und mein ganzer Körper drohte, zu zerfließen.
Meine Sinne waren total geschärft. Ich registrierte das leise Knarzen des Bettes, das Rascheln des Stoffes, die feinen Geräusche, die Kentins Hände auf meiner Haut machten, das leise Schmatzen, wenn wir uns küssten, unseren Atem, der lauter und schneller geworden war und kurz vor der Ekstase stand.
„Ich kann nicht mehr, Ken..."
Ich hörte ihn kichern und mit einer schnellen Bewegung, die ich kaum wirklich wahrnahm, rollte er sich mit mir zusammen herum, sodass ich auf dem Rücken lag.
Er und ich keuchten gleichermaßen auf und ich krallte mich an ihm fest. Er versiegelte meine Lippen und nach einigen wenigen harten Bewegungen explodierten die Farben und Empfindungen vor meinen Augen und in meinem Körper. Ich schrie fast auf und im selben Moment schien auch Kentin abzustürzen und keuchte laut.
Erschöpft und glücklich sahen wir einander an und küssten uns lange und zärtlich.

Lieb' mich nicht! [AS]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt