Eigentlich wollte ich ja nur ausziehen.
Raus aus dem Haus meines Vaters.
Meines steinreichen Vaters.
All seine Erwartungen gehen mir einfach auf den Sack und alles was ich will, ist meine Musik auszuleben!
Seit dem Tod meiner Mutter scheint er ni...
"Ich muss weg. Weit weg, wo mich Eren nie mehr sehen wird. Weg, wo ich ihn nicht mehr finden kann. So weit weg, dass ich ihn nicht mehr verletzen kann. Ich muss einfach nur weg."
Und dies tat ich auch.
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Z E H N J A H R E S P Ä T E R
"In diesem Leben bin ich schon zwei mal gestorben. Das erste Mal nach der Ermordung meiner Mutter. Das zweite Mal war der Verlust meiner wahren Liebe. Ich warte nur noch auf den dritten und letzten Tod. Der Tod, der meinen seelischen Schmerz lösen wird. Der Tod, auf den ich gebannt warte. Der Tod, denn ich in meinen Augen verdient habe."
"Levi, gibt es nichts, überhaupt gar nichts, was ich für dich tun kann?"
"Nein. Du konntest nie was für mich machen, Furlan."
"Aber was ist mit den Tagen, an denen du mich angelächelt hast? Was ist mit den Nächten, an denen wir über unsere Zukunft gesprochen haben? Was ist mit all unseren Versprechen?"
"Alles gelogen."
"Levi.. Das kann nicht sein."
"Es war alles gelogen, Furlan."
"Du sagst das, um mich loszuwerden, nicht wahr? Du sagst das nur, damit ich dich verlasse?"
"..."
"Ist es so, Levi?"
"Es tut mir leid, Furlan. Aber ich habe nie etwas für dich empfunden."
"Was habe ich falsch gemacht? Was kann ich anders machen?"
"Nichts. Du bist zu perfekt. Du verdienst was besseres."
"Ich werde dich aber nicht verlassen, Levi."
"Ich werde dich verlassen."
"Du kannst das nicht tun."
"Ich werde es tun."
"Wie? Wir wohnen zusammen, wir haben Konzerte zusammen, wir sind im selben Orchester!"
"Ich werde mir eine neue Wohnung suchen, die Konzerte werden abgesagt und ich werde mir ein neues Orchester suchen."
"Levi, das ist albern."
"Nein. Ich habe mich entschieden, nichts mehr vorzuspielen. Ich will keine Lüge mehr leben."
"Du tust genau das Gleiche, wie vor zehn Jahren, Levi."
"Und es war wohl die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe."
"Hör zu, ich weiss nicht, was in dich gefahren ist. Aber komm doch wieder zur Vernunft!"
"Da gibt es nichts zu tun, Furlan. Heute Nacht werde ich auf der Couch schlafen. Morgen werde ich früh gehen, schicke ein paar Leute, um meine Sachen zu packen und dann werde ich fort sein."
"Warum? Warum tust du dir das an?"
"Es ist nunmal so."
"Okay, weisst du was? Vielleicht ist eine Pause wirklich eine gute Idee."
"Das ist keine Pause, Furlan. Ich mache Schluss."
"Tu mir das nicht an."
"Es tut mir leid. Aber ich wäre noch ein viel grösseres Arsch, wenn ich dich glauben gelassen hätte, dass ich dich liebe."
"Es war eine schöne Lüge."
"Aber es war eine Lüge."
"Vielleicht sind Lügen das einzige Schöne im Leben."
"..dann soll es so sein."
"Ich werde dich anrufen."
"Mach es dir selber nicht schwer."
"Ich muss wissen, dass du lebst, Levi. Bitte."
"..."
"Versprich mir, dass du die aufkommenden Konzerte nicht absagst und wir uns mindestens ein mal im Jahr sehen werden."
"..."
"Versprich es mir, Levi."
"Gut."
"Fein. Ich werde aus dem Orchester austreten. Als Dirigent ist es schwer, ein neues Orchester zu finden."
"Gut."
"Du hast mir ein Versprechen gegeben. Du wirst dich daran halten."
