Eliza ließ sich auf ihren Stuhl fallen und versuchte, ihre zitternden Hände unter dem Tisch zu verstecken.
"Ist wirklich alles okay, Lizzie? Du bist ganz blass", fragte ihre Grandma erneut. Sie nickte nur und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr der Geruch des guten Essens sie verrückt machte. Das Wasser lief ihr im Mund zusammen. Wenn sie daran dachte, nach so langer Zeit endlich wieder eine warme, sättigende Mahlzeit zu sich zu nehmen, knurrte ihr Magen.
Sie hasste sich selbst dafür, dass sie so wenig Selbstbeherrschung hatte. Eigentlich sollte sie ihre Diät strikt durchziehen, aber stattdessen saß sie hier und ließ sich von ihrer Mutter eine große Portion auf den Teller schaufeln.
Was soll's, dachte sie sich, es ist bloß eine einzige Mahlzeit und außerdem muss ich doch...
Kaum dass sie ihre Gabel zur Hand genommen hatte, begann sie schon zu essen. Sie musste sich ein zufriedenes Seufzen unterdrücken, als sie den ersten Bissen geschluckt hatte.
Ihr Gewissen verbannte sie in die letzte Ecke ihres Gehirnes und aß weiter. Immer mehr und mehr.
"Du scheinst ja einen ordentlichen Hunger zu haben!", scherze ihr Großvater. Erst jetzt realisierte sie, wie viel sie gerade tatsächlich zu sich genommen hatte.
Sofort ließ sie die Gabel fallen. Oh nein, nein....
"Ich bin satt", krächzte sie und stand schnell auf. Hastig lief sie in ins Badezimmer und spritzte sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht. Sie hielt sich am Waschbecken fest, schloss die Augen und atmete ein paar mal tief ein und aus.
Es war zu viel, flüsterte sie leise, es war viel zu viel, oh Gott...
Sie wischte sich das Gesicht mit einem Handtuch ab und wollte gerade das Bad verlassen, als ihr Blick auf die Kloschüssel fiel. Ihr kam eine Idee, aber sie wusste, dass sie es bereuen würde.
Und dann tat sie genau das, bei dem sie sich geschworen hatte es niemals zu tun.
Mit eine Hand hielt sie sich die Haare aus dem Gesicht, von der anderen schob sie sich einen Finger in ihren Rachen und übergab sich, bis sie nur noch Wasser spuckte.
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Spiegelsplitter
Short StoryEs sind keine Worte, es sind Klingen. Nachdem sie einmal gesprochen wurden, bohren sie sich in deine Seele und du kannst nicht verhindern, dass du von ihnen verletzt wirst. Du lässt dich von ihnen beeinflussen, ohne dass du das wirklich merkst. Wort...
