Zwischen Liebe und Krieg

21 - Phil's Nächte

Es ist wie in einem Märchen. Umgeben von Klischeeblumen, leise raschelndem Klischeewind, einer warm scheinenden Klischeesonne, wundervollen grünen und saftigen Klischeebäumen und einer bunten Klischeewiese liegen Phil, Luce und Großmutter Jurina mitten in dem Naturschauplatz. Singende Vögel schwirren um sie herum, Bienen lassen sich auf den Klischeeblumen nieder und bestäuben sie. Mit einem Summen und Brummen erheben sie sich wieder, um zur nächsten Blüte weiterzufliegen.

Ein süßlicher Duft liegt in der Luft und wirkt ein wenig betäubend auf die drei Genießenden. Das Mädchen liegt in den Armen eines ganz normalen beinahe noch jugendlichen Jungen. Er trägt keine Uniform, keine Waffe, von ihm geht keinerlei Bedrohung aus. Er muss keine Angst haben, dass er das Leben eines anderen Menschen gefährdet, dadurch, dass er Soldat im Krieg eines zerstörerischen Gefechtes ist. Er muss auch keine Angst haben, gleich durchlöchert zu werden.

Sie haben sich immerhin geschworen, den Krieg mit dem Frieden zu bekämpfen. Wie sie das durchsetzen wollen ist ihnen noch nicht ganz klar, denn das hier ist schließlich nur ein Traum. Und Träume scheiden sich von der Realität ab.

Hi, ich bin der Traum eines jungen Mädchens. Ihr Name ist Philomena. Aber alle nennen sie einfach nur Phil. Auch ich. Also nennt mich nur den Traum von Phil. Ich handle von einer Welt ohne Leid und Trauer und helfe ihr damit, die Realität zu vergessen. In letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass es ziemlich gut funktioniert. Wobei ich doch auch zugeben muss, dass es in einer Situation wie der jetzigen nicht sonderlich schwierig ist, jemanden durch Schlaf von der realen Welt abzulenken. Dennoch bin ich gerne für sie da und hole mir dabei die Träume von ihrem Freund, Luce, zu Hilfe, die mir auch bereitwillig zur Seite stehen und mich immer unterstützen. So können die beiden sich sehen, auch wenn Luce mal wieder in der gefährlichen Außenwelt unterwegs ist. Ich sehe es als meine Pflicht, die kleine Phil von dieser schrecklichen Welt ein wenig zu entfernen und ihr durch ihren Schlaf und ihre Träume die nötige Erholung zukommen zu lassen. Auch die "adoptierte" Großmutter wird von ihren Träumen unterstützt, ich arbeite ebenfalls mit ihnen zusammen.

Dadurch, dass ich jetzt verstärkt anwesend bin, ist Phil ziemlich oft müde und schläft sehr viel. Gut, bei dem einen Traum, der ein wenig apokalyptisch war hab ich total ins Klo gegriffen. Aber ich arbeite daran, dass mir das nicht mehr passiert, das war schon ein ziemlicher Patzer und der tut mir auch ziemlich Leid. Die anderen Träume haben mir aber schon mehr als genug Anschiss gegeben. Ja ich weiß, ich bin kein Anfänger mehr, aber jeder macht schließlich Fehler, oder nicht? Es ist einfach s

Naja, jedenfalls ist das hier und heute einfach mal eine Zeit der Erholung für meinen Schützling und ich hoffe, dass es ihr zumindest ein bisschen besser geht, wenn sie aufwacht, denn das ist immerhin die Intention meines Daseins.

Die Nacht ist wie ein Tag, nur hoffentlich angenehmer.