Prolog ♪ My voice

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I will remember you

Will you remember me?

Remember the good times that we had?

I let them slip away from us when things got bad

I'm so tired but I can't sleep

Standin' on the edge of something much too deep

It's funny how we feel so much but we cannot say a word

We are screaming inside, but we can't be heard

I'm so afraid to love you, but more afraid to lose

Clinging to a past that doesn't let me choose

Once there was a darkness, deep and endless night

You gave me everything you had, oh you gave me light

[ Sarah McLachlan ]



NIALL ║ Dröhnende Stille umhüllte mich. Es war, als würde sie mich ununterbrochen anschreien. Mein Kopf war so leer, dass ich das reine Nichts nahezu greifen konnte. Schwerfällig unterdrückte ich einen Schluckauf.

Und dann, wie aus weiter Ferne hörte ich es.

Meine Schritte im Schnee.

Die weiße Masse knirschte unter meinen Füßen, mit jeden weiteren Schritt ein bisschen mehr. Es war eiskalt, meine Hände vergrub ich den Taschen meiner Jacke und ignorierte den sanften, eisigen Wind, der mir im Gesicht weh tat.

Um ehrlich zu sein, ich war froh um den Schmerz, denn er lenkte mich von einer anderen Qual ab.

Heute war der erste Januar und das neue Jahr hatte seit fünf Stunden angefangen. Früher freute ich mich auf Silvester, denn es gaukelte mir vor, dass man immer die Chance zum Neuanfang hatte. Doch das war eine Täuschung.

Nichts hatte und würde sich ändern. Alles blieb gleich.

Ich lief an der Londoner Themse entlang, vor mir breitete sich der Schnee wie Zuckerguss aus. Niemand kam mir entgegen. Wieso auch, um diese Zeit befanden sich alle im Warmen, feierten ihren Alkoholrausch, oder schliefen ihn bereits aus.

Früher hatte ich das auch getan.

Erst wild und fröhlich mit meinen Freunden gefeiert und mich dann in irgendeine Ecke geschmissen, um zu schlafen. Am Morgen jammerte ich über die Kopfschmerzen und besah mir die Verwüstung, die ich mit den anderen hinterlassen hatte und war jedes Mal stolz drauf.

„Das war es wert", hätte Louis dann gesagt und wir alle mehr oder weniger energisch zugestimmt. Liams typischer Ausflucht: „Ich werde zu alt für diesen Scheiß", konnte ich jetzt noch hören. Harry rettete den ersten Januar immer mit seinen geheimen Wunder-Elixier, von dem keiner von uns wusste, was wirklich drin war.

Wir alle tranken das Gesöff, welches aussah wie Kotze, begierig, weil dann jegliche Kopfschmerzen verschwanden. Sogar der ekelhafte Geschmack auf der Zunge, vom Vorabend. Dabei würde Harry nicht müde werden uns wissen zu lassen: „Ohne mich seid ihr aufgeschmissen!"

Unweigerlich musste ich schmunzeln und prompt tat mir jeder Muskel im Gesicht weh. Wir hatten in den letzten Jahren nicht jeden Silvester miteinander gefeiert, aber wenn wir es taten, ganz egal wo, war es eine rauschende, tolle Party.

Your Voice [ Buch 2 ] ✓Where stories live. Discover now