zwei

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!!Trigger Warning!!
Geburt

* * *

Levi's POV

* * *

"Levi! Spinnst du?! Du kaufst einfach mal so eine Wohnung, ziehst aus und erzählst mir nichts davon?!", schrie mich mein Vater an, während dem ich meine sieben Sachen packte. Ich war nicht im Besitz von Unmengen an Gegenständen. Und viel würde ich nicht brauchen. Ich würde mich einfach wieder dem spärlichen Leben anpassen, welches wir zuvor geführt haben.

"Doch, kann ich. Ich verpisse mich aus diesem Drecksloch!", knurrte ich ihn an und schloss meinen schwarzen Koffer. Ich richtete den Blick auf meinen Vater.

Wir sahen uns zum Verwechseln ähnlich aus.
Er war so etwas wie die ältere Version von mir. Oder ich war einfach eine billige Kopie.
Wie man es sehen will.

Aber zwei genau gleich starke Charaktere kommen nie gut miteinander aus und dies wurde uns gleich wieder bewiesen.

"Ist es wegen diesem Herumgetaste?! Willst du ernsthaft weg, nur weil ich will, dass du eine sichere Zukunft hast?!", fragte er und starrte mich genauso finster an. Es war schon fast beängstigend, als würde ich in einem Spiegel starren.

"Ja, es ist wegem diesem 'Herumgestaste'!", schnauzte ich und stellte den Koffer auf dem Boden ab, die Jacke anziehend.

"Und was willst du dann werden?!"

"Pianist!"

"Das ist lächerlich! Du bist genauso stur wie deine Mutter!"

"Sprich nicht über meine Mutter, als wäre es eine Schanden!", zischte ich und die innere Wut in mir fing an zu brodeln.

Mein Vater schien die Bedrohung die ich ausstrahlte zu verstehen und er machte aus den Händen Fäuste.
"Woher hast du das Geld überhaupt?", wechselte er das Thema. Gut für ihn, denn er hatte sich auf dünnen Eis begeben.

"Von Konzerten und Geburtstagen! Und rate mal, Mama hat mir was zurückgelassen!", murmelte ich und drängte mich gewaltsam an ihm vorbei.

Seine Empörung war zum Greifen, genauso wie der Todesblick, als ich mich zur Türe begab.
"Levi, du kannst nicht weg! Wie willst du die Miete zahlen?! Und wie willst du für Essen sorgen?!"

"Glaub es oder nicht, aber du bist gesetzlich dazu verpflichtet mir jeden Monat genügend Geld für all diese Dinge auszuzahlen.", meinte ich selbstsicher und verschränkte meine Arme.

Nur ein kurzer Blick auf die Wanduhr verriet mir, dass alles nach Plan lief.

"Und ausserdem. Ich borge mir eines deiner Autos. Drei sind sowieso zu viele für einen einzelnen Mann, stimmt's Papa?", fragte ich schnippisch und ich öffnete die Türe.

Gerade wollte ein korpulenter Mann, der Umzugshelfer, dagegen klopfen und schreckte zurück, als die Tür aufging, ohne dass er jegliches Zeichen für sein Kommen geben musste.

"Das Klavier ist im Wohnzimmer.", sagte ich ihm mit einer weitaus kontrollierteren Stimme.

"G-Gut.", murmelte der Mann und wollte gleich rein, da packte ich ihn am Kragen und zog ihn auf meine Höhe runter, ihm finster in die Augen starrend.

Another Life || ereriWo Geschichten leben. Entdecke jetzt