28. August 2005

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Hermine überprüfte ein letztes Mal ihr Aussehen im Spiegel, der im Flur der Familie Potter hing. Haare, Make-up, Umhang stimmte alles, also zog sie sich ihre Regenjacke über (London, halt) und hoffte, dass die Leute ihren Umhang für einen etwas ausgefallenen schwarzen Rock halten würden, bevor sie sich zu Rain herunter beugte und ihr half, Jacke und Schuhe anzuziehen.

James saß auf einem Stuhl und erzählte aufgeregt etwas, während Harry ihm die Schuhe zuband. Schließlich gaben Harry und James jeweils Ginny einen Kuss und Hermine winkte, bevor die vier das Haus verließen.

Rain hielt die Hand ihrer Mutter ganz fest und James dackelte neben Harry die Straße hinunter.

Innerhalb der letzten Woche hatte Harry für Hermines Arbeitseinstieg alles vorbereitet und sie hatte sich um einen Kindergartenplatz für Rain gekümmert, was nicht ganz einfach, letztendlich jedoch möglich gewesen war.

"Daddy, Kindergarten?", fragte James jetzt begeistert, als das hübsche gelb gestrichene Haus in Sichtweite kam.

"Genau, wir gehen jetzt in den Kindergarten.", sagte Harry. Hermine fand es immer wieder süß, wie ihr bester Freund mit seinem Sohn umging. Ron wollte sie unbedingt besuchen, als er hörte, dass Hermine wieder da war, hatte es an diesem Wochenende aber leider nicht geschafft. Für den kommenden Samstag hatte er es jedoch fest versprochen.

Harry hatte erzählt, dass Ron inzwischen ebenfalls verlobt war, mit Astoria Greengrass, einer Slytherin aus dem Jahrgang unter ihnen. Laut Harry war sie wohl auch gut befreundet mit Malfoy und so habe sich dann mit der Zeit eine Art Freundschaft unter den Männern entwickelt.

James riss sie aus ihren Gedanken.

"Rain auch Kindergarten?", fragte er begeistert. Harry nickte. Hermine war ein wenig nervös, denn in Amerika war Rain immer bei der Kinderbetreuung gewesen, direkt dort, wo sie gearbeitet hatte, wenige Räume von ihr entfernt.

"Ja, Rain geht auch in den Kindergarten.", erklärte Harry.

"Mommy, was ist ein Kindergarten?", fragte Rain.

"Da gehst du hin und da sind ganz viele Kinder, so wie du und wie James und ihr könnt den ganzen Tag spielen und heute Nachmittag komme ich wieder und hole dich ab.", erklärte Hermine.

"Mommy, kannst du nicht da bleiben?", fragte Rain und sah ihre Mutter aus ihren großen grauen Augen an.

"Ich muss arbeiten, mein Schatz.", sagte Hermine. "Aber du wirst ganz viel Spaß haben, versprochen."

"Und du kommst und guckst?", fragte Rain. "Wie bei Jay?"

"Nein, ich muss doch arbeiten.", erinnerte Hermine sie. Rain blieb abrupt stehen.

"Ich will aber, dass du gucken kommst.", sagte sie und begann zu weinen. Hermine kniete sich vor sie.

"Rain.", sagte sie leise. "Ich komm doch heute Nachmittag wieder. Das dauert gar nicht lange."

"Aber du kannst doch apparieren, Mommy!" rief Rain. Jetzt ergriff Harry das Wort. Er beugte sich zu Rain herunter und flüsterte ihr ins Ohr:

"Psst. Das weiß aber keiner. Das ist geheim."

Rain sah ihn mit großen Augen an.

"Geheim?", fragte sie. "So richtig geheim? Wie ein Spion?"

"So geheim, wie ein Detektiv.", erklärte Harry. "Wir sind alle Detektive und wir leben Undercover."

"Bist du der Chefdetektiv?", flüsterte sie aufgeregt. Harry schüttelte den Kopf.

"Ich bin nicht der Chefdetektiv, aber du und James, ihr seid die Superdetektive!"

Rains Gesicht wurde langsam wieder fröhlicher.

"Geht ihr jetzt ins Detektivbüro und arbeitet da?", fragte sie vorsichtig. Harry nickte. Hermine musste sich das Lachen verkneifen.

Rain strahlte, dann griff sie nach James' Hand und die beiden liefen zusammen auf den Kindergarten zu.

Harry tauschte einen Blick mit seiner besten Freunden und sie folgten ihren Kindern, die wirklich süß aussahen.

Im Kindergarten angekommen brachte Harry James in seine Gruppe, während Hermine zur Leiterin ins Büro ging, Rain an ihrer Hand.

Die ältere Frau begrüßte sie sehr freundlich und überflog das von Hermine ausgefüllte Anmeldeformular. 

Schließlich sah sie auf

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Schließlich sah sie auf.

"Was ist ein Auror?", fragte sie. Hermine überlegte kurz.

"Eine Art Detektiv.", sagte sie schließlich. Das war prinzipiell nicht gelogen. "Unterliegt allerdings strengster Geheimhaltungspflicht."

Die Dame nickte, auch wenn sie von dem Beruf nicht viel zu halten schien.

"Kein Hausarzt? Keine Krankenkasse?", fragte sie skeptisch.

"Wir wohnen erst seit einer Woche hier, deshalb noch kein Hausarzt und was die Krankenkasse angeht...wir haben eine etwas spezielle Kultur, in der solche Dinge nicht vorgesehen sind.", erklärte Hermine.

"In Ordnung."

Hermine hatte das Gefühl, dass die Leiterin der Kita sie als seltsam empfand. Wegen dieser Speziellen "Kultur", ihres Berufes und auch wegen ihres Alters.

"Rain hat in der Garderobe das Symbol Vogel.", erklärte die Leiterin noch, bevor Rain und Hermine das Büro verließen.

Rain (Dramione)Where stories live. Discover now