37. Kapitel

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George schloss mich fest in seine starken Arme und küsste mich liebevoll auf den Mund. "Was machst du denn hier?" fragte ich vollkommen überrascht. George lächelte mich an und seine Augen strahlten als er sagte: "ich habe Dienstlich in der Gegend zu tun... Allerdings bin ich nicht alleine hier." "Wer ist denn noch hier" fragte ich ohne meine Neugier zu verstecken. "Ein anderer Offizier, der hier in der Gegend eine Waffenfabrik besucht..." erklärte er mir ernst, "ich werde auch nur einige Tage hier sein, um ihn zu unterstützen."

Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich traurig war, weil er nur ein paar Tage bleiben würde.

Hand in Hand schlenderten wir zum Schloss zurück. Das Herbstliche Wetter erschien mir viel freundlicher als Minuten zuvor. "Wo hast du denn deinen Offizier gelassen" fragte ich, während wir uns dem Haus näherten. "Er ist im Haus" murmelte George, "ich habe gehört, dass heute Abend ein Konzert stattfinden wird..."

Pünktlich zum Beginn des Konzerts füllte sich der Saal, bis jeder der Stühle besetzt war. Während des gesamten Konzertes saß George neben mir. Aber da wir noch nicht verheiratet waren, traute er sich nicht meine Hand zu halten. Das Orchester spielte eher mäßig, weshalb ich die Zeit totschlug, indem ich unauffällig die Gäste betrachtete. Es waren hauptsächlich alte Damen in eigenartigen Kleidern anwesend. Denn auf dem Land gab es nur wenige wohlhabende junge Damen. Herren waren kaum welche zugegen... Ein wenig kritisch beobachtete ich den anderen Offizier. Er war ein rotgesichtiger, dickbäuchiger Mann. Seine Uniform spannte am Bauch und ich glaubte, dass noch ein weiterer Bissen sie zum platzen bringen könnte. Und sein Gesicht wirkte grob und wenig vertrauenserweckend. Schon als ich ihn zum ersten Mal betrachtete, wurde mir bewusst, dass er uns Schwierigkeiten bereiten würde.

Nach dem Konzert blieben die Gäste noch, um sich zu unterhalten und zu essen. Einige alte Schachteln krallten sich augenblicklich meinen Verlobten und fragten ihn über die aktuellen Ereignisse an der Front aus. Und ich stand, so wie es sich für die treue Ehefrau gehörte stets an seiner Seite und lauschte seiner Erzählung. Aber außer schrecklichen Erlebnissen drang nur zu mir durch, dass ein Ende des Krieges noch nicht in Sicht war. Es dauerte nicht lange, bis sich auch der andere Offizier, McClaire war sein Name zu uns gesellte. Mit seiner unangenehmen Art war er mir gleich zu wieder. Er schleimte und sagte jedem, was er hören wollte.

Nach einer Weile wendete er sich von uns ab und sprach stattdessen mit Lady Violette. Die Art wie er mit ihr sprach erschien mir alles andere als angemessen."

"Was war denn an seinem Verhalten unangemessen?" "Er hat immer wieder ziemlich plumpe Annäherungs Versuche gemacht. Er berührte ihre Hand öfter als es sich schickte, legte ihr die Hand auf den Rücken und stand dichter bei ihr als ein anderer Mann es in ihrer Situation getan hätte."

Erst sehr viel später erfuhr ich, dass meine unguten Befürchtungen sich bewahrheiteten...

Lady Bentley von Highclere Castle Teil ITempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang