Zwei Monste später

9.1K 301 9
                                    

Es war 12. 30 Uhr am 10. Oktober.
Meine ganze Familie stand um das Krankenbett herum.
Victoria strahlte; mit ihrer kleinen Tochter im Arm.
Neben ihr saß Paul und grinste wie ein Honigkuchenpferd.
Victoria sah sich in der Runde um:
,,Ihr Name ist Valerie Sophie.
Aber gerufen wird sie nur Valerie!"
Meine Mutter gab ihr einen dicken Kuss: ,,Ich bin stolz auf dich!
Nun bist auch du Mutter. Du wirst merken, dass du es nie bereuen wirst.
Kinder sind das beste, was einem je passieren kann."
Man sah Victoria die Geburt an.
Ihre Augenringe waren sehr ausgeprägt und ihre Haare waren noch total zerzaust.
Als sie mich in der Ecke stehen sah, winkte siech zu ihr.
Sie lächelte und hielt mir die kleine Valerie hin.
,,Willst du schon einmal probieren, wie es ist ein Baby im Arm zu halten?"
Vorsichtig nahm ichValerie entgegen.
Ich setzte mich aus die Kante des Bettes und wiegte die kleine hin und her. Die kleine sah genauso aus wie Paul. Wenn man genau hinsieht, sieht man aber, dass Valerie Victorias Nase und Ohren hat.
Da Victoria und ich uns sehr ähnlich sahen, konnte ich mir sehr gut vorstellen, wie mein Baby bald aussehen wird.
Genau wie das hier in meinem Arm.
Als trüge ich gerade mein eigenes Kind.
Vor Schreck gab ich sie schnell Victoria zurück. Diese reichte sie an unsere Eltern weiter.
Nach ein Paar Minuten kam eine Krankenschwester ins Zimmer und wollte Valerie noch einmal zur Nachuntersuchung mitnehmen.
,,Sie, als Mutter, dürfen selbst verständlich mitkommen."
Victoria nickte, stand auf und nahm meiner Mutter Valerie aus dem Arm.
Dann waren die beiden Weg.
Mama und Papa holten Victoria etwas aus der Kantine und verschwanden und ließen Mich allein mit Paul.
Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen, also sah ich mich im Zimmer um.
Auf den Nachttisch stand schon das erste Familienfoto der Drein.
Mutter, Vater, Kind!
Genauso etwas wünschte ich mir auch für mein Baby.
Aber man kann ja nicht alles haben!
Plötzlich spürte ich einen heißen Atem in meinem Nacken:
,,Genau so werden wir in drei Monaten auch aussehen!"

Der Freund meiner SchwesterWhere stories live. Discover now