25 - Denkt an euch

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(Die kleine Truppe vergisst ganz schön oft, auch mal an sich und ihren Hunger zu denken. Aus diesem Grund werden sie immer schwächer und schwächer. Irgendwann droht die sonst so starke Phil sich selbst aufzugeben. Doch das darf unter keinen Umständen passieren. Dafür sorgen Großmutter Jurina und Luce)

"Du musst etwas zu dir nehmen, kleine Phil! Du hast versprochen, dass du auf dich aufpasst. Natürlich sind wir auch noch für dich da. Doch du bist diejenige, die schlussendlich zu entscheiden hat, was sie sich antut."

"Das mache ich doch nicht mit Absicht, Großmutter Jurina. Aber ich fürchte mich so sehr vor dem Moment, wo wir nichts mehr zu essen haben. Deswegen versuche ich, das ganze ein wenig einzuteilen."

"Ein bisschen? Du hast schon seit Tagen nichts mehr gegessen."

"Gibt es auf der Welt denn nicht viel wichtigere Dinge als Essen?"

"Doch. Die gibt es allerdings."

"Dann verrate sie mir!"

"Liebe, Kleine Phil. Und Luft zum Atmen."

"Liebe kann man nicht essen."

(In diesem Moment sieht Luce Phil mit einem Blick an, unter dem Phil die Hitze in sich aufsteigen spürt. Sofort bereut sie, was sie eben von sich gegeben hat. Denn in diesem Blick ist so viel Liebe, dass sie fünf Unendlichkeiten nur mit Luke alleine überlebt hätte. Die Gänsehaut breitet sich bei ihr aus wie ein Buschfeuer und ihr Herz schlägt so schnell, dass ein rennender Gepard eine Schnecke im Vergleich dazu ist. Sie fühlt sich so geborgen wie noch nie in ihrem ganzen Leben)

"In meinen Träumen verliere ich nach und nach die Fähigkeit zu atmen. Das raubt mir den Schlaf. Und doch bin ich ständig in einer anderen Welt, von Dunkelheit verschlungen. Die Logik existiert nicht mehr. Sie ist nur noch eine leere Hülle ihrer selbst, ein kleiner Vogel, der ständig vor mir her schwebt, und den ich doch niemals zu fassen bekommen werde. Was hat das alles zu bedeuten?"

"Was genau es heißt, kann ich dir leider nicht sagen. Dazu müsste ich wissen, was in deinem kleinen Köpfchen vor sich geht. Und dazu bin ich nicht in der Lage. Auch wenn ich es mir manchmal wünschen würde. Vielleicht könnte ich dir dann mehr helfen. Aber ich denke, dass es ein Wunsch nach Freiheit ist. Der Wunsch nach Freiheit und Frieden. Und das kann dir kein Mensch verdenken. Denn ich hege diesen Wunsch jeden einzelnen Tag, den wir hier unten verbringen."

"Oh Großmutter, du hilfst mir schon, indem du einfach nur hier bist und mit mir sprichst!"

"Dann tu mir bitte den Gefallen und iss etwas. Sonst wirst du den Frieden nicht mehr erleben."


Zwischen Liebe und KriegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt