Rain (Dramione)

28. August 2005 (2)

Nachdem James und Rain in ihrer Gruppe waren, apparierten Harry und Hermine ins Ministerium und Harry nahm sie mit zum Aurorenbüro.

Es war ein großer, offener Raum mit acht oder neun Arbeitsplätzen, an denen Zauberer unterschiedlichsten Alters saßen und arbeiteten.

"Guten Morgen!", rief Harry in die Runde, als sie herein kamen. Der Gruß wurde von allen Seiten erwidert. "Okay, hören Sie mir bitte kurz zu."

Die Auroren sahen von ihrer Arbeit auf.

"Das hier ist Miss Hermine Granger, ich bin sicher, sie ist Ihnen allen noch gut bekannt.", erklärte Harry. "Sie arbeitet von heute an hier. Ich denke, ich kann davon ausgehen, dass Sie ihr alle freundlich und hilfsbereit gegenüber sind."

Die Auroren quittierten das mit einem Nicken in ihre Richtung und fuhren dann mit ihrer Arbeit fort.

"Sie sind komische Käuze.", sagte Harry. "Aber im Grunde alle freundlich." Er hob die Stimme an. "Mr. Malfoy, ich werde Miss Granger in Ihre Obhut geben."

"Ihr siezt euch?", fragte Hermine.

"Nur offiziell. Sollten wir auch tun, wenn wir hier sind.", erklärte Harry, während sein benannter Mitarbeiter am anderen Ende des Raumes aufstand und zu ihnen herüber kam.

"Guten Tag." Malfoy streckte Hermine freundlich die Hand entgegen. "Draco Malfoy."

Sie nahm die angebotene Hand und schüttelte sie.

"Hermine Granger. Sehr erfreut."

Er grinste sein leicht arrogantes Malfoy-Grinsen, dann nickte er Harry zu.

"Mr. Potter."

Harry erwiderte das Nicken, drehte sich dann um und verschwand in Richtung einer Tür.

"Dort drüben." Malfoy deutete in die Richtung aus der er gekommen war und Hermine folgte ihm.

"Du hast also beschlossen, so zu tun, als würden wir uns nicht kennen.", bemerkte sie leise.

"Und du hast beschlossen, nach Abschluss der Schule zu verschwinden und dann plötzlich wieder aufzutauchen.", erwiderte er. "Das dort ist das Postfach. Irgendwo ist Ihres, dort sind die Sachen, für die Sie zuständig sind."

Hermine bemerkte, dass er automatisch, sobald es nicht mehr privat war, wieder ins siezen verfiel.

"Danke." Sie ging zum Postfach und fand ihres auch recht schnell. Zwei Ordner lagen darin.

"Lesen Sie es sich durch, das ist das gesammelte Beweismaterial für die Handlungen mit dunkler Magie des jeweiligen Verdächtigen.", erklärte Malfoy. "Dann entscheiden Sie selbst, was zu tun ist. Hinten ist eine Terminliste drin, was Zeugenaussagen oder etwaige bereits feststehende Gerichtsverfahren betrifft."

"Ich denke nicht, dass man mich hier arbeiten lassen würde, wenn ich noch nie eine Aurorenakte gesehen hätte.", erwiderte Hermine bissig. "Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung mit hier geltenden Examina."

Er sah sie an und zog leicht die Augenbrauen hoch.

"Daran zweifle ich nicht.", sagte er. "Aber ich weiß ja nicht, wie so eine Akte in New York aussieht."

"Woher...?" Hermine sah ihn entsetzt an. Woher wusste er, wo sie gewesen war?

"Das ist doch naheliegend. In London waren Sie nicht, es gibt auf der ganzen Welt kein einziges Ministerium, was britische Examina ausstellt, außer New York City."

"Fernstudium.", warf Hermine ein.

"Unmöglich. Examina müssen hier geschrieben werden, selbst beim Fernstudium. Zufälligerweise habe ich erst selbst mitgeschrieben und dann jährlich die Aufsicht geführt." Er grinste. Sie warf ihm einen wütenden Blick zu. Der Kerl hatte keine zehn Minuten gebraucht, um ihr erstes Geheimnis zu knacken. Wie lange würde er wohl für das zweite brauchen?

Sie senkte ihren Blick auf die Akte und begann zu lesen.

Die nächsten Stunden versuchte sie, Dracos Hilfe zu vermeiden, holte sich während der Mittagspause ein Sandwich in einem Mugglecafé und vertiefte sich sonst in ihre Arbeit. Sie telefonierte und vereinbarte unterschiedliche Termine und Besprechungen. Schließlich sah sie auf die Uhr.

Harry hatte erklärt, dass es keine festen Arbeitszeiten gab, sie musste das was sie zu tun hatte schaffen oder eben am nächsten tag erledigen, konnte jedoch, außer zu Terminen, kommen und gehen, wann sie wollte. Also stand sie gegen fünfzehn Uhr auf und packte ihre Stifte in die Handtasche.

"Auf Wiedersehen.", grüßte sie Draco. "Bis Morgen."

Er nickte ihr zu, da er gerade telefonierte und sie verließ das Ministerium auf direktem Weg zum Kindergarten.