Classic.

32. Happily

6.08.2014

Heute Morgen hatte Harry mich beiseite gezogen und mir gesagt, dass er mich um halb sieben vor dem Bus erwartet, ich solle mich hübsch, aber nicht overdressed anziehen. Dann hatte er mir noch einen Kuss auf die Wange gegeben und war gegangen. Niemand ausser uns beiden wusste, was dort in London passiert war, Liam und Zayn wussten einfach, dass wir uns ausgesprochen hatten.

„Lou? Ich brauche deine Hilfe."

Während die Jungs ein Interview gaben, hatte Lou eigentlich in die Stadt gehen wollen, aber sie legte ihre Handtasche sofort beiseite, als ich ihr mein Problem erklärte. Sie überlegte kurz und sagte dann: „Zieh eine Hotpants an, dazu Converse. Oben drüber das geblümelte Oberteil und die offene Jacke. Ich denke nicht, dass es kalt wird oder so, aber kannst ja noch eine Jacke und eine lange Hose zum Wechseln einpacken. Okay?"- „Danke vielmal, du bist ein Schatz. Kannst du auch auf Katie schauen?"- „Das kann auch ich machen, aber darf man fragen wohin's geht?", fragte Liam hinter mir. Mit roten Wangen drehte ich mich um. „Ich gehe auf ein Date..."- „Ein Date?", fragte Niall laut, der gerade aufgetaucht war. Harry lehnte lächelnd im Türrahmen und nickte mir kurz bestätigend zu.

„Ja... mit Harry."

Damit hätte sie wohl nicht gerechnet, irgendwie dann aber doch. Alle schauten uns an, die Blicke spickten hin und her, ich konnte es förmlich in ihren Köpfen rattern hören. Zayn war der erste, der sich regte, und mich fest umarmte: „Endlich!"

Louis sprang zu Harry und fiel ihm um den Hals, irgendwie endete das Ganze in einer grossen Gruppenumarmung, in deren Mitte Harry und ich waren. Auch Lou und die anderen Jungs beteiligten sich daran, als sie es erfahren hatten. Fragt mich nicht, was sie hier suchten, aber das war ja egal.

„Sagt mal, ist das Interview schon vorbei?"- „Ja, war nur so kurz geplant gewesen."

Wir lösten uns erst, als Paul mit dem Handy Fotos gemacht hatte und mir versprochen hatte, sie mir zu schicken.

„Gut, dann... ihr habt Feierabend. Morgen haben wir hier ein Konzert, dann geht's auf die andere Insel. Das Abschlusskonzert ist dann ja wieder in London, ne..."

Wir verzogen uns, aber Lou nötigte mich noch auf den Stuhl und bestand darauf, mich zu schminken. „Soll ich mich nicht besser zuerst umziehen?", fragte ich leicht amüsiert. „Oh, doch. Dann husch husch!"

Ich zog mich um und fand, dass Lou wirklich einen guten Geschmack hatte. Meine Beine sahen länger aus, als sie tatsächlich waren. Ich hatte wieder zugenommen und war nicht mehr so mager wie nach der Entführung, und das war auch ganz gut so- trotzdem sah man überall meine Muskeln, die ich bekommen hatte dank dem fast täglichen Training mit Liam.

„Willst du eher unauffälliges Make-Up, ne?"- „Ja, eher."

Lou machte sich ans Werk und ich liess sie machen. Es war inzwischen sechs Uhr gewesen, also würde es bald losgehen. Mein Bauch spielte verrückt, ich fühlte mich, als würden dort drin drei Hasen eine Schneeballschlacht veranstalten.

„So, du bist fertig!"

Stolz hielt Lou mir einen Spiegel hin. Sie hatte meine Augen betont, was wirklich interessant herausgekommen ist, meine Mitesser waren abgedeckt worden und meine Haare waren zu einer Steckfrisur verarbeitet worden.

„Wow Lou, danke vielmal!"- „Kein Ding, ich tu das doch gerne für dich. Und jetzt ab, Harry wartet bestimmt schon!"

Ich nahm meine Umhängetasche, in der meine lange Jeans und die Jacke waren, dann noch mein Handy und mein Portemonnaie.

Ich verliess das Gebäude und steuerte unseren Bus an. Zum Glück war es recht warm, sodass die Kleiderwahl richtig war.

„Du siehst hübsch aus", sagte auf einmal Harrys leicht raue Stimme neben mir. Erschrocken blieb ich stehen und schimpfte los: „Du hast mich erschreckt!... aber danke... du siehst auch nicht schlecht aus..."