✔Macht kann nur unschuldig sein

425 24 4
                                    

Mitten in der Nacht fuhr Jean hoch und saß schweißgebadet aufrecht in ihrem Bett. Kaum fähig zu atmen. Sollte das gerade Gesehene eintreffen, dann wäre ihre Zukunft besiegelte Sache. Und ein großer Teil des Problems war gerade unter ihnen. Schnalzend schob sich Jyn ein Kissen unter ihr Kinn, ließ ihren Blick im Zimmer umherschweifen und zog anschließend die Augenbrauen zusammen. Wie einfach es hätte gewesen sein können. Beinahe die gesamte Nacht über, hatte sie in der Bibliothek verbracht und allerhand Bücher überflogen und gewälzt, um am Ende genauso schlau zu sein, wie vorher auch. Zu dieser Zeit, in der sie sich gerade befand, kannte sie auch keine außergewöhnlichen Mutanten. Leute, wie Jax und Wilson, würden erst in ein paar Jahren geboren werden. Ganz toll. Jemand wie Jax jetzt hier zu wissen, wundervoll. Francis liebt man einfach..... also Jax.

In der Küche saßen Jean, Scott und Hank zum Frühstück, wobei Jean und Scott nicht gerade begeistert von etwas schienen.

"Total durchgeknallt", hörte Jyn Jean sagen und lehnte sich an den Türrahmen, um in aller Ruhe alles mitzubekommen, ohne dabei von denen gesehen zu werden, "Es war einfach nur unheimlich. Ihr Blick war kalt, amüsiert und man hatte das Gefühl, als wolle sie es auf einen Versuch ankommen lassen, obwohl jeder bereits wusste, es braucht keinen Versuch. Eine 'kleine' Demonstration von dem, was sie kann, nur zur Schaustellung. Danach wanderte ihr Blick über ihre Schulter zu fünf, die hinter ihr standen. In dem Moment habe ich geglaubt, sie weiß, dass ich sie beobachte und es lief mir eiskalt den Rücken herunter. Danach schaute sie wieder nach vorne, beobachtet von fünf, und dann....."

"Und dann?", fragte Scott mitfühlend und griff nach Jeans Hand, die sie aber wegzog und knetete, "Hey, was ist dann passiert?"

"Der Boden wurde schwarz, schwarzer Nebel stieg empor und dann bin ich aufgewacht", noch immer zitterte Jeans Stimme und man konnte hören, wie sie nach Luft rang, von ihrem extrem erhöhten Herzschlag ganz zu schweigen, "Was hat sie noch gleich gesagt, wie wir sie nennen sollen? Tod und böse Königin? Ich weiß nicht, warum Charles es nicht sehen will aber sie ist böse. Ich konnte es spüren. Königin Ravenna ist am Ende des Märchens gestorben, nur bei ihr glaube ich nicht, dass es ganz so einfach wird, sie umzubringen."

"Jyn und böse?", vergnügt setzte sich Hank zu den beiden an den Tisch, weil er mehr wusste, "Charles und ich kenne sie schon fast zwanzig Jahre und das Einzige böse, was sie jemals getan hat, war damals, jemanden mehrere Knochen zu brechen. Dazu muss man allerdings sagen, derjenige hat sie davor ziemlich übel zugerichtet, doch böse noch lange nicht."

"Wie ich höre, bin ich Thema Nummer eins. Was habe ich den ach so Schlimmes getan?", gespannt kratzte Jyn mit den Fingernägeln die Wand entlang und ging zum Tisch, an dem die Drei saßen, "Jemand leiden lassen oder zugesehen, wie er stirbt, um ihn dann wieder auferstehen zu lassen? Klingt nach...... mir. Ja. Ich muss mich bei dir bedanken, Rotschopf. Ravenna also. Schöner Name. Dir lief es kalt den Rücken herunter, als ich dich ansah? Und es war nur ein Traum. Machen wir aus dem Traum Realität."

Ohne jegliche Vorwarnung packte Jyn Jean am Kehlkopf, zog diese hoch auf die Füße und betrachtete sie lustlos. Zunächst geschah nichts. Nichts, das man sehen konnte. Dann, nach und nach, wurde Jea's Haut grau und je Grauer diese wurde, desto weniger bewegte sich diese. Das Röcheln wurde immer weniger und leiser, bis es schließlich ganz aufhörte. Ihre Hände, die Jyns Handgelenk umklammert hatten, lockerten sich und ließen irgendwann, ganz los.

