1. Januar

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Scheiße, tut das weh!
Mama drückt meine Hand.
,,Du schaffst das, meine Kleine. Du bist stark! Du hast es bald geschafft!"
Sie hat aber auch gut reden.
Sie liegt hier ja nicht und hat die Schmerzen.
Mama und ich sind jetzt schon seit 3 Stunden im Krankenhaus und die Frauenärztin meint, wir kommen gut voran. Der Muttermund wäre schon 9 Zentimeter geöffnet, also nur noch einen Zentimeter weiter und ich darf endlich pressen.
,,Ich kann nicht mehr!"
,,Ich weiß meine kleine! Aber je schneller du das hier durch ziehst, umso schneller bist du hier auch fertig."
Mama streicht mir übers Haar.
Nach einer halben Stunde ist es dann so weit. Ich darf ich pressen.
Nach 6 Presswehen höre ich ein Babyschreien. Mein Baby!
Die Frauenärztin schneidet die Nabelschnur durch und legt mir meine kleine nun auf meine Brust.
Als sie meinen Duft einatmet, beruhigt sie sich. Mama hilft mir sie anzulegen und dann Stille ich die Kleine das erste Mal. Das ist so ein Wahnsinn.
Ich habe ein Baby! Ich weiß gar nicht, wovor ich solche Angst hatte.
Ich drücke der kleinen einen sanften Kuss auf die Stirn.
Mein Baby kam nach 3 1/2Stunden Wehen um 03.26 Uhr am 1. Januar auf die Welt.
Nachdem die kleine satt ist, nimmt die Ärztin sie mir ab und untersucht sie. Sie meint, mein Baby wäre kern gesund.
Die Kleine ist ganze 49 Zentimeter groß, ihr Kopfumpfang beträgt 34 Zentimeter und wiegt 3.470 Gramm.
Die Ärztin zieht sie an und legt sie mir dann zurück auf die Brust.
Dann soll ich noch zusammen mit Mama da bleiben, um mich auszuruhen und dann komme ich auf mein Zimmer.
Am Nachmittag kommt dann die ganze Familie vorbei.
Victoria lächelt total, mit Valerie auf dem Arm.
Sie reichen meine Kleine von einem Arm auf den anderen.
Als Paul sie dann auf dem Arm hält, schnappe ich mir schnell mein Handy und mache unauffällig ein Foto.
Der Vater und mein Kind!
Alle wünschen mir Glück und fragen mich über die Geburt aus.
,,Na ja, sie war anstrengend und echt schmerzhaft! Aber es stimmt. Wenn man das Baby auf dem Arm hält, sind alle Schmerzen vergessen.
Aber Victoria weiß das ja am besten."
Victoria lächelt mich an.
,,Wie heißt die Kleine eigentlich?"
Paul und ich hatten uns heimlich auf einen Namen geeinigt.
Mir ist es wichtig, dass der Name der Kleinen auch dem Vater gefällt.
,,Ihr Name ist Emma Sophie. Ich hoffe, Victoria, es ist nicht schlimm, dass unsere beiden den gleichen zweiten Namen haben. Wenn ja, ändere ich ihn noch."
Aber Victoria lächelte:
,,Ich finde, er passt perfekt zu deiner Kleinen. Und somit haben unsere Mädchen auch etwas gleiches."
Langsam nicke ich. Und den Vater!
Victoria lächelt immer noch.
Doch dann verdunkelt sich ihr Gesicht.
,,Kann ich mal mit dir alleine reden."
Ich nickte verdutzt.
Victoria dreht sich zu unserer Familie um: ,,Unter vier Augen!"
Jeder versteht und geht dann aus dem Zimmer. Paul nimmt Victoria Valerie schnell ab und verschwindet dann auch.
Ich setze mich in meinem Bett auf.
,,Also, was willst du mir sagen?"
Doch Victoria sagt nichts.
Ihr läuft nur eine Träne runter.
,,Hey, du kannst mir vertrauen.
Was ist los. Ich werde dich schon nicht verurteilen!"
Victoria holt einmal tief Luft.
Ich habe gedacht, dass sie mich nicht schocken kann, aber das was sie mir im nächsten Moment erzählt, lässt mir die Luft weg.

Der Freund meiner SchwesterWhere stories live. Discover now