dreizehn

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Levi's POV

* * *

"Du siehst nicht sehr munter aus, Levi. Alles okay?", sagte die besorgte Carla. Ich setzte mich an meinem gewohnten Platz neben Grisha.

Ungewollt stiess ich einen tiefen Seufzer aus, zusammen mit Hanji. "Hanji und ich haben meine Wohnung neu eingerichtet.", antwortete ich und strich mir durch die Haare. "Ausserdem haben wir die Möbel neu angestrichen und die Tatsache, dass ich Morgen einkaufen muss, macht es nicht gerade besser."

Hanji lächelte erschöpft aber heiter. "Dafür sieht deine Wohnung nun richtig toll aus! Es war eine gute Idee, die Möbel dunkel zu bemalen. Es passt nun mehr zu deinem Stil."

"Was zuvor nicht der Fall war.", fügte ich beiläufig hinzu und räusperte mich beim Gedanken, wie es zuvor ausgesehen hatte.

"Ihr wart ja richtig fleissig.", gab Grisha zu und nickte anerkennend.

"Das heisst, dass ihr sicherlich am verhungern seid. Levi, schöpf dir nochmal Kartoffelstock! Ich mache dir gleich noch ein Stück Fleisch und Hanji! Lass Levi ein wenig Salat übrig!", befahl Carla mütterlich.

Hanji, welche sich gerade eine riesige Portion Salat schöpfen wollte und dabei sehr eifrig aussah, schmollte kurz und liess einen Drittel wieder in die Schale fallen.

Ihr kann man nicht widersprechen. Soviel habe ich schon von Carla gelernt. Ich lächelte dankend und schöpfte, wie befohlen, Kartoffelpüree.

Natürlich war meine Müdigkeit nicht nur dem Schieben, Heben und Malen zu verdanken. Jedoch soll dies meine eigene Sorge bleiben.

Ein Heulen riss mich aus meinen Gedanken, gefolgt von einem Ruf.
"Schatz! Magst du Eren holen? Ich kann grade nicht!", rief Carla aus der

Anstatt selber aufzustehen, klopfte Grisha auf meine Schulter. "Geh du, mein Lieber. Ich kann Eren nicht beruhigen.", meinte er freundlich. In der Zwischenzeit haben wir alle herausgefunden, dass ich Eren am schnellsten besänftigen konnte.

Aber heute wollte ich nicht derjenige sein, der Eren trug. Ich wollte ihn nicht mal sehen, so sehr belastete mich die momentane Situation. Leider stand es mir in diesem Moment nicht zu abzulehnen. Und so stand ich auf und begab mich in das Zimmer, woher die schmerzhaften Schreie kamen.

Auf einem kleinen Babybett lag er und schlug mit dem Armen um sich, in der Hoffnung jemand würde ihn endlich bemerken. Ich seufzte und trat näher.

"Na? Hattest du einen Alptraum?", sagte ich, als ich ihn langsam und vorsichtig aus dem Bett zog. Sobald er meine Stimme erkannte, weiteten sich seine zuvor zusammengekniffenen Augen und das Heulen erstarb.

Er sah mich mit dem gleichen Blick vom Vorabend an. Dieser wissende Blick, der durch meine Seele starrte.

"Schau mich nicht so an.", seufzte ich müde und strich ihm die Tränen von der Wange. "Ausserdem ist das dir zu verdanken."

Ich erwartete ein erneutes Heulen. Stattdessen aber streckte er seine winzige Hand nach meinem Gesicht aus. Ein Seufzen entwich meinen Lippen und ich griff nach seiner Hand. "Ich will jetzt nicht reden. Ausserdem warten die anderen am Tisch auf uns."

Mit diesen Worten lief ich raus und setzte mich hin, Eren auf meinem Schoss platziert.

"Der hat ja gleich aufgehört, als zu reingingst.", sagte Hanji verblüfft, die immer noch ihren Salat ass. "Du hast wohl eine Gabe dafür."

"Meinst du?", sagte ich wenig gerührt über ihr Kompliment und fing selber auch an zu essen. Dabei strich ich Eren mit dem Daumen beruhigend über das kleine Bäuchlein als er sich zu viel bewegte.

Another Life || ereriWhere stories live. Discover now