Kapitel 33

5.6K 171 21
                                    

Von dem nervtötendem Piepen meines Weckers werde ich aus dem Schlaf gerissen.
Sofort muss ich lächeln.
Ich bin glücklich und wie glücklich ich bin.

Motiviert in die Schule zu gehen springe ich aus meinem Bett und gehe auf meinen Kleiderschrank zu.
Ich nehme mir einen grauen Kapuzenpullover und eine schwarze Jeans raus, dann gehe ich ins Bad und dusche erstmal.

Als ich mit allem fertig bin gehe ich gutgelaunt runter zu Mason, der schon am Tisch sitzt und sein Müsli ist.

"Guten Morgen." begrüße ich ihn grinsend, ich schaffe es einfach nicht dieses Grinsen abzulegen.
Er guckt mich verwirrt an und zieht misstrauisch seine Augenbrauen zusammen.

"Wieso hast ausgerechnet du morgens so gute Laune?"

"Ich bin ein fröhlicher Mensch, darf ich das nicht?" frage ich immernoch grinsend und mache mir auch Müsli, bevor ich mich zu Mason an den Tisch setze.

"Nicht Morgens, nein. Also was ist in dich gefahren?" fragt er und isst einen weiteren Löffel von seinem Müsli.

"Ich hab es ihm gesagt und wir haben uns ausgesprochen. Und verdammt Mason, ich bin so glücklich." lächele ich und esse mein Müsli.
Mason grinst wissend und beobachtet mich, wie ich mein Müsli weiter esse.

"Ist was?"

"Nein, nichts." sagt er nur grinsend und steht auf um sein Geschirr wegzuräumen. Unbeirrt esse ich also mein Müsli auf und räume ebenfalls mein Geschirr weg.
Ich gehe zu Mason, der schon im Flur ist und ziehe meine Schuhe und Jacke an.

Nachdem ich meinen Rucksack geschnappt habe gehe ich dann auch gemeinsam mit Mason zu seinem Motorrad, wo er mir seinen Helm gibt und sich selbst auch einen aufsetzt. Ich setze meinen Helm auf und warte bis Mason auf sein Motorrad aufgestiegen ist, dann setze ich mich hinter ihn.
Kurz wandert mein Blick zu Jayce's Haus und ich muss mir einen Seufzer unterdrücken.
Ich würde lieber mit ihm Motorrad fahren. Und verdammt, was ist nur mit mir los? 
Ich merke, dass Mason losfährt, bin aber in Gedanken versunken.

Ich führe mich wie ein verliebtes Teenagermädchen auf.
Jayce ist mein bester Freund, mehr ist da nicht, warum denke ich also andauernd so über ihn?
Ich liebe ihn wie einen besten Freund, genau wie früher, es hat sich nichts daran geändert.
Daran darf sich auch nichts ändern, ich will unsere Freundschaft nicht mit so einem Quatsch belasten oder gar zerstören.
Jayce würde niemals mehr als Freundschaft für mich fühlen, also kann ich das auch nicht, oder?

Ist doch ganz einfach.

Das Kribbeln wenn ich ihn berühre ist wahrscheinlich einfach, weil wir uns so verdammt lange nicht gesehen haben vorher und ich ihn einfach vermisst habe.
Okay, vielleicht ist das auch einfach normal, früher war es ja auch schon da.

Ich seufze, mein Kopf raucht von den ganzen Gedanken, also verbanne ich sie in meinen Hinterkopf.
Ich gucke, wie die Landschaft, naja die Häuser an uns vorbeiziehen und ehe ich mich versehen kann sind wir schon bei der Schule angekommen.

Nachdem ich von Motorrad abgestiegen bin und Mason den Helm gereicht habe, gucke ich mich jetzt auf dem Schulhof um.
Ich entdecke weder Grace, noch Harvey, Sienna oder Adam, also gehe ich davon aus, dass die vier in der Pausenhalle sind.

"Ich gehe die anderen suchen, bis dann." sage ich zu Mason und umarme ihn kurz, bevor ich mich auf den Weg ins Innere der Schule mache.
Bei der Kälte ist es kein Wunder, dass die anderen nach drinnen gegenagen sind.
Ich schlendere zu meinem Schließfach und nehme mir meine Materialien heraus, als ich plötzlich von jemandem angetickt werde.

Lächelnd drehe ich mich um und gucke... Chloe an?
Was macht sie denn hier?

Neben ihr steht ein Mädchen aus ihrer Clique und ich verdrehe die Augen, als diese mich 'böse' mustert.
Da hat man einmal gute Laune und dann kommen zwei Flachpfeifen und zerstören es mit großer Wahrscheinlichkeit.

"Was?" frage ich Chloe, kann das Lächeln aber nicht ablegen, als ich mich daran erinnere, dass Jayce mich vor ihr verteidigt hat.

