2023 - Der Tod als Heilmittel

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Gerade wenn du denkst du wärst frei, erkennst du, dass du nie eine Chance hattest.....


Als Jyn hereinkam, war Charles bereits dabei, die neuen Schüler zu begrüßen. Interessiert stellte sie sich zu ihnen, lauschte und winkte kaum merklich als Charles Blick auf ihr hängen blieb. Wie doch die Zeit vergangen ist. Schon immer hatte sie das Glück gehabt, wie man es halt sehen möchte, nicht wie einundzwanzig auszusehen, sondern wie neunzehn. Wenn man dies Glück nennen durfte. Auf ewig einundzwanzig.

Am Schluss von Charles Rede, begannen sich die Schüler umzuschauen, fingen an miteinander zu reden und darauf das Haus voller erstaunen zu erkunden. Eine Sache, die sie zu allem Überfluss nicht mehr musste, da sie das *Haus* mittlerweile in- und auswendig kannte.

"Willkommen zu Hause.", begrüßte Charles Jyn und sie ging mit zurückhaltendem Lächeln zu ihm, wobei sie ihrem Oberkörper umklammerte, "Wie ich sehe, verändern sich wirklich einige Dinge bei dir nie."

"Danke. Wie unglaublich alt du doch geworden bist. Beim letzten mal war es schon ungewohnt doch jetzt. Wow. Wo sind die Haare?!", zog sie ihn auf und ließ ihren Blick einmal umherschweifen, "Es ist schön wieder hier zu sein. Merkwürdig und doch ist es schön, beinahe so als würde man nach Hause kommen. Naja, wenn wüsste, was es eigentlich bedeutet zu Hause zu sein. Anscheinend komme ich immer wieder hier hin zurück und es wird wohl auch nie ändern sein. Auch dieses mal, hat sich so einiges verändert. Joa, ich gehe dann mal nachschauen, wo noch Platz ist."

"Vielleicht kann der hier dir mit dem einem Problem wenigstens weiterhelfen.", aus der Tasche holte Charles einen Schlüssel an einer Kette und reichte ihn ihr, "Ich habe dich bereits letztes Jahr erwartet."

"Es soll ja nicht auffallen das ich.....", um das eh schon Offensichtliche zu verdeutlichen, zeigte sie auf sich, "..... ja. Naja bis auf Henry und dir, braucht es hier auch keiner zu wissen. Danke."

Dankend hob Jyn noch einmal den Schlüssel in ihrer Faust, versuchte zu lächeln und machte sich auf dem Weg nach oben. Auf der Treppe jedoch blieb sie stehen, legte die Hand aufs Geländer und starrte vor sich hin. Darauf schüttelte sie den Gedanken gleich wieder beiseite und ging weiter. Bloß wieder weg damit, gar nicht erst daran festhalten und schon gar nicht, sich weiter darüber Gedanken machen. Voll ist es geworden und was besonders schlimm war. Laut war es geworden. Von Mal zu Mal wurden die Flure hier immer gefüllter und (dem)entsprechend lauter. Genau das Richtige für sie. Verhalten steckte sie den Schlüssel ins Schloss, drückte die Klinke hinunter doch ihr Blick wanderte aus reflex hinüber zu dem Zimmer schräg gegenüber. Erik's altes Zimmer. Unwillkürlich bildete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht, bei der Erinnerungen von früher, was jedoch schlagartig verschwand und zu allem Überfluss spürte sie bereits, wie ihre Augen feucht wurden.

"Du bist neu hier.", riss ein dunkelhaariger Junge Jyn aus der Trance und sie blinzelte mehrmals, "Ist irgendwas oder warum starrst du so in meine Richtung?"

"Ha?! Ähm..... ich bin nicht wirklich neu hier.", schluckte sie und öffnete die Türe einen Spalt bereits, "Ne, ne nur.... nur eine.... Erinnerung. Schöne Erinnerung. Alles.... bestens."

Leise schloss Jyn die Türe hinter sich, legte den Hinterkopf dagegen und rutschte an ihr zu Boden. Alles bestens. Wohl eher nicht. Ganz und gar nicht. Genau das Gegenteil war wohl der Fall.




Gegen Mittag klopfte Jyn an die Türe von Charles Büro und trat, ohne auf eine Antwort zu warten, ein. Als sie eintrat, schaute gleich ein Mann mit Brille zu ihr, der gerade mit Charles im Gespräch war, und wirkte ziemlich genervt.

✔Unter uns der Tod - A X-Men Story✔Where stories live. Discover now