15. DAVOR

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"Du bist so dünn, geworden Eliza.", sagte ihre Mutter mit Tränen in den Augen. Sie strich sanft über sie Wange ihrer Tochter. Natürlich hatte sie bemerkt, dass sie in kurzer Zeit sehr viel an Gewicht verloren hatte, sie war ja nicht blind. Doch sie hatte immer versucht, die Wahrheit zu verdrängen, doch nun hatte sie es gesehen.

Es hatte ihr das Herz gebrochen, als sie sah, wie Eliza sich über die Kloschüssel beugte und sich übergab. Es schmerze, ihr eigenes Fleisch und Blut so zu sehen.

Sie gab sich die Schuld dafür. Hätte sie früher etwas gesagt, wäre es vielleicht nicht so gekommen. Doch nun war es zu spät und sie musste versuchen zu retten, was noch zu retten war.

"Findest du?", in Eliza's Stimme klang ein Hauch Fröhlichkeit mit.

"Eliza, ich mache dir gerade kein Kompliment Du bist zu dünn."

"Das bildest du dir ein, Mum. Keine Sorge, mir geht es gut.", versuchte Eliza ihre Mutter abzuwimmeln. Dieses Gespräch gefiel ihr ganz und gar nicht.

"Ich habe dich gesehen."

Eliza erstarrte in ihrer Bewegung. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie entgegnete: "Was hast du gesehen?"

"Du weißt genau, was ich meine. Eliza, du hast dich übergeben, und das mit voller Absicht. Du isst kaum noch etwas und wirst immer dünner. Eliza, ich habe die Befürchtung dass du magersüchtig bist und ich will, dass du dir Helfen lässt."

"ICH BRAUCHE KEINE HILFE!", Eliza schrie auf einmal so laut, dass selbst die Würmer unter der Erde zusammenzuckten. Sie versuchte, ihre Stimme unter Kontrolle zu bringen.

"Wirklich Mum, mir geht es gut."

SpiegelsplitterWhere stories live. Discover now