"Was willst du von Jayce?"

"Er ist mein bester Freund." antworte ich und schließe meinen Spind, ehe ich mich zum Gehen abwende.
Ich habe keine Lust auf so ein niveauloses Gespräch und das schon gar nicht an einem Morgen, an dem ich mal gut gelaunt bin.
Das kommt nicht oft vor.

Natürlich kommen Chloe und ihre kleine Freundin mir aber hinterher, ich beachte sie einfach nicht.
Das ist wohl das einfachste.

"Ihr hattet vorgestern noch Stress, warum also versteht ihr euch jetzt?" meckert sie, aber ich ignoriere sie.
Sie versaut mir garantiert nicht meine gute Laune.

Inzwischen sind wir in der Pausenhalle angekommen und ich steuere auf Harvey, Grace, Sienna und Adam zu.
Plötzlich werde ich am Arm zurückgezogen und lange Fingernägel krallen sich in meiner Haut fest.

"Sag mal geht's noch?! Was ist dein Problem Chloe?" frage ich und versuche irgendwie ihre Fingernägel von meinem Arm zu bekommen.

"Wie schon gesagt, du. Du kannst nicht einfach hier auftauchen und mir Jayce wegkrallen."

"Wie oft soll ich es noch sagen? Wir sind nur beste Freunde verdammt.
Das einzige was hier gerade krallt sind deine Fingernägel an meinem Arm." Trotzdem lässt sie meinen Arm nicht los und guckt mich giftig an.

"Lüge mich nicht an." zischt Chloe und ich verdrehe meine Augen.
Jetzt hat sie meine gute Laune doch zerstört, vielen Dank auch.
Chloe und ihre Anhängerin fixieren einen Punkt neben mir und ich gucke Jayce an, der auf uns zukommt.

"Lass Kate los." sagt er direkt ohne jegliche Begrüßung und sofort lässt Chloe eingeschüchtert meinen Arm los.
Endlich.

Da ich keinen Bock mehr auf Chloe habe, drehe ich mich wieder um und gehe auf den Tisch von Harvey und den anderen zu.
Genervt lasse ich mich auf einen Stuhl neben Grace fallen und sie guckt mich verwirrt an.

"Was ist denn mit dir los?"

"Da hat man einmal gute Laune und schon wird sie von Chloe zerstört. Das kann doch nicht ihr verdammter Ernst sein." meckere ich und lasse mich in dem Stuhl zurückfallen.

"Warum denn gute Laune?" flüstert auf einmal jemand in mein Ohr und ich zucke erschrocken zusammen.
Ich gucke neben mich und sehe Jayce, der sich einen Stuhl nach hinten zieht und sich schließlich darauf fallen lässt.

"Erschreck mich doch nicht so." meckere ich und Jayce lacht kurz, dann lehnt er sich in seinem Stuhl zurück.

"Doch, macht Spaß." antwortet er dann frech und zwinkert mir kurz zu, was mich Grinsen lässt.
War ja klar.

"Hi." wendet er sich dann an die anderen, wenn auch mit nicht so großer Interesse und die anderen begrüßen ihn zurück.

Mein Blick wandert zu Harvey, der mich mit wackelnden Augenbrauen anguckt und ich rolle mit den Augen.
Das die mir einfach nicht glauben, dass zwischen uns nichts läuft.
Die vier sollten doch wissen, dass wir beste Freunde sind.
Nur beste Freunde.

Jayce bemerkt Harveys Blick und sein Grinsen wird teuflisch.

"Eigentlich wollte ich nur sagen, dass wir dann so gegen acht Uhr los können zum Kino. Ich fahre." sagt er und ich gucke ihn mit einem 'Ist-das-dein-Ernst-Blick' an.
Er verkneift sich ein Lachen und guckt mir direkt in die Augen, was mich schlucken lässt.
Ich liebe seine Augen.

Er wendet seinen Blick ab und guckt sich in der Pausenhalle um, sein Blick bleibt an Jacob und Kyle hängen.

"Ich muss mit den Jungs noch was abklären, bis nachher Prinzessin." grinst er, gibt mir einen extra langen Kuss auf die Wange und geht dann auf Jacob und Kyle zu, die sich das natürlich auch alles mit angeguckt haben.
Kurz dreht er sich nochmal zu mir um und schenkt mir ein teuflisches Grinsen, bevor er die Jungs mit einem Handschlag begrüßt und mit ihnen weg geht.
Ich gucke ihm noch kurz, wirklich kurz hinterher, bevor ich meinen Blick zu den anderen abwende.

"Aha, da läuft also nichts." sagt Sienna direkt und zieht eine Augenbraue hoch.
Danke Jayce, ich hab dich auch lieb.

Hello againWhere stories live. Discover now