8. DAVOR

740 62 0
                                    

Sie war sich sicher, dass sie sie abgrundtief hassten. Das merkte sie vor allem, als sie am Montagmorgen ihren Spind aufschloss und ihr sich eine riesige Hassnachricht entgegenstreckte.

Am besten solltest du dich zu Jonah unter die Erde verkriechen. Dann müsste niemand mehr deine hässliche Visage ertragen.

Sie konnte nicht verhindern, dass diese Worte sie verletzten. Aber sie machten sie zugleich auch wütend. Eliza fragte sich, wie Menschen nur so herzlos sein konnten. Wenn Jonah ihnen etwas bedeutet hätte, würden sie das alles nicht tun.

Es tat weh, dass er weg war. Ohne ihn war alles einfach nur scheiße.

Sie hatte Jonah geliebt. Aber nicht auf die romantische Weise, sondern einfach so. Er war ihr bester Freund und er stand ihr bei, als sich niemand mehr um sie kümmerte. Eliza wusste, dass er die einzige Person auf der Welt war, auf den sie sich immer verlassen könnte.

Selbst um vier Uhr morgens konnte sie ihn sturzbesoffen anrufen, um ihm zu sagen, dass er so schnell wie möglich kommen und Gras mitnehmen sollte.

Er war wirklich gekommen. Jeder andere hätte gesagt, sie solle sich hinlegen und ihren Rausch ausschlafen. Jonah war der einzige, der ihr so gut wie nichts abschlagen konnte.

Ein Lächeln schlich sich bei dieser Erinnerung auf ihre Lippen. Nach dieser Nacht hatten die Beiden sich geschworen, nie wieder Gras zu rauchen.

Natürlich hatten sie es wieder getan. 

SpiegelsplitterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt