Prolog

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Aufgeregt packe ich meine letzten Sachen zusammen, heute ist es soweit.
Ich werde seit fast 4 Jahren nach Hause zurückkehren, ein Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht.

Ich kann nicht glauben, dass ich endlich alle wiedersehen kann.
Meine Familie, meine Freunde, Jayce.

Ich bin kurz nach dem Tod meiner Mutter hier nach Deutschland, zu meinem Vater gezogen.
Meine Mum ist ertrunken ein paar Tage bevor ich 13 geworden bin und ich vermisse sie unglaublich.

Sie war eine wundervolle Mutter. Sie hat sich wirklich immer um mich gekümmert, war immer für mich da und es war ein Schock für mich, als sie auf einmal weg war. Aber ganz ehrlich, das kennt jeder, der schon mal eine wichtige Person in seinem Leben verloren hat. Ich konnte mich nicht verabschieden, konnte sie nicht noch einmal umarmen, sie war einfach weg.
Ich würde alles dafür geben sie noch einmal sehen zu können, aber mir ist bewusst, dass das unmöglich ist.

Meine Eltern haben sich getrennt als ich 8 war und mein Vater ist dann nach Deutschland gezogen, sein Heimatland. Ich liebe Papa, keine Frage, aber trotzdem will ich zurück nach England. Auch wenn ich ihn garantiert vermissen werde.

An dem Tag als Mama gestorben ist, vor ungefähr vier Jahren, habe ich das erste Mal seit zwei oder drei Jahren wieder mit ihm gesprochen.
Er hat zu mir gesagt, dass er den nächsten Flug nimmt und in ein paar Stunden bei mir ist.

Auch als er schon mehrere Tage in England war hat er nichts davon erwähnt, dass er nach Deutschland zurückkehren will.
Bis nach der Beerdigung dachte ich, dass er bei mir bleiben würde. Dann aber als ich an einem Samstag Mittag von meinem Besten Freund Jayce nach Hause gekommen bin, habe ich meine gepackten Sachen vorgefunden.

Ich war vollkommen geschockt, als mein Vater mir erzählt hatte, dass wir in drei Stunden nach Deutschland fliegen würden.
Ich war so wütend auf ihn und habe mich geweigert, aber ich war erst 13 also musste ich mit.

Ich konnte mich nicht von meinen Freunden und von meiner Familie verabschieden, ich war einfach weg.
Von einen Tag auf den anderen.

Die ersten paar Wochen habe ich mich in meinem Zimmer eingeschlossen, ich habe versucht mich von der Außenwelt abzuschotten, aber irgendwann habe ich eingesehen, dass es keinen Sinn hat. Ich habe den Kompromiss mit Papa gemacht, dass ich an meinem 17. Geburtstag zurück nach England darf und er hat zugestimmt.

Seit dem habe ich versucht mich hier in Deutschland zu integrieren, was nicht mal so leicht war, weil ich nur sehr wenig Deutsch konnte, aber jetzt nach den vier Jahren hier spreche ich fließend Deutsch. Ich habe Freunde gefunden und hab versucht mich von meiner Heimat, meinen Freunden dort und auch meiner Mum abzulenken. Es war schwierig,

Ich vermisse wirklich alle, vor allem Jayce.
Wir beide sind schon seit unserer Kindheit unzertrennlich gewesen und haben so gut wie alles miteinander gemacht.

Umso mehr freue ich mich ihn endlich wiedersehen zu können.

Aber jetzt zu mir: Ich heiße Kate Lester und bin heute 17 geworden.
Heute werde ich zurück nach England fliegen und dort erstmal bei meiner Tante und ihren zwei Kindern unterkommen.
Zu meinem Vater habe ich eigentlich ein gutes Verhältnis, natürlich gibt es immer mal wieder kleine Streitigkeiten, aber ich werde ihn vermissen.

"Kate, kommst du?" ruft mein Dad mich, hektisch schmeiße ich noch die restlichen Sachen in meine Tasche und schmeiße sie über meine Schulter, bevor ich mich noch einmal in dem Zimmer umgucke und es schließlich verlasse.

Ich schließe die Zimmertür und atme einmal tief durch, ehe ich mich auf den Weg nach unten mache.
Mein Vater steht schon im Flur und guckt mich abwartend an.

"Hast du alles?" fragt er mich und ich nicke mit einem Lächeln im Gesicht.
In nur ein paar Stunden werde ich im Flieger nach England sitzen.
Ich streife mir meine Chucks über und binde meine dunkelbraunen Haare zu einem lockeren Dutt.

Dad nimmt meine Koffer und macht sich auf den Weg nach draußen zum Auto.
Ein letztes Mal gucke ich mich noch um, bevor ich endgültig das Haus verlasse in dem ich die letzten 4 Jahre verbracht habe.
England, ich komme.

Hello againWhere stories live. Discover now