12 - Vielleicht Mitternacht

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"Werden sie uns hier finden?"

"Sie könnten vielleicht. Aber das ist schon recht unwahrscheinlich. Hierher verirrt sich selten jemand. Wie gesagt... nicht interessant genug. Und von dem Bunker weiß ja niemand. Das hab ich in einigen Gesprächen versucht herauszufinden."

"Ich hab Angst, dass das hier zu einer Art Endlosschleife werden könnte."

"Wie meinst du das?"

"Immer dieselbe Angst, dieselbe Hoffnung, dieselben Gedanken. Ich habe Angst, hier nicht mehr herauszukommen. Für immer hier gefangen zu sein, oder sogar hier zu sterben."

"..."

"Luce?"

"Mhm?"

"Halt mich fest."

"Immer, Prinzessin." (Er drückt sie stark an sich, sodass seine Präsenz gar kein Trugbild sein kann) "Immer."

"Ist das auch ein Für Immer?"

"Soweit es mir möglich ist. Wenn du willst, ist es auch ein Für Immer."

"Ich möchte es so gerne."

(Aus einer hinteren Ecke schallt Großmutter Jurinas Stimme) "Soll ich den Pfarrer spielen?"

(Die beiden jungen Menschen müssen lachen)

"Das war eine ernste Frage."

(Luce hält inne) "Hm. Was sagst du, Phil?"

"Ich wäre nicht abgeneigt."

"Du wärst nicht abgeneigt? Was darf ich dem entnehmen, Madame?"

"Natürlich ein JA!"

(Großmutter meldet sich wieder, nachdem sie nähergetreten ist) "Dann lasst uns anfangen."

"Jetzt gleich?"

"Warum nachher, wenn wir es auch jetzt durchziehen können?"

"Das klingt ja fast, als wäre es eine Qual." (Sie lachen wieder)

"Sieh an, sieh an, das Lachen wurde nicht verlernt. Wenn ich dann das Paar nach vorne bitten darf?" (Sie zündet zur Feier des Tages eine zweite Kerze an, obwohl sie sehr knapp sind) "Nehmt euch an den Händen. - Willst du, Luce, die hier anwesende Phil - dürfen wir jetzt deinen ganzen Namen wissen?"

"Nein." (Sie grinst)

"Die falsche Antwort auf die richtige Frage. Also: Willst du, Luce, die hier anwesende Phil zu deiner rechtmäßigen Ehefrau nehmen, sie lieben, schätzen und ehren, bis dass der Tod euch scheidet?"

"Ja, ich will und werde."

"Schön. Willst du, Phil, den hier anwesenden Luce zu deinem rechtmäßigen Ehemann nehmen, ihn lieben, schätzen und ehren, bis dass der Tod euch scheidet?"

"Ja, ich will und werde."

"Dann, Kraft des mir mehr oder weniger verliehenen Amtes," (Nun müssen sie alle kurz lachen) "erkläre ich euch hiermit zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut nun küssen."

(Und das tut er dann auch)

Zwischen Liebe und KriegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt