Prolog - 29. Juni 1999

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Es war laut. Anders konnte man die Party nicht beschreiben. Laut und lustig. Kein Wunder, denn die Hälfte der Mitglieder feierten den Schulabschluss sogar nach acht Jahren, von denen drei die wohl düstersten ihres Lebens gewesen waren. Der Raum der Wünsche, der spätestens seit der Evakuierung in der Schlacht jedem bekannt war, bebte. Es floss Alkohol und zwar jede Menge. 95% der Beteiligten waren bereits betrunken, darunter auch unsere lieben Kriegshelden, ein Großteil ihrer Freunde und mit Sicherheit auch die Professoren Sprout und Slughorn die zusammen über die Tanzfläche...nun ja, ich würde gern schwebten sagen, aber das wäre mehr als gelogen. Es war eher ein torkeln. Ich denke, wenn sie sich nicht gegenseitig stützen würden, lägen sie längst auf der Fläche.

Ich ließ meinen Blick schweifen, nach einer geeigneten Tanzpartnerin. Ich habe das Gefühl, dass auf dieser Party 80% der Singles zu Nicht-Singles wurden. Dementsprechend schwer war es für mich auch, eine zu finden.

An der Bar saßen zwei Blondinen, die recht Jungenlos wirkten und ich steuerte auf sie zu. Als die eine allerdings ihre Lippen auf die anderen presste, drehte sich wieder um. Die hatten sich.

"Hey, du siehst heute Abend ja heiß aus...", raunte jemand an seinem Ohr. Er drehte sich um. Hermine Granger stand da. Naja, stand...sie war stockbesoffen und versuchte zu verheimlichen, dass sie nicht mehr stehen konnte, indem sie tanzte, was sogar ganz gut klappte. Sie trug ein tief ausgeschnittenes Kleid, was aber noch nicht nuttig aussah (was ihr Verhalten allerdings wettmachte) und ein anzügliches Grinsen. Das Kleid war Knielang, aber an der einen Seite bis zur Hüfte aufgerissen. Ich vermute, sie war nicht mehr nüchtern gewesen, als sie es getan hatte.

"Du bist süß, wenn du betrunken bist...", raunte ich. Vielleicht hatte ich auch schon ein wenig zu viel getrunken.

"Du bist auch süß, wenn ich betrunken bin!", lallte sie und kicherte. Ohne zu zögern legte sie ihre Arme um meinen Hals. Ich glaube, sie brauchte einfach jemanden, an dem sie sich festhalten konnte, also griff ich an ihre Hüfte. Sie grinste breit. "Und heiß!", ergänzte sie.

Dann presste sie ihre Lippen auf meine, nicht einfach ein scheuer Kuss. Es war ein Kuss der Art, wenn man eigentlich ganz genau weiß, was man will.

Es war Hermine Granger, aber daran dachte mein betrunkenes Hirn nicht. Es dachte daran, dass sie heiß war, betrunken und genau das wollte, was ich auch wollte. Also erwiderte ich den Kuss. Fast schon zwang sie ihre Zunge zwischen meine Lippen, ich ließ es zu. Sie presste sich an mich, rieb ihre Hüfte an meiner.

Aus dem Augenwinkel sah ich eine Tür erscheinen. Das war unsere! Ohne mich von ihr zu lösen dirigierte ich sie dort hin. Darin angekommen verschloss ich sie. Es war nicht viel hier, ein Bett, mehr brauchten wir nicht. Mit der Hand fuhr ich unter ihr Kleid, spürte den Saum einer Unterhose, die ich schnellstmöglich entfernte, während sie meine Hose aufknöpfte und mit ihrer Hand in meinen Schritt fuhr. Ich suchte auf ihrem Rücken nach dem Reißverschluss ihres Kleides, fand ihn und nachdem ich ihn geöffnet hatte, machte ich, wenn ich schon mal dort war, mit ihrem BH weiter, während sie mich inzwischen ganz von meiner Bekleidung unterhalb der Hüfte befreit hatte. An der Krawatte zog sie mich zu sich hin und ich legte auch mein Hemd noch ab und stieß sie dann mit leichter Gewalt aufs Bett.

Ich bin mir nicht mehr hundert Prozent sicher, aber danach sind wir wieder feiern gegangen. Am nächsten Morgen wachte ich jedenfalls in Schlafklamotten in meinem Bett im Jungenschlafsaal auf. Und sie? Sie wirkte nicht so, als würde sie sich an das alles erinnern.

Am nächsten Tag fuhren wir zum letzten mal mit dem Hogwarts-Express nach London zurück und würden uns wahrscheinlich nie wieder sehen, dachte ich damals.

Aber man sieht sich im Leben immer zweimal und das ist gut so, denn sonst wäre ich heute nicht der Mann, der ich bin. Aber bis zum heutigen Tag ist noch ein langer Weg von damals, dem 29. Juni 1999.

Rain (Dramione)Where stories live. Discover now