Ein Unbrechbarer Schwur

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Rosalie saß nach wie vor auf der Sitzbank. Keine Ahnung, wie lange schon. Wie konnte Dumbledore das einfach so in den Raum stellen und sie dann einfach allein lassen?! Woher wusste er es überhaupt?! Rosalie war sich sicher, bisher keinen Fehler in der Hinsicht gemacht zu haben.

Nach einer gefühlten Ewigkeit stürmte Albus Dumbledore aus dem Gerichtssaal. Seinen Gesichtsausdruck konnte Rosalie nicht deuten. Als er sie erblickte, wirkte er überrascht.

"Wir müssen reden.", meinte Rosalie barsch mit verschränkten Armen.

"Also hatte ich doch Recht ...", murmelte er leise vor sich hin. "Das hier ist kein sicherer Ort zum Reden. Greif dir meinen Arm und halt dich gut fest!"

Verwirrt tat sie, was er ihr befahl und so disapparierte Dumbledore mit ihr. Sie fand sich in seinem Büro wieder. Aber, Moment mal ... "Das Apparieren ist doch in Hogwarts nicht möglich??"

"Du musst wissen, Rose ... Es hat seine Vorteile, ich zu sein.", meinte er nur und steuerte seinen Schreibtisch an. "Setz dich doch ... Ich darf doch 'du' zu dir sagen? Ich halte es für angebracht, wenn wir uns duzen."

"Damit hab ich kein Problem. Ich will nur wissen, wie ... woher ..."

"Woher ich weiß, dass du Harry's Schwester bist?" Rosalie konnte darauf nur unbeholfen nicken.

"Um ehrlich zu sein, wusste ich es nicht. Ich hatte den Verdacht, den du mir mit deiner Reaktion lediglich bestätigt hast. Ich hab den Test einfach gewagt und jetzt hab ich endlich in Bezug auf dich Klarheit. Allerdings gäbe es da noch einige offene Fragen, von denen ich hoffe, dass du sie mir beantwortest."

"Wie kamst du überhaupt auf diesen Verdacht?" Es fühlte sich komisch für sie an, ihn plötzlich zu duzen.

"Ich konnte nie wirklich daran glauben, dass du damals wirklich gestorben sein sollst und nur dein Bruder überlebt haben soll. Du warst schon damals ein überaus begabtes Kind und deinem Alter weit voraus.

Und als mein Bruder dann mit dir gekommen ist, kam mir das ziemlich kurios vor. Genau wie damals bist du deinem Alter weit voraus. Das du ein Waise bist und es auch eine gewisse äußerliche Ähnlichkeit zwischen dir und dem Baby von damals gibt, haben mich schließlich zu der Annahme geführt.

Was mich interessieren würde, wäre, was damals in jener Nacht vor 14 Jahren geschehen ist, falls du dich noch an etwas erinnern solltest."

"Ich kann mich noch ganz genau an diese Nacht erinnern. Ich hab ein fotografisches Gedächtnis. Nachdem Voldemort meine und Harry's Eltern getötet hat, wollte er mir auch Harry nehmen, doch der Fluch ist irgendwie auf ihn zurückgeprallt.

Danach waren Harry und ich alleine. Dann ist nach einer Weile ein Mann aufgetaucht und hat um unsere Mutter geweint. Es war ... Professor Snape."

Dumbledore nickte wissend und schaute abwesend zur Seite. "Er hat deine Mutter geliebt, Rosalie. Und er hat deinen Vater deswegen so sehr gehasst. Und deswegen hat er auch ständig Harry auf dem Kieker. Er sieht seinem Vater so ähnlich. Nicht nur äußerlich. Und er ist ein lebender Beweis für die Liebe von Lily und James."

Diese neue Erkenntnis schockte Rosalie. Ihre Gesichtszüge entglitten ihr und sie starrte Dumbledore entsetzt an.

"Was ist passiert, nachdem Severus gegangen ist?", fragte er weiter.

Als Rosalie ihre Stimme wiederfand, fuhr sie mit ihrer Erzählung fort: "Danach waren wir wieder alleine. Ich hatte große Angst und bin dann unbeabsichtigt disappariert. Ich bin in Hogsmeade gelandet und Aberforth fand mich. Er kümmert sich seitdem um mich."

Nach einigen Minuten des Schweigens fragte Rosalie: "Was soll ich deiner Meinung nach jetzt tun? Ich muss es Harry früher oder später sagen ..."

"Lieber später."

A woman without a secret is like a flower without a fragranceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt