26. November 2008 (5)

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Seit dem letzten Update sind mehr als dreieinhalb Monate vergangen, ich weiß. Ich schäme mich unglaublich und weiß auch nicht, wie das passieren konnte. Um ehrlich zu sein, wusste ich zwischendurch überhaupt nicht, ob es irgendwann überhaupt weitergehen würde. Ich bin im letzten halben Jahr Part von unglaublich vielen Fandoms geworden (u.a. Doctor Who, Sherlock, Merlin... schreibt mit in die Comments, wenn ihr das auch seht und/oder mal was davon lesen wollt). ABER dank meiner wunderbaren Schwester habe ich wieder in die Tiefen des Harry-Potter-Universums gefunden, in dem ich mittlerweile fast sechs Jahre meines Lebens verbringe. Und deshalb gibt es jetzt auch mal wieder ein neues Kapitel und ohne was zu versprechen hoffe ich, dass wieder mehr kommt.

Als Hermine, Rain und Draco in Hermines Wohnung ankamen, musterte Rain die beiden Erwachsenen genauestens.

"Mummy, was ist los?", fragte sie dann. Hermine biss sich auf die Lippe.

"Setzen wir uns ins Wohnzimmer.", schlug sie vor. "Rain, wir müssen mit dir reden."

Sie setzten sich aufs Sofa und Rain ließ sich auf einem Sessel nieder.

"Du kennst Draco noch oder?", fragte sie. Rain nickte.

"Er hat mal hier gewohnt.", sagte sie. "Er ist nett."

Draco lächelte leicht, dann wurde sein Blick wieder ernst.

Hermine brach der Schweiß aus. Wie sollte sie Rain erklären, dass Draco ihr Vater war? Sie überlegte. Konnte man das überhaupt schonend sagen?

"Weißt du noch, dass du mich mal gefragt hast, wer dein Daddy ist?"

"Und du gesagt hast, dass ich ihn irgendwann mal treffen werde?", erwiderte Rain und ihre Augen begannen zu leuchten. "Zum Beispiel jetzt?"

Hermine musterte sie. Soweit sie es erkennen konnte, hatte Rain eins und eins noch nicht zusammengezählt.

"Ganz genau. Und wenn du ihn jetzt treffen würdest, was würdest du machen?", fragte sie. "Wärst du eher traurig, weil er so lange weg war oder..."

"Ich wäre superdupermegaglücklich!", rief Rain und sprang auf. Selten hatte Hermine sie so fröhlich gesehen und auch selten so aufgeregt. Hermine lächelte. Dann schluckte sie und beschloss, es einfach zu sagen:

"Draco ist dein Daddy."

Rain blinzelte. Langsam schien die Nachricht durchzusickern. Ihr Blick wanderte rasend schnell zwischen Hermine und Draco hin und her. Sie schien immer unsicherer zu werden, unentschlossen, was sie jetzt sagen oder tun sollte.

Hermine beneidete ihre Tochter keines Falls um die Situation, was sollte man jetzt auch tun?

Die Spannung im Raum, die von allen, vor allem aber von Draco ausging, war fast schon greifbar. Kein Wunder, für ihn war das jetzt der entscheidende Augenblick. Würde seine Tochter ihn akzeptieren oder nicht?

Einige Minuten lag eine zittrige Stille, wie eine Glocke über dem gesamten Raum. Dann ging Rain zaghaft, mit kleinen, schüchternen Schritten zu Draco und schloss ihre Arme um ihn. Instinktiv erwiderte er die Umarmung und zog sie dicht an sich. Hermine atmete tief ein und aus und wischte sich schnell eine kleine Träne aus dem Augenwinkel. Warum war das Bild von den beiden, die sich zum ersten Mal umarmten nur so herzerwärmend?

Auf einmal streckte Rain den Arm aus und zog ihre Mutter mit in die Umarmung. Hermine wusste kaum wie ihr geschah und ließ sich einfach darauf ein, indem sie ihre...nun, Familie, war wohl das richtige Wort dafür...in die Arme schloss.

Nie hätte sie gedacht, dass sie Draco Malfoy einmal umarmen würde, schon gar nicht unter solchen Umständen, aber es fühlte sich überraschend gut an. Er war der Vater ihres Kindes. das war eine Beziehung, die auf gewisse Weise tiefer war, als jede Freundschaft, jede Liebe, denn sie wurde von mehr Verbunden, als von Gefühlen: Von einem Menschen, von dem wohl wunderbarsten Menschen auf diesem Planeten, die gerade einen Arm und ihren Vater und einen um ihre Mutter geschlungen hatte. In einer Familie nichts ungewöhnliches, aber in diesem Moment bedeutete es die Welt.

Schließlich löste sich Rain aus der Umarmung und sah Draco an.

"Hast du mal an mich gedacht?", fragte sie.

Draco lächelte.

"Ich glaube, dass ich in den letzten Jahren, an nichts mehr gedacht habe, als an dich.", sagte er.

"Und dann hast du mich vermisst?"

Das war der Moment, an dem es um Hermine geschehen war. Die Emotionen überrollten sie und Tränen standen in ihren Augen.

Aber durch den Schleier von Freudentränen hinüber zu Draco sah sie, dass sie nicht die einzige war.

Rain (Dramione)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt