20 ♪ I'm on my way

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Found my heart and broke it here

Made friends and lost them through the years

And I've not seen the roaring fields in so long,

I know I've grown

But I can't wait to go home

[ Ed Sheeran ]



BRIANA ║ „Nein, nein, nein!", entwich es mir panisch. Ich hing mit dem Oberkörper aus dem Fenster und sah mit Schrecken, wie Larry auf einer Dachrinne hockte und sich gemütlich die Pfote leckte. In einem unachtsamen Moment hatte ich das Küchenfenster zum lüften aufgelassen.

Jetzt saß der dämliche Kater, den ich nie hatte haben wollen, in schwindelerregender Höhe draußen und verspottete mich. In der Hand hielt ich ein Leckerli und fuchtelte damit herum. Nebenbei gab ich noch ziemlich dämliche Sätze von mir: „Hier hin, Larry, schau mal, was ich hier habe – nur für dich!"

Dabei kam ich mir selbst bescheuert vor.

Seit drei Tagen war Freddie bei Louis. Er hatte eine ganze Woche in London und die Zeit wollte er mit seinem Sohn verbringen. Ich sträubte mich nicht dagegen, sondern lieferte meinen kleinen Lieblings bei ihm ab.

Immer, wenn ich das große Grundstück von Louis betrat, dann fühlte ich mich furchtbar klein und hielt mich nicht für besonders fähig. Geld war ein Statussymbol und an diesem Eindruck konnte ich einfach nichts ändern. Ich hatte mit Freddie Busfahren müssen, da ich noch immer kein eigenes Auto hatte, aber bald würde das ein Ende haben.

Mein Kleiner eroberte während der Fahrt ein paar Herzen, indem er Mitfahrer anlächelte und automatisch half man mir beim aussteigen mit dem Kinderwagen und den zwei Taschen. Man hätte meinen können, dass ich mich mittlerweile an diesen Aufwand gewöhnt hatte, aber ich war immer noch ziemlich fertig, wenn ich es geschafft hatte.

Normale Dinge, wie einkaufen blieben genauso aufwendig.

Zu meiner Überraschung begrüßte Jay mich an der Haustür und nahm mir direkt Freddie ab, schwatzte munter drauf los und wollte mich zu einem Kaffee überreden. Ich sah auf dem ersten Blick im Flur, dass Louis nicht da war und dies kam mir sehr entgegen. So gerne ich auch mit Jay gequatscht hätte, aber ich wollte weg sein, bevor Louis zurück war.

Also erklärte ich Jay, dass ich den Bus zurück bekommen musste und die Arbeit rief. Für diese Woche hatte ich viel Arbeit außerhalb von Haarscharf angenommen. Zwei Hochzeiten und ein Fotoshooting. Geld war Geld und ich konnte es gut gebrauchen. Außerdem genoss ich es flexibel zu arbeiten, auch, wenn ich am Morgen fix und fertig aus meinem Bett kroch.

Und jetzt auch noch das.

Larry verhöhnte mich. Dieses dumme Katzenvieh! Zuerst hatte ich ihn Penny zurückbringen wollen, aber dann hatte ich gesehen, dass Larry völlig zahm mit Freddie kuschelte. Während ich also gekratzt und gebissen wurde, inklusive angefaucht, war Freddie scheinbar das Heiligtum.

Mein kleiner Lieblings schien Larry direkt ins Herz geschlossen zu haben.

„Du bist ein ziemlich undankbares Mistvieh", sprach ich mit Larry und ließ das Leckerli in der Hand sinken. Heute war mein freier Tag und ich wollte ihn ausnutzen. Ich genoss jede Minute mit Freddie, aber es war etwas ganz alleine zu sein. Ich konnte mich anders bewegen, musste nicht darauf achten, wo sich die Wickelräume befanden, oder ob er quengelig wurde.

Your Voice [ Buch 2 ] ✓Where stories live. Discover now