Das unerwartete Treffen

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Mittlerweile ist es schon zwei Wochen her, seit wir Tante Hermine, Onkel Ron und Hugo und Rose besucht haben. Ich bin noch aufgeregter, als vorher, aber trotzdem freue ich mich auch, da es morgen schon nach Hogwarts geht.

Ich sitze gerade wieder an meinem Lieblingsplatz: mein Fensterbrett. Es ist schon dunkel draußen, aber trotzdem verspüre ich die Lust, auf den Spielplatz zu gehen, auf dem - nicht weit entfernt von uns - immer die kleinen Kinder spielen. Ich springe vom Fensterbrett auf den Boden und mache mich auf den Weg nach unten ins Wohnzimmer, wo Mum und Dad immer die Muggelnachrichten lesen, um davon überzeugt zu sein, dass nichts von unserer Existenz an die Außenwelt dringt.

"Hallo mein Schatz" begrüßt mich meine Mutter. "Darf ich noch kurz zum Spielplatz gehen? Um frische Luft zu schnappen?", frage ich. Das zieht eigentlich bei allen Eltern...
"Klar, aber komm bald wieder zurück. Wir wollen, dass du heute nicht zu spät ins Bett gehst, damit du morgen nicht müde bist.", sagt nun Daddy. Ich nicke. Dann laufe ich in den Flur und ziehe mir meine Jacke an, bevor ich aus dem Haus hinaus, aber in die Nacht hinein gehe.

Ich mag unsere kleine Siedlung. Wir wohnen in einem Vorort von London. Ganz normale Häuser stehen hier nebeneinander an den beiden Seiten der Straße und durch die Gärten weht immer Kindergeschrei auf die Straßen. Denn hier gibt es viele Kinder, mit denen ich mich früher immer getroffen habe, um eine Sandburg zu bauen oder um zu schwimmen. Doch seit ich eines Tages das Fenster einer Sandburg (eine Muschel) pink gezaubert habe, halte ich mich lieber von ihnen fern. Ich möchte nicht, dass mich Menschen danach beurteilen, ob ich zaubern kann oder nicht. Aber das tun Muggel leider. Weil sie Angst vor uns haben. Vor uns - den Zauberern.

Zum ersten Mal gezaubert, ohne dass ich es wollte, habe ich mit vier Jahren. Damals wusste ich noch nicht, wie man es unterdrückt, aber nun habe ich gelernt, es nicht mehr in der Gegenwart von nichtmagischen Menschen zu tun. Das würde nur komische Fragen aufwerfen.

Ich bin mit der Zauberei groß geworden. Alle aus meiner Familie können zaubern. Von James, Albus, Daddy und Mum habe ich auch schon viel von der Zaubererwelt gehört und vor sechs Wochen durfte ich sie dann endlich mal betreten. Die Winkelgasse habe ich sofort gemocht. Die vielen kleinen Läden zu beiden Seiten der kleinen Straße; das bunte Gewimmel der Menschen, die alle ihren Einkauf erledigen wollten und die über allem herausragende Gringottsbank.

Ein Geräusch holt mich aus meinen Gedanken. Wie von selbst bin ich zum Spielplatz gelaufen und wäre dabei fast über einen großen Stein gefallen, der sich im letzten Moment doch noch bemerkbar gemacht hat. Warte mal! Ein Stein kann Geräusche machen? Wie geht denn das?

Der Stein bellt. Wenn ein Stein bellt,
dann lässt es sich darauf schließen, dass es kein Stein ist. Also könnte es ein Hund sein, denn nur Hunde bellen. Der Hund hebt seinen Kopf, als ich näher komme. Er hat haselnussbraune Augen und komplett schwarzes Fell, bis auf einen weißen Tupfer neben dem linken Auge. Deshalb hätte ich ihn fast nicht gesehen.

Ich bücke mich runter und streichle ihm über den Rücken. "Wem gehörst du denn?", frage ich ihn. Erwarte ich wirklich, dass mir ein Hund antwortet? Ich schüttle mit dem Kopf. Der Hund ist ziemlich anhänglich. Als ich nach Hause gehe, folgt er mir mit jedem Schritt. Auch als ich wieder vor der Haustür stehe, kann ich ihn nicht dazu bewegen, sich hinzusetzen und auf mich zu warten.

"Ich bin wieder da", rufe ich, als ich wieder im Wohnzimmer stehe. "Mama, ich habe einen Hund gefunden, der mir jetzt gefolgt ist.". Sie wendet den Blick vom Fernseher ab, auf dem jetzt die tägliche Dokumentation die "Hexenwoche" läuft, die verfilmte Version des Magazins. "Hol ihn doch rein. Für eine Nacht kann er hier drinnen übernachten. Morgen rufen wir dann die Nachbarn an und fragen, wem er gehört.", meint sie. Ich nicke fröhlich. Ich habe mir schon immer einen Hund gewünscht. Aber als ich die Tür öffne, ist er nicht mehr da...

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Hallo,
dieses Kapitel ist vielleicht auch noch nicht so spannend, aber im nächsten geht es nach Hogwarts und wer weiß, was da alles so passiert 🤔
In den nächsten vier Tagen bin ich nicht da, aber danach schreibe ich noch weitere Kapitel.

Eure Vilureef

Die Tochter Harry Potters Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt