✔Der Thron gehört der Königin. Jedoch wird eines ganz außer acht gelassen.....

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Zum Brüllen. Es war einfach nur zum Brüllen. Am liebsten hätte Jyn nicht mehr aufgehört zu lachen, da es einfach zu witzig war. Diese Idee war mehr als nur..... Was? Noch immer hatte sie das nicht richtig verinnerlicht, obwohl Erik ihr es bereits zum vierten Mal erzählt hatte. Und beim jedem weiteren Mal, wurde es besser. Unterrichten. In was denn bitte? Wie man verantwortungsvoll mit seiner Begabung umgeht? Ja, nein ist klar. Ausgerechnet sie. Eine bessere Person dafür konnten die nicht finden, oder? Da hätten die genauso gut Wade für einen Kurs im vernünftigen Verhalten, toleranten Umgang und freundlichen Benehmen geben können. Es käme aus dasselbe hinaus.

"Der wird auch beim hundertsten Mal nicht schlecht", glucksend wischte sich Jyn übers Gesicht und rollten sich auf den Rücken, "Habt ihr es echt so dringend nötig? Ihr seid doch nicht mehr ganz dicht. Was soll ich denen, denn bitte 'beibringen'? Wer will das überhaupt? Unterrichten."

"Dann mach es eben einfach auf deine Art", zuversichtlich, dass es funktionieren würde, strich Erik Jyn über die Wange, wodurch sie den Kopf in den Nacken legte und er ihr Gesicht in die Hände nahm, um ihr immer wieder einen Kuss auf die Lippen zu drücken, "Mach ihnen bewusst, wie schlecht, unnütz und ungeeignet sie doch sind oder zeige ihnen, die spaßige Seite mit dem, was sie anstellen können."

"Klingt nach Arbeit. Harte und anstrenge Arbeit", naserümpfend zog Jyn den Mund immer wieder von rechts nach links und war, von dieser Idee, noch immer nicht begeistert geschweige denn überzeugt, "Also nein. Ist nicht so meins. Zudem bin ich kein Fan von 'Kindern'."

"Deswegen kommst du immer wieder aufs Neue hier her. Zumal sind es keine wirklichen Kinder mehr. Sechzehn bis achtzehn", immer wieder küsste Erik Jyn auf dieselbe Stelle ihrer Wange und drückte die Lippen dagegen als er zu schmunzeln anfing, "Ich erinnere mich noch gut an ein Mädchen, schon etwas länger her, die meinte, unsere Fähigkeiten dürf(t)en nicht erzwungen werden, sondern würden sich erst dann zeigen, unser vollkommenes Potenzial, wenn wir dazu bereit sind."

Nachdenklich streckte Jyn die Arme aus und legte diese um Eriks Hals, um ihn dann an sich zu ziehen.

••••

Erst zum Ende der Woche ging Jyn in ein Zimmer, wo vierzehn Leute, an den darin stehenden Tischen, saßen. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen?

"Frau Mitte zwanzig...... vor sieben Tagen....", erwähnte Jyn so nebenbei, setzte sich mit Schwung auf den Tisch ganz vorne und lies eine Kaugummiblase platzen, "..... Herzinfarkt. Erblich bedingt..... Junkie. Koks und Heroin. Selbst schuld. Hat ihn selbst ausgelöst, ansonsten hätte sie womöglich noch um die dreißig Jahre gehabt."

"Wovon sprichst du?", fragte ein Junge, in der dritten Reihe irritiert und die vierzehn sahen sich an, "Niemand von uns hat ein Rätsel gestellt."

"Mein Gott, seit ihr so blöd und denkt, ich merke es nicht? Das Herz.... es schlägt, seit ich die Türe geöffnet habe. Klingt zwar nicht allzu schön aber immerhin schlägt es. Wieder", nach einem kurzen Schulterzucken und nickte Jdn zu einem Jungen hinüber, "Letzte Reihe, zweiter Tisch ganz links außen oder aus eurer Sicht, zweiter von rechts. Schlechter Versuch. Der menschliche Körper und seine Anatomie, hält für mich keine Überraschungen mehr bereit. Alles vorhersehbar. Ein offenes Buch."

"Du bist wirklich so ein Psycho wie alle sagen", ohne den Blick von Jyn zu lassen, griff der Junge unter den Tisch und stellte ein Glas auf den Tisch, worin ein schlagendes Herz schwamm, "Gestört und abartig. Was für ein Mensch will so etwas freiwillig können? Als lebender Tot bezeichnet werden, ganz zu schweigen."

"Ich. Bringt eine Menge Spaß mit sich. Du kannst Leute leiden lassen, umbringen und wieder auferstehen zu lassen. Scott zum Beispiel", ein breites Grinsen bildete sich auf Jyns Gesicht, baumelte mit den Beinen und hob verträumt ihre rechte Hand, die sie langsam, Finger für Finger, schloss und genauso wieder öffnete, wo sie am Daumen und Zeigefinger zwei miteinander verbundene Ringe und Metallkrallen trug, "Es gibt so viel(es), was man machen kann. Sich eine Kugel einfangen, durchbohren lassen und..... ob Gliedmaßen nachwachsen, weiß ich jetzt gar nicht. Sterben fällt seit Jahren raus, altern ebenfalls, demnach, kann ich mich nicht beklagen. Ja, dann bin eben der lebendige Tod oder bin ich vielleicht auch nur, die böse Königin aus dem Märchen?"

Bei ihren letzten Worten blickte Jyn so abrupt mit einem hochgezogenen Mundwinkel vielsagend von ihrer Hand zu den vierzehn Jungen und Mädchen und schob sich betonend langsam auf die Füße. Ging durch mittlere Reihe nach hinten und kratzte dabei mit den Fingernägeln ihrer rechten Hand über das Holz der Tische. Hinten nahm sie das Glas hoch, drehte es im Licht und schielte zur Decke.

"Lange Zeit haben die Menschen geglaubt, dass das Verzehren von Herzen, ein Zeichen für die Demonstration der Macht gegenüber seiner Feinde sei", erzählte Jyn mit einer Stimme, als ob es sie langweilen würde, "Heute nennen wir Kannibalismus."

"Ein Opfer für die Götter", sofort schaute Jyn vom Herz zum Schreibtisch, wodurch die vierzehn ihrem Blick folgten und ratlos dreinblickten, "Verschwende nicht deine Zeit mit denen, die es nicht Wert sind zu lernen, sondern bereitete dich vor."

"Zuvor sagtest du mir noch, ich solle lernen und jetzt?", gab Jyn zurück und stellte das Glas wieder auf den Tisch, "Was willst du also von mir?"

"Mit wem redet die da?", flüsterte ein Mädchen in der vordersten Reihe, "Mit sich selbst oder können wir es nur nicht sehen? Geister."

"Durchgeknallt.", flötete ihre Nachbarin mit einer Singsang Stimme ziemlich leise als Antwort darauf, was Jyn dennoch mitbekam, weshalb sie die Augenbrauen zusammenzog, blinzelte und die Nachbarin anfing zu schreien, "Arg....."

"So.... hoffentlich ist das jetzt geklärt. Glaubt ihr wirklich, ihr könnt machen, was ihr wollt, nur weil ihr in dem Glauben lebt, dass ich nicht viel älter bin als ihr? Ich gehöre zu den Menschen, die man nicht verärgern sollte. Es endet tödlich und wenn nicht, leidet ihr. Schmerzen und die sind heftig", beim nach vorne gehen, strich Jyn mit der Metallkralle zwei Jungs über die Wange, die gleich zusammenzuckten, wodurch sie zu lachen begann, "Kapiert ihr es echt nicht, warum gerade ich hier bin? Ihr seid die Unbelehrbaren, die hoffnungslosen Fälle, ja?"

"Wir in deren Augen Problemfälle", stellte ein Junge nüchtern fest und starrte resigniert auf die Tischplatte vor sich, "Wir werden abgeschoben nur, weil wir nicht mit den anderen mithalten können. Wir hinken hinterher."

"Auf den Punkt gebracht", nickte Jyn hastig, schob sich zurück auf den Tisch und legte den Kopf schief, "Was machen wir jetzt? Ich steh auf Spaß. Jeglicher Art. An eurer Stelle würde ich ja sagen, um den anderen zu beweisen, wie falsch die doch mit euch und dieser Annahme lagen. Ich liebe es anderen zu zeigen, wie falsch jemand lieg. Vor allem und ganz vorne mit dabei, Scott. Sein Gesicht, wenn er feststellen muss, dass er mit seiner Meinung über euch falsch lag. Entscheidet euch. Sagt ja zum Tod, der bösen Königin und zeigt denen endlich, was in euch steckt oder seit auf ewig, die nichtsnutzigen Idioten. Hey, mit mir habt ihr das beste Los gezogen. Wofür entscheidet ihr euch?"

Als ob man darüber groß nachdenken müsste. Eine große Wahl hatten die nicht. Voller Begeisterung schaute Jyn in die Runde und dann zur hinteren Wand, wo das Wesen, von dem sie seit einiger Zeit Besuch bekam, stand und interessiert den Kopf hob, gespannt darauf, was gleich passieren würde, um es keinesfalls zu verpassen.

Dennoch, irgendwas stimmt mit dieser Situation im Augenblick nicht. Sie kam einem so surreal vor.





..... keine Amtszeit währt ewiglich, außer die des Tods. Die ist aber auch nicht gewählt, sondern bestimmt.

Wie einst, eine Königin doch sagte....

Spieglein, Spieglein an der Wand.

Wer ist die Mächtigste im ganzen Land?

✔Unter uns der Tod - A X-Men Story✔Where stories live. Discover now