Zwischen Liebe und Krieg

3 - Noch mehr Dunkelheit

"Ich weiß nicht recht, ob ich der gleichen Meinung sein soll."

"Du solltest."

"Bist du echt ganz allein hier?"

"Hätte ich dich vorhin sonst gefragt, ob meine Verwandten hier waren?"

"Und warum bist du nicht bei ihnen gewesen?"

"Sie wollten mich nicht mehr."

(Er sieht erstaunt auf) "Weshalb nicht?"

"Kann ich dir das wann anders erzählen?"

"Du bist ein Rätsel, Phil."

"Welches du versuchen kannst zu lösen, wenn du willst."

"Und wenn ich nicht will?"

"Diese Option steht nicht zur Wahl."

"Ach, wie niedlich."

(Obwohl das eine sarkastische Bemerkung war, wird das Mädchen rot um die Wangen und senkt den Kopf) "Also, was ist denn nun?"

"Was soll schon sein?"

"Ich werde nicht allzu gerne von einer Bombe zerfetzt."

"Öhm, naja, ich brenn jetzt auch nicht so krass drauf."

"Schon Erfahrungen darüber gesammelt?"

"Du klingst, als würdest du mich fragen, ob ich je schonmal eine außerirdische Pflanze in der Erde versenkt hätte."

"Hast du denn?"

"Quatsch, nein! Aber einen meiner Kameraden hat es bombentechnisch tatsächlich erwischt. Ist auf was getreten. Jetzt fehlt ihm ein Bein. Aber er hat wirklich Glück gehabt. Haben nicht viele hier." (Nun war er an der Reihe, auf den Boden zu schauen)

"Wie heißt du eigentlich?"

(Plötzlich brüllt eine ältere Stimme durch den Bezirk) "Kamerad Jensen! Haben Sie etwas entdeckt?"

(Der junge Soldat nimmt eine stramme Haltung ein, salutiert und starrt ins Leere) "SIR, NEIN, SIR!"

(Er schreit weiter) "Bleiben Sie schön aufmerksam, Kamerad Jensen! Lassen Sie sich nicht ablenken! Melden Sie sofort jeden Vorfall, Kamerad Jensen! Aber stante pede!"

"SIR, JA, SIR!"

(Das Mädchen hat sich geduckt) "Kamerad Jensen also, ja?"

(Er steht wieder "bequem") "War ja wohl kaum zu überhören."

"Hast du auch einen Vornamen?"

"Schon möglich."

"Würdest du ihn mir auch verraten, Kamerad Jensen?"

"Luce."

(Sie reicht ihm die Hand) "Hi Luce."

(Er ergreift sie zögernd) "Hi Phil."

(Und sie grinsen)