Eine Wahl

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Der 24. November rückte immer näher, bis der Tag schließlich gekommen war. Sämtliche Schüler, Lehrer und die Juroren kamen zu einer Art Arena am Rande des Verbotenen Waldes. Rosalie ließ sich neben Hermine und Ron auf einem der vielen Sitzplätze der Tribüne nieder und mied strikt den Blick von Draco Malfoy.

Immer wieder schaute sie zu dem Zelt, von dem sie wusste, dass ihr Bruder sich dort genauso wie die anderen Champions aufhielt. Er musste bestimmt wahnsinnige Angst haben. Rosalie wünschte sich, dass sie ihn davor irgendwie bewahren könnte.

Rosalie nahm kaum wahr, wie nacheinander Cedric Diggory, Fleur Delacour und Viktor Krum hinaustraten und die erste Aufgabe lösten, die darin bestand, ein goldenes Ei aus dem Nest des vorgesehenen Drachen zu holen.

Schließlich blieb nur noch der Ungarische Hornschwanz übrig. Ein übles Vieh. Seine gelben Schlitzaugen und sein gewaltiger sehr beweglicher Schwanz, der rundum mit harten langen Stacheln gespickt war, behagten Rosalie überhaupt nicht.

Harry trat aus dem Zelt und Rosalie sah selbst aus der Entfernung, wie er mühsam schluckte. Sie sah, wie er seinen Zauberstab zückte und seine dünnen Lippen sich bewegten.

Wenig später tauchte ein Besen neben Harry auf. Ein Feuerblitz. Er schwang sich geübt auf den Besen und sauste mit erleichtertem Gesichtsausdruck durch die Luft.

Rosalie beruhigte sich auch ein wenig, denn Harry hatte es genau wie sie im Blut. Ihr Vater war ein talentierter Sucher gewesen.

Wie sie hörte, wurde ihr Bruder gleich in seinem ersten Jahr der Sucher seines Hauses und somit der jüngste Spieler in Hogwarts seit mindestens einem Jahrhundert. Rosalie war unglaublich stolz auf ihr Bruderherz.

Doch ihr Herzschlag beschleunigte sich ruckartig, als Harry und der Drache, der es irgendwie geschafft hatte, sich von seinen Fesseln zu lösen, über unsere Köpfe hinweg davon flog.

Es fühlte sich für Rosalie wie eine Ewigkeit an, bis die beiden wieder zurückkehrten und Harry es endlich geschafft hatte, sein goldenes Ei zu holen.

Sie konnte es kaum glauben. Er hat es tatsächlich geschafft! Sie war so unendlich erleichtert, dass er den ersten Teil des Trimagischen Turniers unbeschadet überstanden hatte!

Danach feierten die Gryffindors in ihrem Gemeinschaftsraum wegen Harry. Ron und er vertrugen endlich wieder. Und die anderen behandelten ihn wieder wie früher. Rosalie wäre zwar auch gern bei der Feier mit dabei gewesen, aber als Slytherin konnte sie ja nicht einen fremden Gemeinschaftsraum betreten.

***

Die Slytherins wunderten sich, als ihr Hauslehrer sie nach einer Zaubertrankstunde sprechen wollte. Hatten sie etwas verbrochen? Und selbst wenn, würde Professor Snape niemals ihrem Haus auch nur einen Punkt abziehen.

"Wie Sie alle vielleicht wissen, gehört der Weihnachtsball traditionell zum Trimagischen Turnier. Alle Viertklässler nehmen am Ball teil. Sie werden ihre Festumhänge tragen.

Der Ball findet am 1. Weihnachtsfeiertag ab 20:00 Uhr in der Großen Halle statt. Um Mitternacht wird er enden.

Ich erwarte von ihnen, dass sie unser ehrwürdiges Haus Slytherin entsprechend vertreten und repräsentieren werden.", teilte Snape ihnen mit und entließ sie dann.

In den nächsten Wochen war die Partnerwahl das Hauptthema Nr. 1 von Hogwarts. Rosalie wusste noch nicht, mit wem sie zu dem Ball gehen würde und es war ihr auch nicht klar, dass ihr Unterbewusstsein auf jemand ganz Bestimmtes hoffte ...

Rosalie ging in die Bibliothek, um ihre Hausaufgaben für Zauberkunst zu machen und stieß dort zu ihrer Überraschung auf Viktor Krum. Was hatte er denn hier zu suchen? Er sah ihr nicht gerade nach einem Bücherwurm aus.

A woman without a secret is like a flower without a fragranceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt