11. She's Not Afraid

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Ich sass schon um halb zwölf auf der Treppe und spielte auf meinem Handy herum, während die anderen noch wie Hühner rumrannten. Irgendwann waren dann alle fertig und wir konnten losfahren.

„Wir sind schon spät dran!", stöhnte Liam und gab etwas mehr Gas. Wir schafften es gerade noch pünktlich. „Gut. Wir ziehen uns jetzt um und besprechen uns noch mit dem Rest der Mannschaft", diktierte Liam und trieb die Jungs an. El und ich folgten etwas gemächlicher. Die Fans am Eingang kreischten, als sie die Jungs erblickten, die ihnen nur winken konnten, da Paul und Preston sie vorwärtsschoben.

Auch El wurde mit Gekreisch begrüsst- und zu meinem Erstaunen schrien auch einige meinen Namen. Zögerlich winkte ich, was sofort eine Kreischwelle auslöste. Wow.

„Krass!", gab ich von mir und wurde von El mitgezogen. „Gewöhn dich dran!", meinte sie lächelnd und bugsierte mich in das Haus. Wieder kamen wir an Ben vorbei, der etwas rot wurde, als er mich sah. Der hat wohl nicht die beste Erinnerung an mich. Naja...

„... ist das wahr?!"

Paul war mit dem Handy am Ohr stehen geblieben mit entsetztem Gesichtsausdruck. „Ach du scheisse. Wie geht es ihm?... sag ihm gute Besserung von mir, ich schaue hier... klar."

Er steckte das Handy weg und scheuchte die Jungs weiter, aber er hatte einen besorgten Ausdruck auf dem Gesicht. „Alles klar bei dir?", fragte ich ihn. „Nein, aber ich sage es gleich allen."

Ich setzte mich in der Garderobe der Spieler auf eine Bank und wartete auf die Erklärung von ihm. Paul verschaffte sich Gehör und erklärte ernst: „Ich habe schlechte Neuigkeiten. John hatte einen Unfall- er wurde angefahren- und kann nicht spielen. Das heisst, ihr habt nur zehn Spieler- es sei denn, ihr könnt in weniger als zwei Stunden einen neuen auftreiben!"

Sofort brach eine wilde Diskussion aus, während El und ich nur geschockt dastanden. „Wie geht es John?", wollte El wissen. „Er hat nichts wildes, nur halt so, dass er nicht spielen kann... eine Schramme oder so, er hat Glück gehabt."

Ich nickte, das hätte wirklich schlimmer ausgehen können als ne Schramme.

„... und Charlie?", hörte ich auf einmal meinen Namen fallen. Automatisch schaute ich mich nach dem Sprecher um, es war Andrew gewesen. Auf jeden Fall schauten mich jetzt alle Spieler an, als wäre ich ein Alien. „Hab ich was im Gesicht?", wandte ich mich an El. Sie schüttelte den Kopf und schaute sich dann die Menge auch wieder an. „Können wir das bringen? Ich meine...", fragte einer, dessen Namen ich nicht wusste.

„Klar, müssen wir sogar! Oder hat jemand ne andere Lösung?", fragte Zayn in die Runde. Alle schüttelten die Köpfe.

„Gut. Charlie, wir brauchen dich!", wandte er dann an mich. „Für was?", fragte ich misstrauisch. „Zum Spielen! Bitte, wir brauchen elf Spieler auf dem Platz!", begann Louis zu betteln. Oh mein Gott.

„Das kann ich nicht machen! Ihr seid Männer, ich bin ein junges Mädchen, das noch dazu sehr klein ist!"- „Aber du spielst genial Fussball und du und Louis, ihr spürt, was ihr machen müsst! Intuitiv!", behauptete Zayn und setzte den Hundeblick auf. „Bitte, mach es für uns!", Niall ging sogar vor mir auf die Knie. Ich war immer noch wie erstarrt.

„Wir passen schon auf dich auf!", kam es von Liam. Auch El schien der Gedanke zu gefallen, denn sie stupste mich auffordernd an. Ich seufzte.

„Na gut- aber ich will keine dummen Sprüche mehr gegen Frauenfussball hören!", forderte ich streng. Sofort jubelten alle los und jemand rannte los- aus welchem Grund auch immer. „Danke, Charlie."

Louis und Zayn umarmten mich und erdrückten mich dabei fast.

Lou stand auf einmal ebenfalls im Zimmer und schaute sich um. Sobald sie mich erblickt hatte packte sie mich und zerrte mich mit. „Wir müssen dich etwas männlicher machen, damit es nicht allzu sehr auffällt- am Schluss ist es egal, aber am Anfang müssen die Gegenspieler wirklich denken, dass du ein Junge bist. Als Mann können wir vergessen, aber als Halbwüchsiger gehst du schon durch", meinte Lou und zog mich in einem Mordstempo durch die Gänge. „Hier rein!"

Classic.Where stories live. Discover now