"Die Realität fühlt sich dann doch etwas an, oder? Wenn das Blut so langsam gefriert und das Herz aufhört zu schlagen, da weiß man, man stirbt jeden Moment", als Jyn die Kälte spürte, ließ sie Jean los und schloss ihre Hand immer wieder zu einer Faust, "Jetzt kannst du sagen, dir ist das Blut in den Adern gefroren ist. Meine Aufgabe hier ist erledigt. Alles, was ich wissen muss, weiß ich."

"Wovon sprichst du?", verwirrt von ihrer Aussage, schaute Hank von Jyn zu Jean, die langsam wieder Farbe bekam, "Was weißt du?"

"Frieden für unsere Zeit", dabei konnte Jyn ihren Unterton nicht unterdrücken, der sagte, dass es doch ziemlich offensichtlich war, wovon sie sprach, "Ihr seit keine Bedrohung, von daher, stellt ihr keinster Weise ein Risiko dar und seit somit, lächerlich und armselig. Wozu seid ihr überhaupt in der Lage? Die Kleine hier, kann weder etwas mit ihren Fähigkeiten anfangen, noch etwas damit bewerkstelligen. Visionen, wie überaus praktisch und zuverlässig. Ich könnte sie alles sehen lassen, was ich nur wollte. Pflanzen wir einen Albtraum und er wird sich ausbreiten, wie ein Parasit. Scotty, der...... ja. Niemand, bis auf Charles und dich Hank, ist hier niemand in der Lage, sein Potenzial zu nutzen. Ich brauche es nicht gesehen zu haben, ich weiß es, weil ich es sehe, immer wenn einer von euch vor mir steht. Verschwendetes Potenzial, dass die meisten sich tragen."

"Frieden?", wiederholte Scott ungläubig und war sich dabei nicht sicher, ob Jyn das Richtige meinte, "Sicher das du Frieden meinst und nicht Zerstörung? Wir leben im Frieden. Zwischen den Menschen und uns gibt es keine Probleme."

"Wenn du bloß die Zukunft kennen würdest, dann würdest anders reden. Mutanten und Menschen sterben wie Fliegen in ein paar Jahren. Mutanten werden gejagt, gefangen genommen, gefoltert und mit ihnen experimentiert. Schlimmer als es bereits der Fall ist. Mutanten werden sich nicht mehr verstecken. Beide Seiten tragen ihre Schuld daran, keine Frage, dass will ich gar nicht abstreiten", selbst miterlebt, hatte Jyn zwar nichts davon, aber wenn bedenkt, wie Wade zu Deadpool wurde, "Was die Menschen am Himmel sehen ist Hoffnung. Die nehme ich ihnen als Erstes. Es gibt nur einen Weg zum Frieden, ihre Auslöschung. Ihr wollt die Welt beschützen? Aber ihr wollt nicht, dass sich etwas ändert. Die Menschheit muss sich selbst retten. Sie kann sich nur selbst retten. Entwickeln muss sie sich, um zu überleben."



"Sind dies deine Worte oder wessen sind es?", kam es von Charles, der zu ihnen in die Küche kam, ohne dass es einer von ihnen bemerkt hatte, "Vor einigen Jahren warst du noch dazu bereit gewesen, Raven aufzuhalten, damit sie nicht den größten Fehler aller Zeiten begeht. Jetzt gehst du denselben Weg wie sie, nur wird deiner mit mehr Blut getränkt sein. Ich habe eins die Zukunft sehen dürfen, wie es geworden wäre, wenn Raven sich nicht anders entschieden hätte. Was wird dir in der neuen Zukunft widerfahren, dass du jetzt so denkst?"

"Eigentlich nichts. Mein Leben wird toll sein, zwar ohne Erik zunächst, aber dadurch lerne ich zwei kennen, mit denen es äußerst amüsant wird. Den einen wirst du nicht sonderlich mögen. Na, ihn wird so gut wie niemand mögen, der hier leben wird, insbesondere Logan und den anderen, lernst du noch kennen, weil er mir helfen soll, bei so ein paar Hoffnungslosen, das Talent zum Vorschein zu bringen. Er hat etwas vom guten Doktor Victor von Frankenstein", darauf zuckte Jyn den Schultern und hob ihre Hand, um die sich eine Art Nebel, Nebelschleier sammelte, "Mein Leben wird wundervoll sein. So soll es gefälligst bleiben, demnach werde ich am Spielfeldrand sitzen, dabei zusehen, wir ihr alles Geben werdet, um ja nicht zu versagen, und dabei Popcorn essen. Na okay, hier und da werde ich schon dafür sorgen, dass ihr es werdet, aber das werde auch noch ein paar Weitere versuchen. In der ersten Reihe. An vordersten Front."










Wir schreiben das Jahr 1983.

Die Zeit der Apocalypse ist gekommen

Es ist Zeit, Apocalypse ist gekommen.

✔Unter uns der Tod - A X-Men Story✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt