Ein bunter Freundeskreis

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Nachdem Rosalie fertig mit Schmollen war, beobachtete sie Albus Dumbledore eingehend. Er war Aberforth verblüffend ähnlich. Sie hatten dieselben leuchtend blauen Augen. Allerdings sah ihr neuer Schulleiter ein klein wenig älter als ihr Ziehvater aus.

Ihr fiel aufgrund ihrer guten Menschenkenntnis und ihrem aufmerksamen Gespür auf, dass Professor Dumbledore auch immer wieder unauffällig zu ihr hinschaute. Jedes Mal, wenn er sie zu Gesicht bekam, war ihre Miene zu einer unbeteiligten Maske versteinert, aus der man nichts Konkretes schließen konnte.

Aberforth' älterer Bruder erhob sich und sprach: "Mit größtem Vergnügen möchte ich ankündigen, dass dieses Jahr in Hogwarts …"

Doch er unterbrach seine Rede, als sich plötzlich die Flügeltüren der Großen Halle krachend öffneten und alle ihre Köpfe in die Richtung wandten.

Der berüchtigte Ex-Auror Alastor "Mad-Eye" Moody trat in die Halle und es war mucksmäuschenstill. Alle Augen folgten ihm, als er an den Lehrertisch trat, dort mit Albus Dumbledore ein paar Worte wechselte und sich dann setzte.

Er teilte mit, dass Moody die verfluchte Stelle als Lehrer für "Verteidigung gegen die Dunklen Künste" erhalten hat. Die Schüler waren so erschrocken über Dumbledore's Entscheidung, dass keiner klatschte, als er ihn ihnen vorstellte.

Schließlich setzte er mit seiner Rede fort: "Wie ich eben erwähnte, wird Hogwarts Gastgeber eines großen Ereignisses sein. Ich freue mich euch mitteilen zu können, dass in Hogwarts dieses Jahr das Trimagische Turnier stattfinden wird."

Er erklärte allen Schülern die Regeln des Trimagischen Turniers, wobei fast alle Schüler genervt aufstöhnten, als sie erfuhren, dass das Mindestalter 17 Jahre betrug. Rosalie hätte wirklich gerne daran teilgenommen.

Gleich darauf sprangen wieder die Flügeltüren auf und eine Gruppe fremder Schüler kam eindrucksvoll hineinmarschiert. Das mussten die Schüler aus Durmstrang sein. Rosalie erkannte unter ihnen sofort den berühmten bulgarischen Quidditchspieler Viktor Krum und den ehemaligen Todesser Igor Karkaroff.

Wenig später tänzelten die Beauxbaton-Schülerinnen wie bezaubernde blau gekleidete Elfen in die Große Halle und zogen sämtliche Blicke der Jungs auf sich.

Die Schulleiterin Madam Maxime stach mit ihrer überragenden Größe sofort unter all den zierlichen Püppchen hervor. Sie war wahrscheinlich eine Halbriesin wie Hagrid, dachte sich Rosalie.

Ihr Blick blieb dann jedoch auf dem riesigen Kelch, aus dem blaue Flammen loderten, hängen. Der Feuerkelch. Dumbledore erklärte, dass alle volljährigen Schüler, die teilnehmen wollten, ihren Namen auf ein Stück Pergament schreiben und dann in die Flammen werfen sollten.

Er zog eine Altersgrenze um den Kelch, damit niemand Minderjähriges hindurch kam. Doch Rosalie wusste, dass einige Schüler es trotzdem versuchen würden. Ziemlich dumm in ihren Augen. Einen so weisen Zauberer wie Albus Dumbledore konnte nicht einfach jeder austricksen.

***

"Harry, Ron, Hermine! Wartet!", rief Rosalie quer über den Korridor. Verwundert blieben die drei Gerufenen stehen und drehten sich verdutzt zu ihr um.

"Wollen wir dieses Wochenende zusammen nach Hogsmeade?", fragte sie gerade heraus.

"Ähm... Rose, versteh uns nicht falsch, aber du ... äh..", druckste Harry herum.

"Du bist jetzt eine dieser Schlangen. Wir freunden uns nicht mit Slytherins an.", stellte Ron klar. Das ging einfach nicht.

"Bitte, lasst uns doch wenigstens versuchen, Freunde zu sein. Mir ist es egal, in welchen Häusern wir sind. Wir haben uns doch auf der Zugfahrt so gut verstanden. Ich finde euch nett und es wäre mir eine große Ehre, mit euch befreundet zu sein. Bitte.", bat sie und setzte sogar ihren entwaffnenden Hundeblick zum Einsatz.

A woman without a secret is like a flower without a fragranceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt