05. September 2005

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Hübsche, kleine Wohnung, bereits eingerichtet. Zu vermieten. Hell, offen, neutral. Drei Zimmer, davon zwei Schlafzimmer und ein Wohnzimmer. Küche mit Geschirrspüler. Bad mit Waschmaschine.


Drei-Zimmer-Wohnung zu vermieten. Günstige Lage in der Innenstadt. Vollkommen eingerichtet mit Küche (mit Geschirrspüler und Gasherd), Bad (mit Waschmaschine und Badewanne), zwei Schlafzimmer (nicht eingerichtet, aber gestrichen) und Wohnzimmer (30m², nicht eingerichtet).


Hermine ließ seufzend die Zeitungen sinken. Ginny sah von ihrem Notizblock auf. Sie schrieb an einem Artikel für den Tagespropheten und versuchte gerade, ihre Mitschrift zu ordnen, die sie beim Interview zusammengestellt hatte.

"Findest du nichts?", fragte sie. Hermine legte die Zeitschriften auf den Tisch.

"Ich hab da eine im Blick, in der Innenstadt, der Preis ist nicht allzu hoch. Sie ist nicht sehr groß, Küche und Bad sind schon eingerichtet, drei Zimmer. Ziemlich gut eigentlich.", sagte sie.

"Aber?", fragte Ginny und trank einen Schluck Kaffee.

"Nichts aber. Ich wird sie mir mal ansehen." Hermine stand auf und ging zum Telefon, um die Nummer zu wählen.

"Gedress, hallo?", meldete sich eine Frauenstimme am anderen Ende der Leitung.

"Guten Tag, mein Name ist Granger, ich rufe wegen der Wohnung an.", sagte Hermine. "Gibt es eine Möglichkeit, sie sich mal anzusehen?"

"Ja sicher, kommen Sie vorbei.", erwiderte Frau Gedress. Hermine zog die Augenbrauen hoch. Dass das so schnell gehen würde, hatte sie nicht gedacht.

"In Ordnung, vielen Dank."

Sie legte auf und erhob sich vom Sofa.

"Ich soll vorbei kommen.", erklärte sie Ginny. "Meinst du, du kannst auf Rain aufpassen, während ich kurz weg bin?"

"Klar. Apparierst du oder nimmst du den Bus?", fragte ihre Freundin.

"Bus. Nicht, dass mich jemand sieht.", seufzte Hermine. "Bis nachher."

"Meinst du, du kannst auf dem Rückweg noch Brot mitbringen?", rief Ginny ihr hinterher. "Ich hab vergessen, es auf Harrys Zettel zu schreiben, bevor er einkaufen gegangen ist und von selbst denkt er ja nicht dran."

"Klar." Hermine griff nach ihrer Jacke und verließ das Haus.

Eine halbe Stunde später klingelte sie an der Haustür des recht großen Hauses. Einige Minuten darauf öffnete sich die Tür und eine nicht ganz junge, nicht ganz schlanke Frau öffnete die Tür.

"Guten Tag.", grüßte Hermine. "Sind Sie Mrs. Gedress?"

Die Frau keuchte, offenbar war sie gerade einige Treppen herunter gelaufen und das nicht in dem Tempo gewohnt.

"Ja, die bin ich. Und ich nehme an, Sie sind Mrs. Granger?"

"Miss. Ich bin nicht verheiratet.", korrigierte Hermine lächelnd.

"Kommen Sie rein, Miss."

Hermine folgte ihr einige Treppen hinauf in eine Wohnung. Der Flur war in sanften Weiß- und Mattbrauntönen gestrichen, an der Wand waren Haken für Klamotten. Hermine fiel eine Nische auf, in der sie sich gut eine kleine Kommode vorstellen konnte.

Sie gingen weiter in die Küche, die schlicht in blau und weiß gehalten war. Hermine fiel anerkennend auf, dass die Wohnung sehr sauber war.

"Die Küche hat alles, was eine Küche braucht, außer einem Kühlschrank.", erklärte Mrs. Gedress. Hermine nickte, öffnete den Wasserhahn. Das Wasser lief.

"Ist das Trinkwasser oder muss es vorher abgekocht werden?", fragte sie.

"Es ist offiziell Trinkwasser, schmeckt aber nicht besonders. Ich würde Ihnen eher empfehlen, welches zu kaufen." Nun ja, wenigstens war sie ehrlich. Hermine nickte.

Alles in allem gefiel ihr die Wohnung recht gut. Sie schaute sich auch noch das Bad an, wo es ebenfalls sauber und ordentlich eingerichtet war. Zum Schluss besah sie sich noch die Schlafzimmer, von denen eines blassorange und das andere mintgrün gestrichen war.

"In Ordnung, die Wohnung gefällt mir.", erklärte Hermine schließlich.

"Wenn Sie wollen, können wir den Mietvertrag gleich abschließen. Es sei denn, Sie möchten noch einmal darüber nachdenken.", bot Mrs. Gedress an.

"Wenn es möglich ist, würde ich es sofort machen.", erklärte Hermine. Sie war froh, eine Wohnung in London gefunden zu haben, die sich bezahlen ließ.

Sie gingen nach oben und füllten den Vertrag aus.

"Ziehen Sie allein ein oder mit jemandem zusammen?", fragte Mrs. Gedress irgendwann.

"Mit meiner Tochter.", erklärte Hermine.

"Ein Baby?", fragte Mrs. Gedress wenig begeistert.

"Sie ist ganz ruhig, bereits fünf Jahre alt.", beruhigte Hermine ihre Vermieterin. Diese entspannte sich sichtlich.

"Gut, dann sehen wir uns sicher bald."

Hermine verließ das Haus. Ihr Blick glitt noch einmal an der Fassade hinauf und zum Klingelschild. Dann erstarrte sie.

"Oh, bitte nicht..."

Sie stöhnte verzweifelt auf. Das durfte doch nicht wahr sein.

Der zweite Name von unten.

Malfoy, D.


Rain (Dramione)Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz