Kapitel 15

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Ich stöhne gequält auf, als ich das nervenbetäubende Piepen von meinem Handywecker höre und vergrabe mein Gesicht in meinem Kissen.
Mit einer Hand greife ich nach meinem Handy auf dem Nachtschrank und fluche genervt auf, als ich es aus Versehen vom Nachtschrank schlage.

"Das kann doch nicht wahr sein." fluche ich und öffne nun doch meine Augen. Verdammte Scheiße.
Ich spüre jetzt schon, dass das kein guter Tag werden wird.

Schlecht gelaunt schlage ich die Decke zur Seite und fange direkt an zu Zittern.
Warum ist es denn jetzt so kalt hier?
Als ich meinen Blick durch das Zimmer schweifen lasse, sehe ich dass das Fenster offen ist. Echt jetzt?

Sofort springe ich auf und gehe immer noch zitternd zum Fenster.
Schnell schließe ich es und reibe mir mit meinen Händen über die Arme.
Mein Handy auf meinem Nachtschrank vibriert und ich gehe darauf zu.
Plötzlich spüre ich einen stechenden Schmerz in meinem Fuß.

"Fuck." rufe ich und verziehe schmerzhaft mein Gesicht.
Ich bin nicht ernsthaft gerade gegen mein Bett gelaufen?

Die Tür geht auf und ich sehe Mason der mich verschlafen anguckt.

"Kannst du nicht einmal in deinem Leben leise sein?" fragt er und mustert mich, bevor er einmal gähnt.
Ich hab mir gerade fast meinen Fuß gebrochen und er hat nichts besseres zu tun als mich zu fragen, ob ich nicht leiser sein kann?
Ich verdrehe die Augen und stelle meinen Fuß, den ich immer noch in der Luft halte vorsichtig wieder auf dem Boden ab.

"Kann ich was dafür, wenn ihr dieses scheiß Bett ausgerechnet dahin gestellt habt?" motze ich ihn an und strafe das Bett mit einem Killerblick.
Er guckt mich nur lachend an und schließt die Tür dann wieder.

"Ja, lach du nur." murmele ich schmollend in mich hinein und nehme mir mein Handy von Nachtschrank. Danach begutachte ich noch einmal meinen Fuß und gehe zum Kleiderschrank,um mir einen weinroten Hoodie und eine schwarze Jeans heraus nehme.

Ich ziehe mir meine Klamotten an und gehe dann zu meinem Spiegel, um mich zu schminken.
Ich trage lediglich Mascara, Concealer und einen leichten Lidstrich auf, dann schnappe ich mir einen Rucksack und schlurfe unmotiviert zum Badezimmer.

Mason scheint schon unten zu sein, deshalb kann ich gleich ins Bad und mache mich dort noch fertig.
Seufzend gucke ich nochmal in den Spiegel und checke mein Aussehen ab, dann gehe ich auch schon vorsichtig, mit dem Gedanken daran, jetzt nicht noch die Treppe runter zu fallen zu Mason in die Küche.

"Na, besser gelaunt?" fragt Mason, der danach einen kräftigen Bissen von seinem Brötchen nimmt.
Ich gucke ihn nur einmal mit einem Lass-mich-bloß-in-Ruhe-Blick an und er fängt wieder an zu lachen.

"Also nicht." grinst er und nimmt einen Schluck von seinem Kakao.

"Der Tag hat schon Scheiße angefangen." erwiedere ich nur und setze mich zu ihm an den Tisch.
Noch müde nehme ich mir ein Croissant aus dem Brötchenkorb und bestreiche dieses mit Marmelade.
Genüsslich esse ich es und versuche nebenbei nicht wieder einzuschlafen.
Es ist erst Mittwochmorgen, dass heißt ich muss noch drei Tage Schule aushalten und zwei Mal früh aufstehen, bevor Wochenende ist.

"Komm jetzt Kate, wir müssen los!" ruft Mason aus dem Flur und reißt mich somit aus meinen Gedanken.
Fluchend esse ich den letzten Rest von meinem Croissant und laufe zu Mason in den Flur, wo ich mir meine weiß-schwarzen Superstars anziehe  und meinen Rucksack aufsetze.

"Und, freust du dich schon auf die Schule?" fragt Mason mich ironisch und ich gucke ihn einfach nur an.

"Natürlich freue ich mich auf die Schule, es gibt nichts schöneres." antworte ich mit so viel Ironie wie möglich und gehe an ihm vorbei zum Motorrad. Er lacht leise und kommt mir dann hinterher.

Mason gibt mir seinen Helm und setzt sich aufs Motorrad, als ich mich dann hinter ihn gesetzt habe fährt er auch schon los.

