I can't feel, feel a thing
I can't shout, I can't scream
Breathe it out, breathe it in
All this love from within
And I just can't pour my heart out to another living thing
I'm a whisper, I'm a shadow
But I'm standing up to sing
[ The Rolling Stones ]
MARA ║ Fassungslos, geschockt und als hätte man mir eine Tür ins Gesicht gerammt, sah ich auf das, was sich mir bot. Splitterfaser nackt saß Gail auf dem Küchentisch, die Beine gespreizt, mit einem gewinnenden Gesichtsausdruck.
Direkt davor Niall mit heruntergelassener Hose.
Nur aus den Augenwinkel bemerkte ich das Zeug neben dem Küchentisch. Statt mich zu fragen, was zum Teufel das war, zwang ich mich zu atmen. Irgendjemand schnürte mir die Luft ab.
Zwei Interviews in Orlando waren ausgefallen, weshalb wir einen ganzen Flug früher hatten nehmen können. Fenton, Mattheo und Alex feierten dagegen zu dritt unsere erste Platin-Auszeichung.
Zusammen mit Spencer flog ich dagegen direkt nach London. Er, weil er sich zum dritten Mal mit Emma Watson traf und sie ihn mit auf eine Geburtstagsparty schleppte und ich, weil ich dachte, ich könnte Niall überraschen.
Überraschung gelungen, würde ich mal sagen. Auf beiden Seiten.
Wie betäubt schluckte ich hart und dann... drehte ich mich einfach um. Meine Beine bewegten sich von alleine. Ich verließ die Küche, nahm den Blick von diesem... Schlag in die Fresse und steuerte geradewegs die Haustür an.
Ich war so dumm.
So unendlich dumm.
Wie hatte ich je annehmen können, dass... ich wichtig für Niall war, oder etwas Besonders? Wie hatte ich je so blind durch die Gegend laufen können?
Die abendliche Luft schlug mir entgegen, ich zog den Koffer hinter mir her, Schluckauf machte sich bemerkbar. Das Außenlicht sprang an, als ich die Einfahrt herunter lief.
Was für eine Demütigung.
Aber das hatte ich verdient.
Wie oft hatte Penny mir gesagt, dass sie Niall für keinen guten Kerl hielt? Wie oft wehrtete ich das einfach ab und redete mir ein, dass sie keine Ahnung hatte, ihn falsch einschätze?
Die Wahrheit war doch, dass Penny mit all dem, was sie sagte, recht hatte. So sah es aus, so und nicht anders. Ich hatte all das nicht gesehen, blind, wie ich war.
Klar, denn ich empfand etwas für ihn und alles war besser, als die Realität zu sehen. Mir wurde übel, richtig, richtig übel.
„Kiddo! Warte!"
Seine Stimme wehte zu mir herüber, wie ein eiskalter Lufthauch. Nein, ich konnte nicht stehen bleiben, meine Füße trugen mich immer und immer weiter. Bis ich einen harten und festen Griff an meinem Arm spürte.
Ich fuhr heftig herum und riss mich los.
Wütend und verletzt sah ich Niall an. Das Haar zerzaust, nur in Jogginhose und sichtlich überfordert traf mich sein Blick.
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Your Voice [ Buch 2 ] ✓
Fanfiction"Der Klang der Stimme verrät den Zustand der Seele. Doch was, wenn sie verstummt?" Unsere eigene Stimme hat sehr viel Macht über uns selbst, aber auch über andere. Sie kann uns trösten, uns aufrütteln, uns zum lachen bringen und uns Mut machen. Sie...