Kapitel 51

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Zufrieden betrachte ich mich im Spiegel. Ich liebe dieses Kleid.

Das Kleid ist dunkelblau mit Spitze und langärmlig. Bis zur Taille sitzt es eng, dann fällt es locker bis kurz über die Knie. Weil es draußen immernoch ziemlich kalt ist, habe ich mir eine durchsichtige Strumpfhose untergezogen.

Eigentlich bin ich nicht so der Fan von Strumpfhosen, aber ich liebe Kleider einfach und ohne Strumpfhose wäre es heute garantiert zu kalt für ein Kleid.

Monica hat gesagt, dass wir uns schick machen sollen das heißt, dass Jayce wahrscheinlich ein Hemd tragen wird. Sofort schleicht sich ein Grinsen auf mein Gesicht.
Ich liebe es, wenn Männer ein Hemd tragen.

Geschminkt habe ich mich mit Make up, Eyeliner, einem matten Lippenstift und Mascara. Als Schmuck habe ich einen silbernen Ring um, den Papa mir in Deutschland geschenkt hat und eine passende Kette in silber dazu. Ein Blick auf mein Handy sagt mir, dass Jayce mich jetzt abholen kommen wollte, also beschließe ich schonmal runter zu gehen.

Ich schnappe mir meine Tasche und schon höre ich das Klingeln. Sofort muss ich lächeln und gehe die Treppen nach unten in den Flur.
Lea hat die Tür schon geöffnet und unterhält sich lachend mit Jayce, der ein weißes Hemd und eine schwarze Jeans an hat.
Ach du Scheiße, er sieht mit Hemd so gut aus. Krass.

Jetzt bemerkt er mich auch und sein Blick wandert zu mir. Er mustert mich langsam und öffnet seinen Mund.
Ich muss lachen.

Er setzt an, etwas zu sagen, schließt aber seinen Mund wieder und schluckt einmal. Ich beiße mir nervös auf die Unterlippe und gucke ihn an.
Kann er jetzt vielleicht einfach mal was sagen?

"Du bist wunderschön. Okay nein, wunderschön ist dafür kein Ausdruck. Du bist schöner als wunderschön." sagt er schließlich doch noch und ich gucke ihn lächelnd an.
Vor ein paar Tagen noch hätte ich nicht gedacht, dass er so verdammt süß sein kann.

"Du auch." erwiedere ich und nehme mir meine Jacke von der Garderobe.

"Du bist wunderhübsch." sagt Lea jetzt, die sich die Hände vor den Mund hält und mich mit großen Augen mustert. Ich muss lächeln und umarme sie.

"Du bist viel hübscher." erwiedere ich und wuschele ihr durch die Haare. Manchmal denke ich wirklich, dass sie meine kleine Schwester ist. Einfach weil es sich so anfühlt.
Sie muss grinsen und läuft in die Küche, wahrscheinlich zu Dalia.
Ich muss leicht lachen und wende mich dann Jayce zu, der das ganze lächelnd beobachtet hat.

"Jetzt weiß ich auch, warum du damals Lea unterbrochen hast, als ich hier war." stellt er fest und ich gucke ihn entschuldigend an. Es ist mir immernoch so unangenehm darüber zu sprechen.

Er kommt schmunzelnd die letzten Schritte auf mich zu und schon liegen seine Lippen auf meinen.
Ich grinse in den Kuss hinein, bevor Jayce sich schon wieder von mir löst und unsere Hände ineinander verschränkt.
Zusammen gehen wir rüber zu seinem Haus und sehen, wie eine gestresste Monica das Haus verlässt.

"Das der nicht einmal pünktlich fertig sein kann." meckert sie und ich beobachte schmunzelnd, wie sie das Auto aufschließt.

"Ich höre dich." höre ich Stephen von drinnen rufen und muss grinsen. Auch Monica muss jetzt grinsen und guckt uns Augen verdrehend an.

"Ich weiß, Schatz." ruft sie zurück und steigt in das Auto ein, dass sie dann aus der großen Doppelgarage fährt, in der auch Jayce's Auto und sein Motorrad stehen.

"Sag mir bitte, dass wir später nicht so werden." flüstert er mir zu und ein Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht.

"Ihr seid schon so." höre ich Lexie sagen, die plötzlich direkt neben uns steht und uns mustert. Jayce verdreht nur grinsend die Augen, was mich lächeln lässt. Also ich finde es süß.

Wenigstens sind seine Eltern nicht so spießig, wie die von manchen anderen. Auch wenn ich sie nur selten gesehen habe früher, waren sie mir immer sympathisch. Sie haben Spaß verstanden, waren nie zu streng, aber man merkt einfach, dass sie Lexie und Jayce lieben.

"Okay, wir können." reißt mich Stephen aus den Gedanken und Monica guckt ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

"Wird auch mal Zeit." hört man sie murmeln, als Jayce die Tür vom Auto öffnet und ich muss lachen.
Stephen verdreht nur die Augen und setzt sich neben Monica auf den Beifahrersitz.

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"Darf ich Ihnen die Jacke abnehmen?" fragt mich die Bedienung am Eingang des Italieners und ich nicke.

"Danke." sage ich lächelnd, nachdem er mir die Jacke abgenommen hat und er erwiedert das Lächeln. Er dürfte nicht viel älter als ich sein, höchstens drei Jahre.

Ich spüre wie Jayce nach meiner Hand greift und sofort breitet sich ein angenehmes Gefühl in meinem Körper aus. Ich werde wahrscheinlich nie verstehen, wie er so eine Wirkung auf mich haben kann.

"Komm." haucht er mir ins Ohr und wir folgen seiner Familie, die schon an einen Tisch geführt wird. Ich mustere ihn von der Seite.
Seine Frisur sitzt perfekt, das Hemd steht ihm verdammt gut und insgesamt sieht er einfach nur heiß aus.

"Du starrst." sagt er und ich zucke mit den Schultern.

"Du machst es einem auch nicht leicht, dass nicht zu tun." gebe ich zurück und er grinst mich an. Ja tut mir leid, aber es ist einfach so.

"Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet." gibt er grinsend zu und ich wackele ebenfalls grinsend mit den Augenbrauen, als ich ihn angucke.

"Ich bin unberechenbar." antworte ich daraufhin grinsend und er schüttelt lachend den Kopf, bevor wir uns an den Tisch zu den anderen gesellen.
Sie mustern uns lächelnd und schon nach ein paar Minuten kommt der Kellner, der unsere Bestellung aufnimmt.

Jetzt habe ich gerade wirklich Hunger, anscheinend nicht nur ich.
Ich muss lachen, als ich sehe wie Lexie das Essen unserer Nachbarn anstarrt. Naja, unserer Tischnachbarn.
Ihr Blick klebt förmlich an der Gabel mit den Nudeln.
Locker, gleich läuft ihr noch der Sabber aus dem Mund.

"Ich freue mich, dass ihr euch endlich wiedergefunden habt." erzählt Monica und guckt erst zu Jayce, dann zu mir. Lächelnd gucke ich auf meine Hände, ich auch und wie.
Umso länger ich mit Jayce zusammen bin, desto länger frage ich mich, wie ich ihn hier alleine lassen konnte. Wie konnte ich das übers Herz bringen abzuhauen, ohne ein Wort zu sagen?

Wirklich, ich weiß es nicht. Ich hätte mich wenigstens verabschieden müssen.

Hello againWhere stories live. Discover now