Nach ein paar Minuten sind wir auch schon da und ich gucke mich auf dem Pausenhof um.
Wahrscheinlich sind die anderen sowieso drinnen, schon alleine weil Harvey und Grace wirkliche Frostköttel sind, genau wie ich.

Ich drehe mich zu Mason um, als ich sicher bin, dass die anderen drinnen sind und verabschiede mich mit einer Umarmung von ihm, dann gehe ich schnellen Schrittes rein und mache mich auf die Suche nach den anderen.
Ich gucke mich in dem Seitengang um und sehe Jayce an einem Spind gelehnt.

Ich muss schlucken.
Verdammt sieht das heiß aus.

Warte, was?! Was geht eigentlich ab bei mir in letzter Zeit?
Jayce ist mein bester Freund, nicht mehr. Eher weniger im Moment.
Im Moment fühlt es sich wirklich so an, als wären wir Fremde und das ist wirklich erschreckend.

Früher waren wir doch unzertrennlich.

Ich reiße erschrocken meine Augen auf, als ich gegen jemanden pralle und spüre schon kurze Zeit später einen starken Schmerz an meinem Kopf. Autsch.

Ich schließe schmerzerfüllt meine Augen und fasse mit meiner Hand an meinen Hinterkopf, auf den ich gerade gefallen bin.
Ich spüre kein Blut, also öffne ich wieder meine Augen und gucke mich um.

Vor mir steht ein Junge, der etwas älter als ich zu sein scheint und guckt mich neutral an.
Ich sags doch, der Tag ist fantastisch.

Ich gucke mich weiter um und sehe Jayce, der immernoch mit Jacob zusammen an dem Spind gelehnt ist.
Ihre Blicke liegen jetzt auf mir und ich versuche mich zu sammeln.

"Willst du dich nicht entschuldigen?" fragt der Typ vor mir jetzt, der mich immer noch neutral anguckt.
Was ist denn jetzt sein Problem?

Ich will aufstehen und taumele kurz vor mich hin, bemüht darauf mein Gleichgewicht zu halten, dann gucke ich den Typ vor mir wieder an, der wirklich nicht nett aussieht.
Ich höre nur schwach, dass es klingelt und muss schlucken.
Die meisten Menschen sind schon weg, so dass nur noch vereinzelte Schüler hin und her rennen.

"Du hast mich umgerannt!" antworte ich daraufhin trotzdem aufgebracht und bereue es im nächsten Moment sofort.
Kann ich nicht einmal nachdenken, bevor ich etwas sage?
Wenigstens ein einziges Mal?

Er spannt seinen Unterkiefer an und ich muss schlucken.
Toll gemacht Kate, du schaffst es wirklich immer wieder dich direkt in die Scheiße zu reiten.

"Rede nicht so mit mir." knurrt er daraufhin und schubst mich leicht, aber trotzdem unerwartet von sich weg. Mein Gleichgewichtssinn, der bei dem Sturz eben wahrscheinlich wirklich gelitten hat setzt aus und schon wieder falle ich rückwärts hin.

Ich sehe benommen zur Seite, direkt zu Jacob und Jayce.
Jacobs Blick liegt immer noch auf mir und er will Jayce hierher ziehen, der sich nur genervt von ihm mitziehen lässt.

"Lass es Trevor." höre ich Jacob sagen und rappele mich wieder auf.
Schwankend stehe ich jetzt also vor den dreien und versuche mir nicht anmerken zu lassen, wie schwindelig mir ist.
"Such dir jemanden, der genauso stark ist wie du und kein Mädchen."

"Fick dich Jacob." sagt der Typ und ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. Was ist denn bei dem falsch?

Jetzt ist es Jayce der auf Trevor zu geht und ehe ich richtig realisiert habe, was hier gerade passiert hat er Trevor schon eine reingehauen.
Erschrocken taumele ich ein paar Schritte zurück.
Nein, ich muss mich versehen haben, so ist Jayce nicht.
Jayce schlägt keine anderen Menschen.

"Sag sowas nicht nochmal zu meinem besten Freund." knurrt Jayce mit zusammengekniffenen Augen und ich muss schlucken. Seine Stimme klingt so verdammt kalt.
Eine unangenehme Gänsehaut überzieht meinen Körper und das hat mich wirklich erschrocken.
Früher war er immer der nette, liebe Junge. Er konnte keiner Fliege was zu Leide tun.

"Was ist hier los?" höre ich eine Stimme rufen und sehe einen Lehrer weiter hinten auf dem Flur.
Er kommt mit einem strengen Blick auf uns zu und ich muss nochmal schlucken.
Wo bin ich hier bloß wieder reingeraten?

Hello againWhere stories live. Discover now