3. DANACH

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Sie schaffte es nicht.

Eliza konnte einfach nicht. Sie saß erneut im Badezimmer und weinte. Es war fast schon zur Routine geworden.

Sie war so enttäuscht von sich. Doch es war, als wäre sie in diesem Moment nicht mehr Herrin ihrer selbst gewesen. Ihr Zwang hatte die Überhand übernommen und sie konnte es einfach nicht mehr verhindern.

Was habe ich getan...

Sie werden so enttäuscht von mir sein...

Ihre Atem ging stockend, es war, als würde man ihr die Luft wegdrücken. Ihr Kopf pochte und sie spürte, wie noch mehr Tränen über ihre trockene Haut liefen.

Sie brauchte einen kühlen Kopf, sofort.

Ohne sich auszuziehen stieg sie in die Badewanne. Ihre Sicht war verschwommen, sodass sie blind nach dem Temperaturregler griff und es ohne weiter darüber nachzudenken in den blauen Bereich drehte.

Das kalte Wasser prasselte auf ihren erhitzten Körper und sie spürte eine Welle der erleichterung. Das Wasser durchtränkte ihre Klamotten, doch das interessierte sie in diesem Moment nicht.

Eliza zitterte vor kälte, aber blieb dennoch in der Wanne sitzen. Am liebsten würde sie sich hier ertränken, doch sie wusste, dass das ihre Familie nur noch mehr enttäuschen würde, als sowieso schon.

Sie musste durchhalten.

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